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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Platz ist unberührt. Ich bin immer noch der einzige, der je dort gewesen ist.«
    »Wie kannst du dir dessen so sicher sein?«
    »Als ich Gammu vor Jahren verließ, habe ich meine eigenen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Nichts, was ein anderer bemerken würde. Es ist alles unangetastet.«
    »Eine Nicht-Kugel der Harkonnens?«
    »Sehr alt, aber die Kammern sind noch immer intakt und funktionstüchtig.«
    »Was ist mit Nahrung, Wasser ...«
    »Es ist alles da, was man braucht. In den Nullentropie-Silos im Mittelpunkt.«
    Teg und Patrin hatten ihre Pläne gemacht, obwohl sie gehofft hatten, diesen Notstopfen nicht benutzen zu müssen. Sie hatten das Geheimnis dieser Anlage für sich behalten, während Patrin Teg den Schleichweg zu dieser Entdeckung seiner Jugendjahre wiederholt eingeprägt hatte.
    Teg hörte Lucilla leise keuchen, als sie über eine Wurzel stolperte.
    Ich hätte sie warnen sollen, dachte Teg. Duncan folgte seiner Spur offenbar, indem er sich an Geräuschen orientierte. Aber Lucilla, das war ebenso offensichtlich, konzentrierte einen beträchtlichen Teil ihrer Aufmerksamkeit auf private Gedanken.
    Ihre äußerliche Ähnlichkeit mit Darwi Odrade war bemerkenswert, sagte sich Teg. In der Festung, als die beiden Frauen nebeneinander gestanden hatten, war ihm der Unterschied nur anhand ihrer verschiedenen Lebensalter aufgefallen. Lucillas Jugend zeigte sich vorrangig daran, daß sie üppiger war und ihr Gesicht runder. Aber die Stimmen! Timbre, Akzent, atonale Modulation – all das trug den allgemeinen Stempel jener Sprechweise, der die Bene Gesserit auszeichnete. Im Dunkeln würde man sie unmöglich auseinanderhalten können.
    So wie Teg die Bene Gesserit kannte, war dies kein Zufall. Wenn man davon ausging, daß die Schwesternschaft dazu neigte, ihre kostbaren genetischen Schätze schon deswegen zu verdoppeln und zu verdreifachen, um ihre Investitionen zu schützen, mußten sie gemeinsame Vorfahren haben.
    Wir sind alle Atreides, dachte er.
    Taraza hatte nicht offenbart, was sie mit dem Ghola vorhatte, aber allein die Tatsache, daß man ihn in diesen Plan miteinbezogen hatte, ließ Teg die Umrisse ihres Vorhabens in wachsendem Maße erkennen. Zwar durchschaute er es noch nicht in seiner Gänze, aber schon jetzt spürte er, das sich vor ihm etwas formte.
    Generation für Generation hatte sich die Schwesternschaft mit den Tleilaxu abgegeben und von ihnen Gholas erworben, die hier auf Gammu ausgebildet wurden – nur damit man sie anschließend umbrachte. Und sie hatte während all dieser Zeit auf den richtigen Augenblick gewartet. Es ähnelte einem schrecklichen Spiel, das zu einer wüsten Bedeutung gelangt war, seit auf Rakis ein Mädchen aufgetaucht war, das den Würmern befehlen konnte.
    Auch Gammu mußte in diesem Vorhaben eine bestimmte Stellung einnehmen. Wohin man sah, alles wies Anzeichen Caladans auf. Danische Feinheiten stapelten sich auf den brutaleren Methoden alter Zeiten. Die danische Zuflucht, in der Lady Jessica, die Großmutter des Tyrannen, den Rest ihres Lebens verbracht hatte, hatte mehr hervorgebracht als nur eine Bevölkerung.
    Als Teg sich zu seiner ersten Erkundung Gammus aufgemacht hatte, waren ihm die offenkundigen und verborgenen Anzeichen dieser Tatsache nicht verborgen geblieben.
    Reichtum!
    Man mußte die Anzeichen nur lesen. Der Reichtum umgab ihr Universum und bewegte sich amöbengleich, um sich überall dort niederzulassen, wo es eine freie Stelle gab. Teg wußte, daß Gammu auch den Reichtum der Diaspora beherbergte. Einen dermaßen großen Reichtum, daß nur wenige vermuteten (oder sich vorstellen konnten), wie groß und mächtig er wirklich war.
    Teg blieb abrupt stehen. Bestimmte Formen in der unmittelbaren Umgebung verlangten seine volle Aufmerksamkeit. Vor ihnen lag ein entblößter Vorsprung kahlen Gesteins. Patrin hatte ihn genau beschrieben, fiel ihm ein. Dieser Weg gehörte zu den gefährlicheren.
    »Keine Höhlen oder große Gewächse, wo man sich verbergen kann. Halten Sie die Decke bereit!«
    Teg entnahm seinem Tornister die Decke und legte sie sich über den Arm. Erneut gab er den anderen zu verstehen, daß sie weitergehen sollten. Das dunkle Gewebe der Schilddecke rieb sich knisternd an seinem Körper, als er weiterging.
    Lucilla, dachte er, wird berechenbarer. Sie legte es darauf an, irgendwann mit Lady angesprochen zu werden. Lady Lucilla. Zweifellos hatte dies für sie einen erfreulichen Klang. Ein paar dermaßen titulierte Ehrwürdige Mütter gab es

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