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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Fragen sammelten, behielt Teg sie für sich. Alles, war er hier sagte, konnte dazu beitragen, ihn zu schwächen.
    Wo waren die Leute, denen er früher hier begegnet war? Warum bin ich hierhergekommen? Er hatte die Entscheidung getroffen und war sich ihrer Richtigkeit so sicher gewesen.
    »Machen Sie's sich doch bequem!« sagte Muzzafar und deutete auf einen kleinen Diwan, vor dem ein niedriges Beistelltischchen stand. »Ich versichere Ihnen, daß nichts von dem, was Ihnen widerfahren ist, auf irgendwelche Anweisungen von mir zurückgeht. Ich versuchte alles zu stoppen, als ich davon hörte, aber da hatten Sie die ... die Szene schon verlassen.«
    Teg hörte jetzt noch etwas anderes in Muzzafars Stimme: Vorsicht, nahe an der Grenze zur Angst. Also hatte dieser Mann entweder von der Hütte und der Lichtung gehört oder beides gesehen.
    »Es war verdammt gerissen von Ihnen«, sagte Muzzafar, »daß Sie Ihre Gegner warten ließen, bis die, die Sie gefangenhielten, sich darauf konzentrierten, Informationen aus Ihnen herauszuholen. Haben sie irgend etwas erfahren?«
    Teg schüttelte stumm und heftig den Kopf. Er hatte den nebelhaften Eindruck, als werde er sich gleich gegen einen stürmischen Angriff zur Wehr setzen müssen – aber dennoch witterte er nirgendwo eine unmittelbare Gefahr. Was hatten diese Verlorenen vor? Aber Muzzafar und seine Leute waren bezüglich dessen, was in dem Raum mit der T-Sonde vorgefallen war, zu einer falschen Beurteilung gekommen. Soviel war klar.
    »Nehmen Sie doch Platz, bitte!« sagte Muzzafar.
    Teg nahm den angebotenen Platz auf dem Diwan ein.
    Muzzafar setzte sich in einen tiefen Sessel, der Teg etwas schräg gegenüberstand. Der Tisch war zwischen ihnen. In Muzzafar schien sich etwas anzuspannen. Er war auf einen Gewaltakt vorbereitet.
    Teg musterte den Mann mit Interesse. Muzzafar hatte ihm keinen echten Dienstgrad angegeben – nur, daß er Oberbefehlshaber war. Er war ein großer Bursche mit einem breiten, frisch aussehenden Gesicht und einer großen Nase. Seine Augen waren graugrün und schienen ständig einen Punkt hinter Tegs rechter Schulter anzupeilen, wenn einer von ihnen etwas sagte. Teg hatte einst einen Spitzel gekannt, der sich ebenso verhalten hatte.
    »Nun ja«, sagte Muzzafar. »Ich habe eine Menge über Sie gehört und gelesen, seit Sie hergekommen sind.«
    Teg sah ihn weiterhin konzentriert an. Muzzafars Haar war kurzgeschnitten, und etwa drei Zentimeter über seinem linken Auge – unterhalb des Haaransatzes – befand sich eine dunkelrote Narbe. Er trug eine offene Buschjacke von hellgrüner Farbe und dazu passende Hosen. Es war nicht gerade eine Uniform, aber er strahlte eine Reinlichkeit aus, die andeutete, daß er großen Wert auf ein ordnungsgemäßes Äußeres legte. Auch seine Schuhe zeigten dies. Teg glaubte einen Moment lang sein Spiegelbild auf dem hellbraunen Oberleder sehen zu können.
    »Ich hab natürlich nie erwartet, Sie mal persönlich kennenzulernen«, sagte Muzzafar. »Es ist eine große Ehre für mich.«
    »Ich weiß sehr wenig von Ihnen«, sagte Teg, »außer, daß Sie einen Truppenteil der Diaspora kommandieren.«
    »Hmm«, machte Muzzafar. »Das ist auch wirklich ohne jeden Belang.«
    Erneut wurde Teg von einem starken Hungergefühl gepackt. Sein Blick fiel auf den Knopf neben dem Röhreneinstieg, mit dem man, wie er wußte, einen Kellner herbeirufen konnte. Hier taten Menschen das, was normalerweise Automaten überlassen blieb – ein Vorwand, ständig eine kleine Truppe bereithalten zu können.
    Muzzafar, der Tegs Interesse an dem Knopf falsch einschätzte, sagte: »Bitte, denken Sie nicht ans Gehen! Lassen Sie sich doch von meinem Leibarzt untersuchen! Er müßte jeden Augenblick hier sein. Wäre nett, wenn Sie warten würden, bis er kommt.«
    »Ich hatte eigentlich daran gedacht, mir etwas zu essen zu bestellen«, sagte Teg.
    »Ich würde Ihnen raten, damit zu warten, bis der Arzt Sie untersucht hat. Lähmer haben manchmal üble Nebenwirkungen.«
    »Sie wissen also Bescheid.«
    »Ich weiß von dem ganzen verdammten Fiasko. Sie und dieser Burzmali stellen eine Truppe dar, mit der man wirklich rechnen muß.«
    Bevor Teg eine Antwort geben konnte, spuckte die Liftröhre einen großen Mann in einem roten Einteiler mit Jacke aus. Er war so klapperdürr, daß seine Kleider ihn regelrecht umflatterten. Er trug die Diamant-Tätowierung eines Suk-Arztes auf seiner hohen Stirn, aber sie war orangefarben statt – wie üblich – schwarz. Die Augen des

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