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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hatten. Die grüne Scheinklinge glitt mit einem realistischen Klicken in die Aussparung zurück. Das Opfer hatte nicht nur geglaubt, von Messerstichen durchbohrt zu werden, sondern durch die intensive, gezielte Neurostimulation tatsächlich die Schmerzen gespürt, die stark genug waren, um zum Tod zu führen. In gewisser Weise hatte Grera sich selbst getötet. Und ihre Haut wies nicht die geringsten Anzeichen auf.
    Manchmal war echtes Blut die letzte Steigerung einer erregenden Erfahrung, aber die anschließende Säuberung stellte oftmals ein Problem dar.
    Er hörte vertraute Geräusche im Rücken: eine Tür, die sich öffnete, und ein Sicherheitsfeld, das abgeschaltet wurde. Als er sich umdrehte, sah er, wie Shaddam ihn anstarrte. »War das wirklich nötig, Hasimir? Welch eine Verschwendung ... Aber sie hatte ohnehin keinen besonderen Nutzen mehr.«
    »Die arme alte Frau hatte wohl eine Herzattacke, wie es aussieht.« Aus einer Tasche seines Hemdes zog Fenring eine weitere Ponta, die mit Rubinen besetzt war und eine lange rote Klinge hatte. »Ich würde gerne auch noch dieses Stück ausprobieren«, sagte er. »Dein Vater hält sich länger am Leben, als wir gedacht haben, und hiermit ließe sich das Problem buchstäblich sauber lösen. Keine Hinweise an der Leiche, keine einzige Spur. Warum sollen wir warten, bis das N'kee endlich seine Arbeit getan hat?« Er grinste.
    Shaddam schüttelte den Kopf, als hätte er plötzlich Bedenken. Er blickte sich um, erschauderte und bemühte sich um eine ernste Haltung. »Wir werden solange warten, wie es sein muss. Es war abgemacht, dass wir keine überstürzten Aktionen unternehmen.« Fenring hasste es, wenn der Kronprinz zu viel nachdachte.
    »Hmmm-hm? Ich dachte, du wärst allmählich ungeduldig geworden. Er hat in letzter Zeit sehr unkluge Entscheidungen getroffen. Jeder Tag, den er länger am Leben bleibt, verringert das Corrino-Vermögen.« Seine großen Augen funkelten. »Je länger er sich in diesem Zustand befindet, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Geschichte ihn als bedauernswerten armen Herrscher zeichnet.«
    »Ich kann nichts mehr für meinen Vater tun«, sagte Shaddam. »Ich fürchte mich vor dem, was geschehen könnte.«
    Hasimir Fenring verbeugte sich. »Wie Ihr wünscht, mein Prinz.«
    Sie gingen und ließen Greras Leiche liegen. Irgendjemand würde sie früher oder später hier finden. Es war nicht das erste Mal, dass Fenring so offensichtlich vorgegangen war, aber die anderen Konkubinen waren zweifellos klug genug, ihn nicht zu belasten. Sie wussten, dass es eine Warnung war, und jetzt würden sie ohnehin die Situation ausnutzen und miteinander konkurrieren, wer die neue Lieblingskonkubine des alten Mannes wurde.
    Wenn der Imperator irgendwann davon erfuhr, würde er sich vermutlich gar nicht mehr an Grera Carys Namen erinnern können.

45
     
    Der Mensch ist nicht mehr als ein Stein, der in einen Teich geworfen wird. Und wenn der Mensch nicht mehr als ein Stein ist, dann können auch all seine Werke nicht mehr sein.
    Zensunni-Sprichwort
     
     
    Leto und Rhombur trainierten jeden Tag lange und hart im Atreides-Stil. Sie stürzten sich mit aller Begeisterung und Entschlossenheit, die sie aufbringen konnten, in die regelmäßigen Übungen. Der stämmige ixianische Prinz gewann seine Energie zurück, verlor etwas Gewicht und festigte seine Muskeln.
    Die zwei jungen Männer waren ungefähr gleich stark und daher gute Trainingspartner. Da sie sich gegenseitig völlig vertrauten, konnten sie bis an ihre Grenzen gehen, weil sie wussten, dass es niemals wirklich gefährlich wurde.
    Obwohl sie eifrig trainierten, hoffte der alte Herzog, dass mehr dabei herauskam, als den Prinzen im Exil nur zu einem fähigen Kämpfer zu machen. Er war außerdem daran interessiert, dass der Sohn seines Freundes glücklich war und sich zu Hause fühlte. Paulus konnte nur vage spekulieren, welche Schrecken Rhomburs Eltern in der Verbannung in den Weiten der Galaxis erleben mochten.
    Thufir Hawat ließ die beiden rücksichtslos bis zur Selbstaufgabe kämpfen, um ihr Geschick zu stärken. Leto bemerkte bald erstaunliche Verbesserungen, sowohl an sich selbst als auch an seinem Freund Rhombur.
    Der Erbe des wenigen, was noch vom Haus Vernius übrig war, folgte dem Rat des Meisters der Assassinen, sich nicht nur am Schwert, sondern auch an den Waffen der Kultur und Diplomatie zu üben, und begann sich für Musik zu interessieren. Er probierte verschiedene Instrumente aus,

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