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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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auf sie zeigte.
    »Dies nur, damit ich sichergehen kann, daß du mir auch zuhörst«, sagte er.
    »Wie lange hast du uns schon zugehört?«
    Ihr erzürnter Blick wandelte sich nicht.
    »Von dem Augenblick an, als du zugabst, daß du nicht weißt, was Taraza mit Duncan vorhat«, sagte Teg. »Ich weiß es ebensowenig. Aber ich kann ein paar Mentatenberechnungen vornehmen – noch nichts Konkretes, aber genug, um eine Vorstellung zu kriegen. Unterbrich mich, wenn ich mich irre!«
    »In bezug worauf?«
    Teg streifte Duncan mit einem kurzen Blick. »Eine deiner Aufgaben besteht darin, ihn so zu präparieren, daß er auf die meisten Frauen unwiderstehlich wirkt.«
    Lucilla versuchte ihre Bestürzung zu verheimlichen. Taraza hatte ihr aufgetragen, dies so lange wie möglich vor Teg geheimzuhalten. Sie sah ein, daß dies von jetzt an unmöglich geworden war. Teg hatte aufgrund der verfluchten Fähigkeiten, die er seiner ebenso verfluchten Mutter verdankte, ihre Reaktion absolut richtig gedeutet!
    »Momentan sammelt man riesige Energiemengen, um sie auf Rakis zu richten«, sagte Teg. Er ließ Duncan nicht aus den Augen. »Egal, was die Tleilaxu in seinem Innern vergraben haben, in seinen Genen ist der Stempel der alten Menschheit. Ist es das, was die Zuchtmeisterinnen brauchen?«
    »Ein verdammter Zuchtbulle der Bene Gesserit!« sagte Duncan.
    »Was hast du mit der Waffe vor?« fragte Lucilla. Sie deutete mit einem Kopfnicken auf die antike Lasgun in Tegs Armen.
    »Mit der? Ich habe sie nicht mal geladen.« Er senkte den Lauf und stellte die Waffe in eine Ecke direkt neben sich.
    »Miles Teg, du wirst deiner Strafe nicht entgehen!« knirschte Lucilla.
    »Später«, sagte Teg. »Draußen ist es fast Nacht. Ich bin draußen gewesen, unter dem Schutzschild. Burzmali ist dagewesen. Er hat sein Zeichen hinterlassen, um mir zu sagen, daß er die Botschaft gelesen hat, die ich mit den fingierten tierischen Spuren an den Bäumen hinterließ.«
    Duncans Blick glitzerte vor Wachsamkeit.
    »Was hast du vor?« fragte Lucilla.
    »Ich habe neue Markierungen hinterlassen, um ein Treffen zu arrangieren. Wir gehen jetzt hinauf in die Bibliothek und untersuchen das Kartenmaterial. Wir werden sie uns einprägen. Zumindest sollten wir wissen, wo wir sind, wenn wir fliehen.«
    Sie erwies ihm die Gunst eines kurzen Nickens.
    Duncan registrierte ihre Bewegung nur mit einem Teil seines Bewußtseins. Sein Geist war bereits zum uralten Instrumentarium der Harkonnen-Bibliothek vorausgeeilt. Er war derjenige gewesen, der Lucilla und Teg hatte zeigen müssen, wie man das Material korrekt verwendete. Er hatte sich an eine alte Karte aus den Tagen von Giedi Primus erinnert – bevor man die Nicht-Kugel konstruiert hatte.
    Mit Hilfe des alten Wissens aus Duncans vorherigem Leben und seinen eigenen Erfahrungen aus der jüngsten Zeit dieses Planeten hatte Teg versucht, die Karte auf den neuesten Stand zu bringen.
    Aus der ›Forststation‹ wurde die ›Bene Gesserit-Festung‹.
    »Ein Teil davon war das Jagdhaus der Harkonnen«, hatte Duncan gesagt. »Sie machten sich ein Spiel daraus, hier Menschen zu jagen, die man speziell für diesen Zweck gezüchtet und konditioniert hatte.«
    Tegs Bearbeitung der Karte ließ ganze Ortschaften verschwinden. Manche Städte blieben, wurden aber mit anderen Namen versehen. ›Ysai‹, die am nächsten liegende Metropole, hatte auf der ursprünglichen Karte noch ›Das Baronat‹ geheißen.
    Wenn Duncan daran dachte, nahm sein Blick an Härte zu. »Dort hat man mich gefoltert.«
    Nachdem Tegs Wissen sich erschöpft hatte, gab es auf der Karte zahlreiche Stellen, die den Vermerk ›unbekannt‹ trugen, aber in regelmäßigen Abständen wies sie Bene Gesserit-Symbole auf, die Orte markierten, an denen, wie Teg aus den Erzählungen der Leute Tarazas wußte, man hier zeitweise Unterschlupf finden konnte.
    Diese Orte waren es, die sie sich einprägen sollten.
    Als er sich umdrehte, um sie zur Bibliothek zu führen, sagte er: »Wenn wir uns die Karte eingeprägt haben, werde ich alles ausradieren. Man kann nie wissen, wer eines Tages hier auftaucht und sie sich ansieht.«
    Lucilla rauschte an ihm vorbei. »Es geht um deinen Kopf, Miles!« rief sie.
    Teg rief hinter ihrem entschwindenden Rücken her: »Laß dir von einem Mentaten sagen, daß das, was ich getan habe, erforderlich war!«
    Ohne sich umzudrehen, erwiderte sie: »Wie logisch!«

30
     
Dieser Raum rekonstruiert einen kleinen Teil der Wüste von Arrakis. Der

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