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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Priesterinnen auf Giedi Primus sollten darauf hingewiesen werden, daß es dort ein verstecktes Gewürzlager gibt, das noch aus den Zeiten der Harkonnens stammt.«
    »Was soll geschehen, wenn man das Lager aufgespürt hat, Herr?«
    »Mit einem Teil davon bezahlst du die Tleilaxu für einen neuen Ghola. Der Rest soll in unser Lager hier in der Krypta überführt werden.«
    »Jawohl, Herr.« Moneo bestätigte Letos Anweisungen mit einem Nicken und einer Geste, die einer Verbeugung nahekam. Dann traf sein Blick den seines Herrn.
    Leto dachte mit einem Lächeln: Wir wissen beide, daß er nicht gehen wird, ohne das Thema zur Sprache zu bringen, das uns im Moment am meisten bewegt.
    »Ich habe den Bericht über Siona gelesen«, sagte Moneo.
    Letos Lächeln wurde breiter. In Augenblicken wie diesen entzückte Moneo ihn wirklich. Seine Worte transportierten Inhalte, über die sie gar nicht offen zu diskutieren brauchten. Moneos Worte und Handlungen waren von einem präzisen Gleichklang und wurden getragen von der beiden bewußten Gewißheit, daß er natürlich alles ausspionierte. Er sorgte sich zwar momentan auf natürliche Weise um seine Tochter, wollte den Gott-Kaiser aber gleichzeitig wissen lassen, daß dessen Probleme für ihn absoluten Vorrang hatten. Und da er eine ähnliche Entwicklung hinter sich hatte, wußte Moneo genau über die delikate Natur von Sionas gegenwärtigen Erfolgen Bescheid.
    »Habe ich sie nicht erschaffen, Moneo?« fragte Leto. »Habe ich nicht die Bedingungen kontrolliert, die ihre Abstammung und ihr Aufwachsen bestimmten?«
    »Sie ist meine einzige Tochter, Herr, mein einziges Kind.«
    »Irgendwie erinnert sie mich an Harq al-Ada«, sagte Leto. »Von Ghani hat sie anscheinend nicht viel, obwohl natürlich etwas davon in ihr sein muß. Vielleicht schlägt sie nach unseren Vorfahren, die dem Zuchtprogramm der Bene Gesserit entstammten.«
    »Warum sagt Ihr das, Herr?«
    Leto dachte nach. Gab es einen Grund, daß Moneo von dieser sonderbaren, seine Tochter betreffenden Sache wissen sollte? Manchmal, wenn er in die Zukunft schaute, war sie gar nicht mehr da. Der Goldene Pfad blieb, aber Siona verschwand. Trotzdem. Sie war unberechenbar. Sie war ein einmaliges Phänomen ... und falls sie überlebte ... Leto kam zu dem Schluß, Moneos Tüchtigkeit nicht mit unnötigen Informationen zu verwirren.
    »Erinnere dich an deine eigene Vergangenheit«, sagte Leto.
    »Das tue ich, Herr! Und sie hat ein solches Potential – so viel mehr als ich. Aber das macht sie auch gefährlich.«
    »Und sie will nicht auf dich hören«, sagte Leto.
    »Nein. Aber ich habe einen Agenten unter ihren Leuten.«
    Das kann nur Topri sein, dachte Leto.
    Man brauchte nicht unbedingt ein Hellseher zu sein, um zu wissen, daß Moneo einen Agenten auf sie angesetzt hatte. Seit dem Tod von Sionas Mutter hatte Leto mit stetig steigender Gewißheit den Kurs von Moneos Handlungen bestimmen können. Naylas Mißtrauen richtete sich gegen Topri. Und nun stellte Moneo seine Ängste und Taten offen zur Schau und bot sie ihm als Preis für die fortwährende Sicherheit seiner Tochter an.
    Wie schade, daß er von dieser Frau nur das eine Kind hat.
    »Erinnere dich daran, wie ich in ähnlichen Umständen mit dir umgegangen bin«, sagte Leto. »Du kennst die Vorschriften des Goldenen Pfades ebenso gut wie ich.«
    »Aber ich war jung und töricht, Herr.«
    »Du warst jung und ungestüm, aber nicht töricht.«
    Moneo schaffte es, aufgrund dieses Kompliments ein Lächeln zustande zu bringen. Sein Denken näherte sich mehr und mehr dem Glauben an, daß er Letos Absichten nun verstünde. Aber die Gefahren!
    Seinen Glauben unterstützend sagte Leto: »Du weißt, wie sehr mich Überraschungen freuen.«
    Und das stimmt, dachte er. Moneo weiß es. Aber wenn Siona mich auch überrascht – sie erinnert mich an das, was ich am meisten fürchte: die Eintönigkeit und Langeweile, die den Goldenen Pfad vernichten könnte. Man sieht es schon daran, wie die Langeweile mich zeitweise der Macht des Duncan unterwarf! Siona ist der Kontrast, der mir meine tiefsten Ängste zeigt. Moneos Sorge um mich ist wohlbegründet.
    »Mein Agent wird damit fortfahren, ihre neuen Gefährten zu beobachten, Herr«, sagte Moneo. »Sie gefallen mir nicht.«
    »Ihre Gefährten? Einst – vor langer Zeit – hatte ich selbst solche Gefährten.«
    »Ihr wart ein Rebell, Herr? Ihr?« Moneo war ehrlich überrascht.
    »Habe ich nicht bewiesen, daß ich ein Freund der Revolte bin?«
    »Aber,

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