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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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versuche, die Fischredner nicht mit Schuld zu beladen.«
    »Aber mich doch?«
    »Wenn du dich einverstanden erklärst.«
    »Wenn sich herausstellen sollte, daß du schlimmer bist als die Harkonnens, werde ich mich gegen dich wenden.«
    Wie Duncan-typisch. Sie messen alles Böse an den Harkonnens. Wie wenig sie doch vom Bösen wissen.
    Leto sagte: »Der Baron hat ganze Planeten verschlungen, Duncan. Was könnte schlimmer sein als das?«
    »Wenn man das Imperium verschlingt.«
    »Ich gehe mit meinem Imperium schwanger. Ich werde sterben, um ihm das Leben zu schenken.«
    »Wenn ich das glauben könnte ...«
    »Wirst du meine Garde befehligen?«
    »Warum gerade ich?«
    »Du bist der Beste.«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß es sich um eine gefährliche Arbeit handelt. Sind meine Vorgänger deshalb gestorben, weil sie diese gefährliche Arbeit taten?«
    »Einige von ihnen.«
    »Ich wünsche mir, ich hätte die Erinnerungen der anderen.«
    »Dann könntest du nicht gleichzeitig das Original sein.«
    »Ich möchte aber etwas über sie wissen.«
    »Das wirst du.«
    »Die Atreides brauchen also immer noch eine scharfe Klinge?«
    »Wir haben Aufgaben, die nur ein Duncan Idaho erledigen kann.«
    »Du sagst ... wir ...« Idaho schluckte, sah zur Tür und dann in Letos Gesicht.
    Leto sprach mit ihm, wie Muad'dib es getan hätte, benutzte dabei aber seine eigene Stimme.
    »Als wir zum letzten Mal zum Sietch Tabr hinaufstiegen, waren wir einander loyal gegenüber eingestellt. Daran hat sich nichts Grundlegendes geändert.«
    »Das war dein Vater.«
    »Das war ich!« Wenn Paul Muad'dibs befehlsgewohnte Stimme aus Letos Rumpf erklang, schockierte das die Gholas immer.
    Idaho flüsterte: »Ihr alle ... in diesem einen ... Körper.« Er brach ab.
    Leto schwieg. Dies war der entscheidende Moment.
    Plötzlich erlaubte Idaho sich das teuflische Grinsen, für das er bekannt war. »Dann will ich dem ersten Leto und Paul etwas sagen – denen, die mich am besten kennen. Setzt mich zu eurem Besten ein, da ich euch immer geliebt habe.«
    Leto schloß die Augen. Worte dieser Art machten ihm stets zu schaffen. Er wußte, daß es die Liebe war, die ihn am verletzlichsten machte.
    Moneo, der zugehört hatte, kam, um ihn zu retten. Er trat ein und sagte: »Herr, soll ich Duncan Idaho nun der Garde vorstellen, die er befehligen soll?«
    »Ja.« Das war das einzige Wort, das Leto zustande brachte.
    Moneo faßte Idaho am Arm und nahm ihn mit.
    Guter Moneo, dachte Leto. Er ist so gut. Und er kennt mich dermaßen genau, daß ich anfange, daran zu verzweifeln.

12
     
Ich kenne die Bosheit meiner Vorfahren, weil ich sie bin. Das Gleichgewicht zu halten, ist schwer. Ich weiß, daß einige von euch, die meine Worte lesen, in dieser Weise nie über ihre Ahnen nachgedacht haben. Es ist euch nicht zu Bewußtsein gekommen, daß eure Ahnen Überlebende waren, und daß das Überleben selbst manchmal brutale Entscheidungen verlangt – eine Art zügelloser Wildheit, an deren Unterdrückung die zivilisierte Menschheit äußerst hart arbeitet. Welchen Preis werdet ihr für diese Unterdrückung zahlen? Werdet ihr euren eigenen Untergang in Kauf nehmen?
Die gestohlenen Journale
     
     
    Als er sich am ersten Morgen zur Übernahme seines Kommandos über die Fischredner ankleidete, versuchte Idaho einen Alptraum abzuschütteln. Er war zweimal wach geworden, und beide Male war er hinaus auf den Balkon gegangen, um zu den Sternen hinaufzublicken. Der Alptraum hatte in seinem Kopf immer noch getobt.
    Frauen ... waffenlose Frauen, schwarz gepanzert ... sie jagten mit dem heiseren, geistlosen Geschrei eines Mobs auf ihn zu ... Rudernde Arme; Hände, naß von Blut ... Und als sie über ihn herfielen, öffneten sie den Mund und zeigten schreckliche Reißzähne!
    Und dann war er aufgewacht.
    Das Morgenlicht trug nur wenig dazu bei, den Alptraum aus seinem Geist zu verbannen.
    Man hatte ihm ein Zimmer im Nordturm gegeben. Der Balkon gestattete ihm einen Ausblick über eine Ansammlung von Dünen. Dahinter, in der Ferne, lag eine Felsenklippe, an deren Fuß sich ein Hüttendorf aus Lehmziegeln zu befinden schien.
    Idaho knöpfte seine Uniformjacke zu und starrte auf die Landschaft.
    Warum hat Leto nur Frauen in seiner Armee?
    Mehrere gutaussehende Fischredner hatten ihm angeboten, die Nacht mit ihm zu verbringen, aber Idaho hatte abgelehnt.
    Es sah überhaupt nicht nach den Atreides aus, Sex als Mittel zur Verfolgung eines Ziels einzusetzen!
    Er sah an seiner Uniform hinunter.

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