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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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du wußtest Bescheid. Deine Berichte zeigen es. Woher hast du gewußt, welches die richtige Entscheidung war?
    Odrades Anforderung von militärischer Verstärkung erforderte eine sofortige Antwort. Die Zeitbegrenzung war zu eng. Aber jetzt, wo Teg, Lucilla und der Ghola verschwunden waren, mußte der Eventualplan ins Spiel gebracht werden.
    Verdammter Teg!
    Schon wieder dieses unerwartete Verhalten. Natürlich konnte er den Ghola nicht in Gefahr bringen. Schwangyus Aktion war vorhersehbar gewesen.
    Was hatte Teg getan? Hatte er sich in Ysai oder einer der anderen großen Städte Gammus verkrochen? Nein. Hätte er dies getan, hätte er sich inzwischen längst über eine der geheimen Kontaktstellen, die man vorbereitet hatte, gemeldet. Er besaß eine komplette Liste aller Anlaufstellen und hatte einige davon persönlich inspiziert.
    Allem Anschein nach schien Teg diesen Stellen nicht voll zu vertrauen. Wahrscheinlich war ihm während seiner Inspektionsreise etwas aufgefallen, das er ihr nicht durch Bellonda hatte mitteilen lassen.
    Sie würde Burzmali rufen und informieren müssen. Burzmali war der beste Mann. Teg hatte ihn selbst ausgebildet, er war der erste Kandidat für den Posten des Obersten Bashars gewesen. Sie mußte Burzmali nach Gammu schicken.
    Ich verlasse mich auf meinen Riecher, dachte Taraza.
    Aber wenn Teg sich verkrochen hatte, mußte man seine Spur auf Gammu aufnehmen. Auch wenn sie möglicherweise dort ins Leere verlief. Ja, Burzmali mußte nach Gammu. Rakis mußte warten. Dieser Schritt hatte etwas für sich. Er würde die Gilde nicht in einen Alarmzustand versetzen. Möglicherweise würden die Tleilaxu und die Leute aus der Diaspora nach diesem Köder schnappen. Wenn Odrade es nicht schaffte, die Tleilaxu hereinzulegen ... Nein, Odrade würde nicht versagen. Dies war eine fast sichere Gewißheit.
    Das Unerwartete.
    Siehst du, Miles? Ich habe von dir gelernt!
    Aber die innerhalb der Schwesternschaft herrschende Opposition hatte sie damit noch nicht abgelenkt.
    Taraza legte beide Handflächen auf die Tischplatte und dachte angestrengt nach, als könne sie so auf die Spur jener gelangen, die hier – im Domstift – Schwangyus Ansichten teilten. Die Opposition äußerte sich nicht mehr verbal, aber das konnte nur bedeuten, daß man sich auf handfeste Auseinandersetzungen vorbereitete.
    Was soll ich tun?
    Von einer Mutter Oberin erwartete man, daß sie während einer Krise gegen Unentschlossenheit immun war. Aber die Tleilaxu-Verbindung hatte ihre Daten durcheinander gebracht. Einige der an Odrade gerichteten Empfehlungen waren offensichtlich erschienen und bereits übermittelt worden. Soviel des Plans war verständlich und einfach.
    Bringe Waff in die Wüste, dorthin, wo ihn niemand mehr sehen kann. Denk dir eine Extremsituation und das nachfolgende religiöse Erleben nach Art des alten und verläßlichen Musters aus, das die Missionaria Protectiva vorschreibt. Überprüfe, ob die Tleilaxu den Ghola-Prozeß durchführen, um ihre eigene Art von Unsterblichkeit zu erreichen. Odrade war bestens in der Lage, diesen Teil des revidierten Plans auszuführen. Allerdings kam es dabei sehr auf die junge Frau namens Sheeana an.
    Der Wurm selbst ist die Unbekannte.
    Taraza fiel ein, daß der Wurm von heute nicht mehr der ursprüngliche Rakis-Wurm war. Obwohl Sheeana bewiesen hatte, daß sie sie kommandieren konnte, waren die Würmer unberechenbar. Wie das Archiv sagen würde: Man hatte nicht genügend Daten. Taraza bezweifelte kaum, daß Odrade eine zutreffende Schlußfolgerung über die Rakisianer und ihre Tänzer geliefert hatte. Das war ein Plus.
    Eine Sprache.
    Aber noch sprechen wir sie nicht.
    Das war ein Minus.
    Ich muß heute nacht eine Entscheidung treffen!
    Taraza dachte oberflächlich an die lückenlose Reihe ihrer Vorgängerinnen. Die Erinnerungen all dieser Mütter Oberinnen lagen eingekapselt im Innern der zerbrechlichen Geister dreier anderer: ihres eigenen sowie jener von Bellonda und Hesterion. Es war eine qualvolle Spur durch ihre Weitergehenden Erinnerungen, und sie fühlte sich jetzt zu müde, um ihnen zu folgen. Gleich am Rande dieser Spur lag das Wissen um Muad'dib, jenen Atreides-Bastard, der das Universum gleich zweimal erschüttert hatte: einmal, indem seine Fremen-Horden das Imperium unterworfen, und dann, als er den Tyrannen gezeugt hatte.
    Wenn wir diesmal geschlagen werden, könnte es unser Ende bedeuten, dachte sie. Diese von der Hölle ausgespuckten Weiber aus der Diaspora könnten

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