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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Hauptinsel der Schule diente als Raumhafen und Verwaltungszentrum und war von Riffen umgeben, die die stürmischen Wellen abhielten. Die dicht stehenden, hohen Gebäude erinnerten Duncan an den Rücken einer Stachelratte, ähnlich der, die er in der Gefängnisfestung der Harkonnens als Haustier gehalten hatte.
    Die im ganzen Imperium verehrten Schwertmeister von Ginaz hatten viele der Hauptgebäude als Museen und Gedenkstätten angelegt. Darin kam das große Selbstvertrauen in ihre kämpferischen Fähigkeiten zum Ausdruck – ein Selbstbewusstsein, das beinahe an Anmaßung grenzte. Sie waren politisch neutral, lebten nur für ihre Kunst und erlaubten jedem ihrer Schüler, selbst zu entscheiden, wo er seine Fähigkeiten im Imperium einsetzen wollte. Dass sich unter den Absolventen viele Oberhäupter von Großen Häusern befanden, trug zum Mythos bei. Artisten wurden beauftragt, Lieder zu komponieren und Legenden zu dichten, in denen die großen Taten der größten Helden von Ginaz geschildert wurden.
    Im zentral gelegenen Wolkenkratzer, wo Duncan am Ende seiner Ausbildung die letzten Prüfungen ablegen würde, befand sich das Grab von Jool-Noret, dem Gründer der Ginaz-Schule. Norets Sarkophag wurde von durchsichtigem Panzerplaz und einem Holtzman-Schild geschützt, und nur den ›Würdigen‹ war es erlaubt, ihn zu sehen.
    Duncan schwor sich, dass er sich als würdig erweisen würde ...
    Am Raumhafen wurde er von einer schlanken, kahlköpfigen Frau empfangen, die einen schwarzen Gi -Kampfanzug trug. Knapp und sachlich stellte sie sich als Karsty Toper vor. »Ich habe den Auftrag, mich um Ihre Sachen zu kümmern.« Sie streckte die Hand nach seinem Rucksack und dem länglichen Paket aus, in dem sich das Schwert des alten Herzogs befand.
    Er hielt die Waffe schützend fest. »Nur wenn Sie sich persönlich dafür verbürgen, dass nichts mit diesen Dingen geschieht.«
    Ihre Stirn und ihre geschorene Kopfhaut legten sich in Falten. »Uns bedeutet die Ehre mehr als jedem anderen Haus des Landsraads.« Ihre Hand war immer noch fordernd ausgestreckt.
    »Aber nicht mehr als den Atreides«, sagte Duncan, der sich nach wie vor weigerte, die Waffe herauszugeben.
    Karsty Toper schien nachzudenken. »Vielleicht nicht mehr«, sagte sie. »Aber wir sind vergleichbar.«
    Duncan reichte ihr sein Gepäck, worauf sie ihn zu einem Langstreckenthopter führte. »Steigen Sie ein. Man wird Sie auf die erste Insel bringen. Tun Sie, was man Ihnen sagt, ohne sich zu beschweren, und lernen Sie aus allem.« Sie klemmte sich den Rucksack und das Paket mit dem Schwert unter den Arm. »Wir werden Ihre Sachen aufbewahren, bis die Zeit gekommen ist.«
    Ohne dass er die Stadt Ginaz oder die Verwaltungsgebäude der Schule zu Gesicht bekam, wurde Duncan über das tiefblaue Meer zu einer flachen, üppig bewachsenen Insel geflogen, die sich wie eine Teichlilienstaude kaum aus dem Wasser erhob. Der Dschungel war dicht, und es gab nur wenige Hütten. Die dreiköpfige, uniformierte Besatzung des Thopters setzte ihn am Strand ab und flog weiter, ohne auf seine Fragen zu antworten. Dann stand Duncan ganz allein da und lauschte auf das Rauschen der Meeresbrandung, das ihn an Caladan erinnerte.
    Er musste damit rechnen, dass es sich um irgendeine Prüfung handelte.
    Ein sonnengebräunter Mann mit krausem weißem Haar und drahtigem Körperbau teilte die Palmwedel und kam ihm entgegen. Er trug einen ärmellosen schwarzen Kittel, der von einem Gürtel zusammengehalten wurde. Die Miene des Mannes wirkte wie versteinert, als er im grellen Licht des Strandes blinzelte.
    »Ich bin Duncan Idaho. Sind Sie mein erster Lehrer, Herr?«
    »Lehrer?« Der Mann verzog das Gesicht. »Ja, Ratte. Mein Name ist Jamo Reed – aber die Gefangenen benutzen hier keine Namen, weil jeder weiß, wohin er gehört. Tu deine Arbeit und mach keinen Ärger. Wenn die anderen nicht dafür sorgen, dass du Gehorsam zeigst, werde ich es tun.«
    Gefangene? »Entschuldigen Sie bitte, Meister Reed, aber ich bin hier, um mich zum Schwertmeister ausbilden zu lassen ...«
    Reed lachte. »Schwertmeister? Großartig!«
    Ohne ihm die Zeit zu geben, sich einzugewöhnen, teilte der Mann den Jungen einer heruntergekommenen Arbeitergruppe aus dunkelhäutigen, einheimischen Bewohnern von Ginaz zu. Duncan musste sich mit Handzeichen verständlich machen, da keiner von ihnen Galach sprach.
    Mehrere heiße Tage lang gruben die Männer Brunnen und Kanäle, um die Bewässerung eines Inseldorfes zu verbessern. Die

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