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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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einfach:
    »Hilfe ist unterwegs. Du bestimmst die Lage, Dar! Wo die Sicherheit des Mädchens Sheeana gefährdet ist, vertraue deinem eigenen Urteil! In allen anderen Dingen, die nicht mit meinen Befehlen kollidieren, führe den Plan aus!«
    Da! Das war es. Odrade hatte ihre Instruktionen, die Grundlagen, die sie als ›den Plan‹ hinnehmen würde, selbst wenn ihr auffallen sollte, daß er unvollständig aussah.
    Odrade würde gehorchen. Das ›Dar‹ würde sie beschwichtigen, dachte Taraza. Dar und Tar. Aus der Dar-und-Tar-Richtung war der Weg zu Odrades milder Wärme nicht sonderlich gut geschützt.

24
     
Die lange Tafel zur Rechten ist für ein Bankett mit gebratenem Wüstenhasen in Sauce Cepeda gerichtet. Die anderen Teller, vom hinteren Tischende im Uhrzeigersinn gesehen, sind gefüllt mit Sirianischer Aplomage, Chukka unter Glas, Melangekaffee (man beachte das Falkensymbol der Atreides auf der Kaffeemaschine!) und Pot-a-oie. In der balutanischen Kristallflasche funkelt caladanischer Wein. Man beachte den uralten Giftdetektor, der im Kronleuchter verborgen ist!
Dar-es-Balat
Beschreibung eines Museumsraums
     
     
    Teg fand Duncan in dem winzigen Speisealkoven neben der funkelnden Küche der Nicht-Kugel. Als er in dem Gang, der zum Alkoven führte, stehenblieb, studierte er Duncan mit Sorgfalt. Sie waren jetzt acht Tage hier, und jetzt schien der Junge sich endlich von der eigenartigen Rage erholt zu haben, die ihn ergriffen hatte, als sie in die Einstiegsröhre der Kugel geklettert waren.
    Sie waren durch eine kleine Höhle gegangen, in der es nach einem einheimischen Bären gerochen hatte. Der Fels, der die Höhlenrückwand ausmachte, war kein Fels, aber er hätte ohne weiteres der sorgfältigsten Überprüfung standgehalten. Ein winziger Felsvorsprung setzte sich in Bewegung, wenn man den geheimen Code kannte – oder über ihn stolperte. Die kreisende, verdrehte Bewegung öffnete die gesamte Rückwand der Höhle.
    Die Einstiegsröhre – sie wurde automatisch hell ausgeleuchtet, wenn man das Portal hinter sich schloß – wies an Wänden und Decke die Falken der Harkonnens auf. Teg hatte sich vorgestellt, wie der junge Patrin irgendeines Tages auf diese Anlage gestoßen war. (Der Schock! Die Ehrfurcht! Der Stolz!) Er hatte deswegen nicht auf Duncans Reaktion geachtet – bis ein leises Knurren in dem engen Raum immer lauter geworden war.
    Duncan stand knurrend (es war beinahe ein Stöhnen) mit geballten Fäusten an der Wand zur Rechten und musterte den Harkonnen-Falken. Auf seinem Gesicht kämpften Wut und Verwirrung um die Oberhand. Er hob beide Fäuste und drosch damit auf das Symbol ein, bis sie bluteten.
    »Sollen sie in den tiefsten Regionen der Hölle schmoren!« schrie er.
    Es war ein seltsam erwachsener Fluch, der da aus einem jugendlichen Mund kam.
    Nachdem die Worte heraus waren, zitterte Duncan haltlos. Lucilla legte einen Arm um ihn und streichelte auf zärtliche, fast sinnliche Weise seinen Hals, bis das Zittern verebbte.
    »Warum habe ich das getan?« fragte Duncan leise.
    »Du wirst es wissen, wenn du deine ursprünglichen Erinnerungen wiederhast«, sagte sie.
    »Harkonnens«, flüsterte Duncan hart und wurde rot. Er schaute zu Lucilla auf. »Warum hasse ich sie so?«
    »Worte können es nicht erklären«, sagte sie. »Du wirst auf die Erinnerungen warten müssen.«
    »Ich will keine Erinnerungen!« Duncan warf Teg einen überraschten Blick zu. »Doch! Doch, ich will sie!«
    Später, als er im Speisealkoven der Nicht-Kugel in Tegs Gesicht sah, kehrten seine Gedanken offenbar an diesen Zeitpunkt zurück.
    »Wann, Bashar?«
    »Bald.«
    Teg sah sich um. Duncan saß allein an einem sich selbst reinigenden Tisch. Vor ihm stand ein Becher mit einer braunen Flüssigkeit. Teg erkannte den Geruch: eine der vielen melangegewürzten Flüssigkeiten aus den Nullentropie-Behältern. Die Behälter waren eine Schatzkammer, was exotische Nahrung, Kleidung, Waffen und andere Artefakte anging – ein Museum, dessen Wert unschätzbar war. Die gesamte Kugel war von einer dünnen Staubschicht überzogen, aber die hier eingelagerten Dinge waren bestens erhalten. Sogar das kleinste Stückchen Nahrung war mit Melange gewürzt, in einer Menge, die nur dann süchtig machte, wenn man ein Vielfraß war. Trotzdem: der Geschmack war überall. Man hatte sogar das konservierte Obst mit dem Gewürz bestäubt.
    Die braune Flüssigkeit in Duncans Becher gehörte zu den Dingen, die Lucilla gekostet und als ausdrücklich

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