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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Quellen schöpfen konnte, daß sie denen der Bene Gesserit vergleichbar waren.
    Die Ehrwürdige Mutter, die ihn geboren hat, ist natürlich dafür verantwortlich!
    Eine solche Mutter gab einem Kind etwas mit. Es fing schon im Mutterleib an – und möglicherweise endete es nicht einmal dann, wenn sie voneinander getrennt wurden. Teg hatte nie eine fiebrige Transmutation durchgemacht, die eine Abscheulichkeit hervorbrachte ... Nein, das nicht. Aber er verfügte über subtile, echte Kräfte. Kinder einer Ehrwürdigen Mutter erlernten Dinge, die andere niemals erlernen konnten.
    Teg wußte genau, was Lucilla von der Liebe in all ihren Erscheinungsformen hielt. Sie hatte es in seinem Gesicht gesehen, in seinem Quartier, in der Festung.
    »Berechnende Hexe!«
    Ebensogut hätte er es aussprechen können.
    Sie erinnerte sich daran, wie sie vorgegangen war, um ihn mit einem zuvorkommenden Lächeln und ihrem anmaßenden Ausdruck gefügig zu machen. Es war ein Fehler gewesen, der sie beide herabgewürdigt hatte. Wenn sie solche Gedanken hatte, verspürte sie eine leise Sympathie für Teg. Irgendwo in ihrem Innern wies ihr Panzer trotz der gesamten sorgfältig ausgeklügelten Bene Gesserit-Erziehung Schwachstellen auf. Die Ausbilderinnen hatten sie oft davor gewarnt.
    »Will man die Fähigkeit erringen, echte Liebe zu heucheln, muß man sie auch empfinden können, aber nur zeitweise. Und einmal ist genug!«
    Tegs Reaktionen bezüglich des Duncan Idaho-Gholas waren sehr aufschlußreich. Er fühlte sich von ihrem jungen Schützling ebenso angezogen wie abgestoßen.
    Wie ich.
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen, Teg nicht zu verführen.
    Im Zuge ihrer Sexualerziehung, als man sie gelehrt hatte, aus einem Geschlechtsakt Kräfte zu gewinnen, statt sie zu verlieren, hatten die Erzieherinnen den Schwerpunkt auf Analyse und historische Vergleiche gelegt: die Weitergehenden Erinnerungen einer Ehrwürdigen Mutter waren voll von Dingen dieser Art.
    Lucilla konzentrierte ihre Gedanken auf Tegs Männlichkeit. Sie verspürte augenblicklich eine weibliche Reaktion – ihr Körper wollte ihn in der Nähe haben und einem sexuellen Höhepunkt entgegengetrieben werden; er war bereit für den rätselhaften Augenblick.
    Ein Anflug von Erheiterung schob sich in ihre Gedanken. Keinen Orgasmus. Kein wissenschaftliches Etikett! Es war der reinste Bene Gesserit-Jargon: der rätselhafte Augenblick, die äußerste Spezialität der Einprägerin. Wer tiefer in die lange Geschichte der Bene Gesserit eintauchte, wußte, daß dieses Konzept erforderlich war. Man hatte sie gelehrt, mit Inbrunst an einen Dualismus zu glauben: an die wissenschaftlichen Erfahrungen, aufgrund derer die Zuchtmeisterinnen einen lenkten, gleichzeitig aber auch an den rätselhaften Augenblick, der alles Wissen über den Haufen warf. Die Geschichte und Wissenschaft der Bene Gesserit besagten, daß der Fortpflanzungstrieb unwiederbringlich in der Psyche begraben bleiben mußte. Er konnte nicht verlegt werden, ohne die Spezies zu vernichten.
    Das Sicherheitsnetz.
    Lucilla versammelte ihre sexuellen Kräfte auf eine Weise in sich, zu der nur eine Bene Gesserit-Einprägerin fähig war. Allmählich konzentrierten sich ihre Gedanken auf Duncan. Inzwischen würde er unter der Dusche stehen und über sein Abendtraining mit seiner Ehrwürdigen Mutter-Lehrerin nachdenken.
    Ich werde meinen Schüler auf der Stelle aufsuchen, dachte sie. Er muß die wichtigste Lektion erhalten, sonst ist er auf Rakis nicht hinreichend vorbereitet.
    So lauteten Tarazas Instruktionen.
    Duncan erschien nun gänzlich im Brennpunkt ihrer Gedanken. Es war beinahe, als könne sie ihn nackt unter der Dusche stehen sehen. Wie wenig er doch von dem verstand, was er noch lernen würde!
    Duncan saß allein im Ankleideraum neben den Duschen, die sich an den Übungsraum anschlossen. Er war in tiefe Traurigkeit versunken, was dazu führte, daß er sich an schmerzhafte alte Wunden erinnerte, die dieser junge Leib noch nicht kennengelernt hatte.
    Manche Dinge änderten sich nie! Die Schwesternschaft spielte immer noch ihr ur-uraltes Spiel.
    Er hob den Kopf und sah sich im dunkelgetäfelten Besitz der Harkonnens um. Die Wände und die Decke waren voller Arabesken. Die Bodenfliesen zeigten seltsame Muster. Ungeheuer und Menschenleiber, lieblich anzuschauen, tummelten sich dort. Nur wenn man genauer hinsah, konnte man sie voneinander unterscheiden.
    Duncan sah an sich hinab und musterte den Körper, den die Tleilaxu in ihren

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