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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Leto drehte sich um und blickte wieder zum südwestlichen Horizont.
    Wind war aufgekommen, der die Wolken auftürmte. Leto glaubte zu hören, wie er den losen Sand über die Dünenkämme jagte, aber in seinem Horst herrschte nur eine widerhallende Stille; eine Stille, die von dem feinen Rauschen des Windes untermalt wurde.
    »Die Wolken«, sagte er leise. »Ich würde nochmals einen Becher Mondlicht mit mir nehmen, den alten Meeresrand zu meinen Füßen, dünne Wolken hängend an meinem finstren Firmament, der blaugraue Mantel um meine Schultern, und Pferde wiehern nahebei.«
    »Du bist beunruhigt, Herr.«
    »Die strahlenden Schatten der Vergangenheit«, sagte Leto. »Sie lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Ich lauschte einem besänftigenden Klang, der Glocke eines Dorfes auf dem Land bei Einbruch der Nacht, aber alles, was sie mir erzählte, war, daß ich der Klang und die Seele dieses Ortes sei.«
    Während er sprach, wurde der Turm von der Dunkelheit umringt. Um sie herum wurden automatische Lichtquellen wirksam. Leto richtete seine Aufmerksamkeit nach draußen, wo eine dünne Melonenscheibe, die der Erste Mond war, mit einem orangefarbenen Leuchten über den Wolken dahintrieb.
    »Herr, warum sind wir hierher gekommen?« fragte Moneo. »Warum willst du es mir nicht sagen?«
    »Ich wollte mich an deiner Überraschung laben«, sagte Leto. »In Kürze wird hier ein Leichter der Gilde landen. Die Fischredner werden mir Malky bringen.«
    Moneo schnappte nach Luft. Es dauerte eine Weile, bis er sie wieder ausstieß. »Hwis ... Onkel? Den Malky?«
    »Es überrascht dich sicher, daß du keine Information darüber hattest«, sagte Leto.
    Moneo spürte, wie Kälte ihn erfaßte. »Herr, wenn es dein Wunsch ist, etwas vor mir geheimzu...«
    »Moneo?« sagte Leto in einem sanften, geschmeidigen Ton. »Ich weiß, daß Malky dir weitaus verlockendere Angebote gemacht hat als ...«
    »Herr! Ich habe niemals ...«
    »Das weiß ich, Moneo.« Immer noch der gleiche Tonfall. »Aber die Überraschung hat deine Erinnerungen aufgefrischt und neu belebt. Du bist für alles gerüstet, was ich möglicherweise von dir verlangen werde.«
    »Was ... wie ...?«
    »Vielleicht werden wir Malky beseitigen müssen. Er ist ein Problem.«
    »Ich? Du willst, daß ich ...?«
    »Vielleicht.«
    Moneo schluckte. Dann sagte er: »Die Ehrwürdige Mutter ...«
    »Anteac ist tot. Sie hat mir gute Dienste geleistet, aber sie ist tot. Es hat eine blutige Auseinandersetzung gegeben, als meine Fischredner den – Ort angriffen, wo Malky versteckt war.«
    »Ohne Anteac sind wir besser dran«, sagte Moneo.
    »Ich teile das Mißtrauen, das du den Bene Gesserit gegenüber hegst, aber es wäre mir lieber gewesen, Anteac wäre auf eine andere Weise von uns gegangen. Sie war uns ergeben, Moneo.«
    »Eine Ehrwürdige Mutter, die ...«
    »Sowohl die Bene Tleilax als auch die Gilde waren hinter Malkys Geheimnis her«, sagte Leto. »Als sie sahen, daß wir gegen die Ixianer vorgingen, kamen sie meinen Fischrednern zuvor. Anteac – nun, sie vermochte sie ein wenig aufzuhalten, aber das war genug. Meine Fischredner umzingelten den Ort ...«
    »Malkys Geheimnis, Herr?«
    »Wenn etwas verschwindet«, sagte Leto, »ist das ebenso eine Information, als würde es plötzlich auftauchen. Auch den leeren Raum sollte man in seine Untersuchungen einbeziehen.«
    »Was meinst du mit leeren ...? «
    »Malky ist nicht gestorben! Das hätte ich mit Sicherheit erfahren. Wohin ging er, nachdem er verschwand?«
    »Verschwand ... von hier, Herr? Glaubst du, daß die Ixianer ...?«
    »Sie haben eine Erfindung eingesetzt, die sie mir vor langer Zeit gaben. Sie haben sie schrittweise und insgeheim eingesetzt, aber ich hatte eine Vorahnung. Ich war überrascht. Ich war erfreut.«
    Moneo dachte darüber nach. Eine Erfindung, die verschleierte ... Ahhh! Der Gott-Kaiser hatte bei verschiedenen Gelegenheiten ein Gerät erwähnt, das auf irgendeine Art die Gedanken codierte, die es aufnahm. Er sagte: »Und Malky trägt das Geheimnis ...«
    »Oh, ja! Aber das ist nicht Malkys wirkliches Geheimnis. Er hat noch einen anderen Trumpf im Ärmel. Und er nimmt an, daß ich nicht einmal vermute, um was es sich dabei handelt.«
    »Einen anderen ... Aber, Herr – wenn man sogar vor dir verbergen kann ...«
    »Viele können es jetzt, Moneo. Als meine Fischredner sie angriffen, zerstreuten sie sich. Das Geheimnis der ixianischen Erfindung ist nun in einem weiten Umkreis bekannt.«
    Moneo riß erschrocken die Augen

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