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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Axolotl-Tanks für ihn erzeugt hatten. Manchmal fühlte er sich immer noch eigenartig an. Er war ein Mann mit den vielen Erfahrungen eines Erwachsenen gewesen im letzten Augenblick seines ursprünglichen Daseins. Er hatte einen Trupp Sardaukar-Soldaten abgewehrt, um seinem jungen Herzog die Flucht zu ermöglichen.
    Sein Herzog! Paul war damals nicht älter gewesen als sein jetziger Körper. Aber konditioniert wie alle Atreides: Treue und Ehre standen über allem anderen.
    So wie man mich konditioniert hat, nachdem man mich aus den Händen der Harkonnens befreite.
    Irgend etwas in seinem Innern konnte sich dieser uralten Schuld nicht verschließen. Er kannte den Grund. Er konnte den Prozeß beschreiben, mit dem man sie in ihn eingebettet hatte.
    Und dort blieb sie.
    Duncan musterte den gefliesten Boden. Man hatte Worte in die das Spritzbrett umgebenden Fliesen eingearbeitet. Eine Schrift, die er teilweise als eine Sache aus den alten Harkonnen-Zeiten identifizierte, aber andererseits erkannte er in ihr das ihm nur zu gut bekannte Galach:
    »SAUBER DUFTIG SAUBER STRAHLEND SAUBER REIN SAUBER.«
    Die uralte Schrift wiederholte sich im ganzen Raum, als würden die Worte etwas erzeugen, das, wie Duncan wußte, den Harkonnens seiner Erinnerung absolut fremd war.
    Über dem Eingang zu den Duschen stand noch etwas:
    »ERLEICHTERE DEIN HERZ UND LASS DICH LÄUTERN.«
    Eine religiöse Ermahnung in einer Harkonnen-Festung? Hatten die Harkonnens sich in den Jahrhunderten nach seinem Tod geändert? Es fiel Duncan schwer, dies zu glauben. Möglicherweise waren diese Worte lediglich Dinge, die die Erbauer für diesen Ort als passend empfunden hatten.
    Duncan spürte Lucillas Eintreten eher, als daß er es hörte. Er stand auf und befestigte die Clips der Uniform, die er sich aus den Nullentropie-Behältern besorgt hatte. Natürlich wies sie jetzt keine Insignien der Harkonnens mehr auf.
    Ohne sich umzudrehen, sagte er: »Und jetzt, Lucilla?«
    Ihre Hand streichelte über den Stoff seines linken Ärmels. »Die Harkonnens hatten einen prächtigen Geschmack.«
    Duncan sagte ruhig: »Lucilla, wenn du mich noch einmal anfaßt, ohne daß ich es dir erlaubt habe, werde ich versuchen, dich umzubringen. Und ich werde mir dabei eine solche Mühe geben, daß du keine andere Wahl hast, als mich umzubringen.«
    Sie zog sich zurück.
    Er sah ihr in die Augen. »Ich bin nicht irgendein dämlicher Zuchtbulle für die Hexen!«
    »Glaubst du, daß ich das von dir will?«
    »Niemand hat mir gesagt, was du von mir willst, aber dein Verhalten ist offensichtlich!«
    Er stand starr auf seinen Fußballen. Das ungeweckte Ding in seinem Innern rührte sich, was dazu führte, daß sein Puls zu rasen anfing.
    Lucilla musterte ihn eingehend. Miles Teg – du sollst verdammt sein! Sie hatte nicht damit gerechnet, daß sein Widerstand solche Formen annähme. Es gab keinen Zweifel, daß Duncan es ernst meinte. Worte würden ihr von nun an nicht mehr dienlich sein. Und der Stimme gegenüber war er immun.
    Wahrheit.
    Der einzige Weg, der ihr jetzt noch offenstand.
    »Duncan, ich weiß nicht genau, was Taraza von dir erwartet, wenn du Rakis erreichst. Ich habe nur eine Vermutung, und die kann ebensogut falsch sein.«
    »Dann äußere sie!«
    »Auf Rakis lebt ein junges Mädchen, fast noch ein Kind. Ihr Name ist Sheeana. Die Würmer von Rakis gehorchen ihr. Irgendwie muß die Schwesternschaft es erreichen, daß dieses Talent auch in den Fundus ihrer Fähigkeiten übergeht.«
    »Was könnte ich möglicherweise dazu ...«
    »Wenn ich es wüßte, würde ich es dir bestimmt sagen.«
    Er hörte, daß sie es ernst meinte; ihre Verzweiflung ließ sich nicht kaschieren.
    »Und was hat dein Talent damit zu schaffen?« fragte er.
    »Das wissen nur Taraza und ihre Beraterinnen.«
    »Sie wollen mich irgendwie in die Hand bekommen, damit ich ihnen nicht mehr entwischen kann!«
    Lucilla hatte den gleichen Schluß ebenfalls schon gezogen, aber daß Duncan so schnell darauf kommen würde, hatte sie nicht für möglich gehalten. Sein jungenhaftes Gesicht verbarg einen Geist, der auf eine Weise funktionierte, die sie noch nicht ausgelotet hatte. Lucillas Gedanken rasten.
    »Wenn man die Würmer kontrolliert, könnte man die alte Religion wieder zum Leben erwecken.« Es war Tegs Stimme. Sie erklang hinter Lucillas Rücken vom Eingang her.
    Ich habe ihn nicht kommen hören!
    Sie wirbelte herum. Teg stand da; über seinem linken Arm lag eine antike Harkonnen-Lasgun, deren Mündung direkt

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