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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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des Bene Gesserit-Zirkels nur wenige etwas ins Feld führen konnten. Schweigend sah sie zu, wie Duncan und die beiden Männer hinter dem schimmernden Vorhang verschwanden.
    Nachdem sie gegangen waren, kam Sirafa um das Sofa herum und blieb – die Hände in die Hüften gestützt – vor Lucilla stehen. Die Blicke der beiden Frauen trafen sich auf einer Ebene.
    Burzmali räusperte sich und durchwühlte den Kleiderstapel, der neben ihm auf dem Tisch lag.
    Sirafas Gesicht – ganz besonders ihre Augen – war von einer bemerkenswerten Anziehungskraft. Ihre Pupillen waren grün, ihre Augäpfel weiß. Sie wurden weder von einer Linse noch von einem anderen künstlichen Hilfsmittel bedeckt.
    »Sie haben genau das richtige Aussehen«, sagte Sirafa. »Vergessen Sie nicht, daß Sie eine besondere Art von Spielfrau darstellen! Burzmali ist Ihr Kunde. Kein gewöhnlicher Mensch würde es wagen, sich da einzumischen.«
    Lucilla witterte eine geheime Bedeutung hinter diesen Worten. »Aber es gibt Menschen, die es wagen würden?«
    »Momentan gibt es auf Gammu Niederlassungen vieler großer Religionen«, sagte Sirafa. »Manche werden Ihnen noch nie begegnet sein. Sie kommen aus jenem Bereich, den Sie die Diaspora nennen.«
    »Und wie nennen Sie diese Leute?«
    »Die Suchenden.« Sirafa hob besänftigend die Hand. »Haben Sie keine Angst! Wir haben einen gemeinsamen Gegner.«
    »Die Geehrten Matres?«
    Sirafa beugte den Kopf nach links und spuckte auf den Boden. »Sehen Sie mich an, Bene Gesserit! Man hat mich dazu ausgebildet, sie umzubringen! Dies ist meine einzige Funktion und mein einziges Ziel!«
    Lucilla sagte vorsichtig: »Und soweit wir wissen, sind Sie sehr gut darin.«
    »In manchen Dingen bin ich vielleicht besser als Sie. Hören Sie mir zu! Sie sind eine Sex-Spezialistin. Verstehen Sie?«
    »Warum sollten mich Priester ansprechen?«
    »Sie nennen die Priester? Nun ... ja. Sie würden Sie sicher nicht aus einem Grund ansprechen, den Sie sich vorstellen könnten. Sex als Selbstzweck – der Feind der Religion, eh?«
    »Kein Ersatz für die heilige Ekstase«, sagte Lucilla.
    »Tantrus beschütze Sie, Frau! Unter den Suchenden gibt es Priester anderer Art; solche, die nichts dagegen haben, sofortige Ekstase zu versprechen, statt einen auf die Freuden des Lebens nach dem Tode zu vertrösten.«
    Lucilla hätte beinahe gelächelt. Glaubte diese selbsternannte Mater-Killerin etwa, sie könnte einer Ehrwürdigen Mutter Nachhilfe in Religion geben?
    »Es gibt hier Leute, die als Priester verkleidet umgehen«, sagte Sirafa. »Sehr gefährliche Leute. Die gefährlichsten sind die Jünger Tantrus', die behaupten, die höchste Verehrung ihres Gottes läge in der sexuellen Betätigung.«
    »Woran kann ich sie erkennen?« Lucilla erkannte Aufrichtigkeit in Sirafas Stimme, aber auch eine Spur von schlimmer Vorahnung.
    »Das braucht Sie nicht zu kümmern. Sie dürfen nie den Eindruck erwecken, als könnten Sie derartige Unterscheidungen treffen. In erster Linie müssen Sie sich für Ihr Honorar interessieren. Sie sollten, glaube ich, fünfzig Solari verlangen.«
    »Sie haben mir noch nicht erzählt, warum ich das Interesse dieser Leute hervorrufen sollte.« Lucilla warf einen Blick auf Burzmali. Er hatte die grobgewebten Kleider ausgebreitet und legte seinen Kampfanzug ab. Dann wandte sie sich wieder Sirafa zu.
    »Manche folgen einer uralten Konvention, die ihnen das Recht garantiert, Ihr Arrangement mit Burzmali für ungültig zu erklären. Tatsächlich werden andere Sie lediglich prüfen wollen.«
    »Hören Sie genau zu!« sagte Burzmali. »Es ist sehr wichtig.«
    Sirafa sagte: »Burzmali wird sich wie ein Feldarbeiter kleiden. Nichts anderes könnte die Ausbuchtungen seiner Waffen besser verhüllen. Sie werden ihn ›Skar‹ nennen, das ist ein Name, der hier oft vorkommt.«
    »Aber wie verhalte ich mich, wenn mich ein Priester anspricht?«
    Sirafa entnahm ihrem Ausschnitt einen kleinen Beutel und gab ihn Lucilla, die ihn in der Hand hielt. »Er enthält zweihundertunddreiundachtzig Solari. Wenn sich jemand als göttlicher ... Können Sie das behalten: Göttlicher? «
    »Wie könnte ich es je vergessen?« Lucillas Stimme klang fast höhnisch, aber Sirafa ging einfach darüber hinweg.
    »Wenn ein solcher Mann Sie anspricht, geben Sie Burzmali fünfzig Solari und drücken ihm Ihr Bedauern aus. In dem Beutel befindet sich außerdem ein Ausweis, der Sie als Spielfrau identifiziert. Ihr Name ist Pira. Wiederholen Sie

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