Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Shaitans, nicht Diener von Dienern.‹« Tamalane schaute zu Kipuna auf. »Und du hast all dies selbst gehört und gesehen?«
    »Ja, Ehrwürdige Mutter. Man hielt es für so wichtig, daß ich dir sofort Bericht erstatten sollte, falls du weitere Fragen hast.«
    »Sie nennt ihn immer noch Shaitan«, sagte Tamalane. »Wie sie das aufbringen muß. Aber natürlich hat der Tyrann selbst gesagt: ›Sie werden mich Shaitan nennen.‹«
    »Ich habe die Berichte gesehen, die man draußen bei Dar-es-Balat gefunden hat«, sagte Kipuna.
    »Und man hat nicht versucht, die Rückkehr der beiden Gefangenen zu verzögern?« fragte Tamalane.
    »Sie kamen so schnell, wie man dem Thopter die Nachricht übermitteln konnte, Ehrwürdige Mutter. Innerhalb von zwei Minuten waren sie zurück.«
    »Also beobachten sie sie und hören ihr die ganze Zeit über zu. Gut. Hat Sheeana irgendwie durchblicken lassen, daß sie die beiden Gefangenen kannte? Hat sie mit ihnen irgendeine Verbindung gehabt?«
    »Ich bin mir sicher, daß sie ihr fremd waren, Ehrwürdige Mutter. Es waren zwei gewöhnliche Leute aus den unteren Schichten, ziemlich schmutzig und ärmlich gekleidet. Sie rochen wie die Ungewaschenen, die am Stadtrand in den Notunterkünften leben.«
    »Sheeana hat befohlen, sie von ihren Handschellen zu befreien, und dann hat sie zu den beiden Ungewaschenen gesprochen. Wie lauteten ihre Worte?«
    »›Ihr seid mein Volk.‹«
    »Lieblich, lieblich«, sagte Tamalane. »Und dann hat sie angeordnet, die beiden hinauszuführen, ihnen ein Bad zu gewähren und ihnen neue Kleider zu geben, bevor man sie freiließ. Sag mir mit deinen eigenen Worten, was dann geschah.«
    »Sie rief Tuek zu sich, der mit drei Beratern kam. Es wurde beinahe ein ... ein Streit daraus.«
    »Gedächtnistrance, bitte«, sagte Tamalane. »Wiederhole den Wortwechsel für mich.«
    Kipuna schloß die Augen, atmete tief ein und verfiel in den Zustand der Gedächtnistrance. Dann: »Sheeana sagt: ›Ich mag es nicht, wenn ihr mein Volk Shaitan zum Fraße vorwerft.‹ Ratsmitglied Stiros sagt: ›Sie werden Shai-Hulud geopfert!‹ Sheeana sagt: ›Shaitan!‹ Sie stampft wütend auf den Boden. Tuek sagt: ›Genug, Stiros. Ich will von dieser Uneinigkeit nichts mehr wissen.‹ Sheeana sagt: ›Wann werdet ihr endlich verstehen?‹ Stiros will etwas sagen, aber Tuek bringt ihn mit einem Blick zum Schweigen und sagt: ›Wir haben verstanden, Heiliges Kind.‹ Sheeana sagt: ›Ich möchte ...‹«
    »Das reicht«, sagte Tamalane.
    Die Helferin öffnete die Augen und wartete schweigend.
    Plötzlich sagte Tamalane: »Geh zurück auf deinen Posten, Kipuna! Du hast wirklich gute Arbeit geleistet.«
    »Vielen Dank, Ehrwürdige Mutter.«
    »Unter der Priesterschaft wird es zu Verwirrung kommen«, sagte Tamalane. »Sheeanas Wunsch ist ihnen Befehl, da Tuek an sie glaubt. Sie werden damit aufhören, die Würmer als Instrument der Bestrafung einzusetzen.«
    »Die beiden Gefangenen«, sagte Kipuna.
    »Ja, sehr gut beobachtet! Die beiden Gefangenen werden erzählen, was ihnen passiert ist. Die Geschichte wird Entstellungen erfahren. Die Leute werden sagen, Sheeana habe die beiden vor den Priestern beschützt.«
    »Ist dies nicht genau das, was sie tut, Ehrwürdige Mutter?«
    »Ahhh, aber zieh doch in Betracht, welche Möglichkeiten dies den Priestern öffnet! Sie werden ihre alternativen Formen der Bestrafung steigern – Auspeitschungen und bestimmte Amtsenthebungen. Während die Angst vor Shaitan wegen Sheeana abnimmt, wird die Angst vor den Priestern zunehmen.«
    Innerhalb von zwei Monaten konnten Tamalanes Berichte an das Domstift ihre ursprünglichen Worte bestätigen.
    »Verkürzte Rationen – besonders verkürzte Wasserrationen – sind die dominierende Form der Bestrafung geworden«, berichtete sie. »Die unglaublichsten Gerüchte haben die abgelegensten Winkel von Rakis erreicht und werden bald auch auf vielen anderen Planeten Verbreitung finden.«
    Tamalane wägte die Implikationen ihres Reports sorgfältig ab. Viele Augen würden ihn zu sehen bekommen, darunter auch jene, die Taraza keine Sympathien entgegenbrachten. Jede Ehrwürdige Mutter war fähig, sich eine Vorstellung dessen zu machen, was auf Rakis vor sich ging. Viele Bewohner dieser Welt hatten Sheeana auf dem wilden Wurm aus der Wüste kommen sehen. Die priesterliche Geheimhaltung war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Unbefriedigte Neugier tendierte dazu, sich die Antworten selbst zu geben. Vermutungen waren

Weitere Kostenlose Bücher