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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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gebracht.«
    »Ist das alles, was sie getan haben?« fragte Schwangyu.
    »Du hast die Zellstudien gesehen«, sagte Lucilla.
    »Wenn wir soviel tun könnten wie die Tleilaxu, würden wir sie nicht brauchen«, sagte Schwangyu. »Dann hätten wir unsere eigenen Axolotl-Tanks.«
    »Du glaubst, daß sie etwas vor uns verbergen«, sagte Lucilla.
    »Sie hatten ihn neun Monate lang außerhalb unseres Blickfeldes!«
    »Ich habe all diese Argumente schon einmal gehört«, sagte Lucilla.
    Schwangyu warf mit einer kapitulierenden Geste beide Arme in die Luft. »Dann gehört er allein dir, Ehrwürdige Mutter. Und du wirst die Konsequenzen zu tragen haben. Aber von diesem Posten hier wirst du mich nicht vertreiben, egal wie dein Bericht an das Domstift auch ausfallen mag.«
    »Vertreiben? Bestimmt nicht. Ich möchte nicht, daß uns deine Fraktion eine Unbekannte schickt.«
    »Die Beleidigungen, die ich von dir hinnehme, haben irgendwo eine Grenze«, sagte Schwangyu.
    »Aber für den Verrat, den Taraza hinzunehmen bereit ist, gibt es keine Grenze«, sagte Lucilla.
    »Wenn wir einen neuen Paul Atreides bekommen oder einen neuen – die Götter mögen es verhüten! – Tyrannen, wird Taraza die Schuld daran tragen«, sagte Schwangyu. »Das kannst du ihr sagen.«
    Lucilla stand auf. »Dann sollst du ebenso wissen, daß Taraza es allein meinem Ermessen überlassen hat, wieviel Gewürz ich diesem Ghola gebe. Ich habe bereits damit angefangen, seine Gewürzration zu erhöhen.«
    Schwangyu schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch. »Verdammt sollt ihr sein, ihr alle! Ihr werdet uns noch vernichten!«

11
     
Das Geheimnis der Tleilaxu muß in ihrem Sperma liegen. Unsere Untersuchungen beweisen, daß ihr Sperma sich nicht auf eine konsequent genetische Weise fortsetzt. Es gibt Unterbrechungen. Jeder Tleilaxu, den wir bisher untersucht haben, hat sein Innerstes vor uns verborgen. Sie weisen eine natürliche Immunität gegenüber ixianischen Sonden auf! Geheimhaltung selbst auf der untersten Ebene – das ist ihr äußerster Schutz und ihre äußerste Waffe.
Bene Gesserit-Analyse
Archiv-Kode: BTXX441WOR
     
     
    An einem Morgen im vierten Jahr, das Sheeana im priesterlichen Heiligtum verbrachte, erweckten die Spionageberichte unter den Bene Gesserit-Beobachtern von Rakis besonderes Interesse.
    »Sie war auf dem Dach, sagst du?« fragte die Mutter Kommandant der Rakis-Festung.
    Tamalane, die nun in dieser Funktion tätig war, hatte vorher auf Gammu Dienst getan. Sie wußte mehr als die meisten von dem, was die Schwesternschaft hier zu verbinden hoffte. Der Spionagebericht hatte Tamalanes Frühstück unterbrochen, das aus melangegewürzter Zifruchtkonfit bestand. Der weibliche Kurier stand dienstbereit neben ihrem Tisch, während Tamalane weiteraß und den Bericht noch einmal las.
    »Auf dem Dach, ja, Ehrwürdige Mutter«, sagte sie.
    Tamalane schaute zu ihr auf. Kipuna stammte von Rakis, und man hatte sie zur Helferin gemacht, weil sie mit den örtlichen Gegebenheiten bestens vertraut und ihnen gegenüber empfänglich war. Tamalane schluckte ein Stück Konfit hinunter und sagte: » ›Bringt sie zurück!‹ Genau das waren ihre Worte?«
    Kipuna nickte knapp. Sie verstand die Frage. Hatte Sheeana in einem Befehlston gesprochen?
    Tamalane sah sich den Bericht noch einmal an und suchte nach Anzeichen, die diese Empfindung ausdrückten. Sie freute sich, daß sie Kipuna persönlich geschickt hatte. Sie respektierte die Talente dieser Frau. Kipuna hatte die weichen, rundlichen Züge und das struppige Haar, das in einem Großteil der Priesterklasse verbreitet war, aber was ihren Geist anging, so war an ihm von Struppigkeit nichts zu bemerken.
    »Sheeana war ungehalten«, sagte Kipuna. »Der Thopter flog in der Nähe des Daches vorbei, und so konnte sie die beiden gefesselten Gefangenen ziemlich deutlich sehen. Sie wußte, daß man sie zum Sterben in die Wüste hinausbringen wollte.«
    Tamalane legte den Bericht beiseite und lächelte. »Sie hat also befohlen, daß man die beiden Gefangenen zu ihr zurückbringt. Ich finde ihre Wortwahl faszinierend.«
    »Bringt sie zurück?« fragte Kipuna. »Das ist doch ein ganz simpler Befehl. Was ist daran faszinierend?«
    Tamalane bewunderte die Direktheit der Helferin. Kipuna würde niemals verstehen, wie der Geist einer Ehrwürdigen Mutter funktionierte.
    »Es war nicht dieser Teil ihres Auftritts, der mich interessierte«, sagte Tamalane. Sie beugte sich über den Bericht und las vor: »›Ihr seid die Diener

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