Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Djihad weiterzog. Doch als er nun mit einem Bodenfahrzeug vom Raumhafen der Hauptstadt Zimia kam, hoffte er, dass er rechtzeitig eintraf. Er war soeben von der Schlacht um Ix zurückgekehrt.
Seit Monaten hatte er gewusst, dass Octa schwanger war. Obwohl keiner von ihnen damit gerechnet hatte, war es offenbar in der Nacht vor seinem Abflug nach Ix geschehen. Nun stand ihre Niederkunft unmittelbar bevor. Er war nicht zu Hause gewesen, als Roella und Omilia auf die Welt gekommen waren, weil für ihn der Djihad höchste Priorität hatte. Doch jetzt war seine Frau bereits sechsundvierzig Jahre alt, was bedeutete, dass die Gefahr von Komplikationen deutlich größer geworden war. Sie hatte jedoch darauf bestanden, dass er sich keine Sorgen machen musste, was ihn umso mehr besorgte.
Xavier raste über die gewundene Straße zu den Hügeln, in denen das Anwesen der Butlers lag, während sich die Sonne immer weiter dem westlichen Horizont näherte. Er hatte Verbindung aufgenommen, sobald die Ballistas in sein Heimatsystem eingeflogen waren, und regelmäßige Berichte über Octas Zustand erhalten. Die Zeit wurde allmählich knapp.
Octa hatte entschieden, dass die Geburt zu Hause stattfinden sollte, genauso wie bei ihren ersten beiden Kindern. Sie wollte, dass die Kapazitäten der medizinischen Einrichtungen für Kriegszwecke zur Verfügung standen, vor allem für die Verwundeten, die Ersatzorgane von den großzügigen Tlulaxa erhielten.
Er stellte das Fahrzeug im Hof ab und rannte durch das Haupttor ins große Foyer, wo er rief: »Octa! Ich bin da!« In seiner Stimme klang mehr Emotion mit, als er sich unter normalen Umständen erlaubte.
Ein Diener lief ihm aufgeregt entgegen und zeigte auf die Treppe. »Die Ärzte sind bei ihr. Ich glaube nicht, dass das Baby schon geboren ist, aber es ...«
Den Rest hörte Xavier nicht mehr, da er nach oben stürmte. Octa lag auf dem großen Himmelbett, in dem sie das Kind gezeugt hatten. Es war ein weiterer kleiner Sieg, ein Symbol der menschlichen Beharrlichkeit. Nun saß Octa mit gespreizten Beinen auf dem Laken, und ihr Gesicht war schweißüberströmt und vor Schmerz verzerrt.
Doch als sie ihn sah, lächelte sie, als wollte sie sich selbst überzeugen, dass es kein Traum war. »Mein Geliebter! Muss ich ... so etwas auf mich nehmen ... damit du aus dem Krieg heimkehrst?«
Die Hebamme an ihrer Seite lächelte zuversichtlich. »Sie ist sehr stark, und alles verläuft normal. Es dürfte jeden Augenblick soweit sein, Primero.«
»Wie Sie es sagen, klingt es viel zu einfach.« Octa stöhnte unter der nächsten Wehe. »Würden Sie gerne mit mir tauschen?«
»Es ist Ihr drittes Kind«, sagte die Hebamme. »Also kann es für Sie überhaupt nicht schwierig sein. Vielleicht brauchen Sie mich gar nicht.«
Die werdende Mutter griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. »Bleiben Sie, bitte!«
Xavier trat vor. »Wenn jemand ihre Hand hält, sollte ich es tun!« Lächelnd zog sich die Hebamme zurück und überließ Octas Ehemann den Platz an ihrer Seite.
Er sah sie an und dachte, wie wunderschön seine Frau immer noch war. Sie waren schon seit vielen Jahren zusammen, auch wenn er die meiste Zeit weit weg von ihr war. Es erstaunte ihn immer wieder, dass sie mit einer solchen Ehe glücklich war.
»Woran denkst du?«, fragte sie.
»Wie schön du bist. Du strahlst vor Glück.«
»Weil du bei mir bist.«
»Ich liebe dich«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Es tut mir so Leid, dass ich nicht der Ehemann bin, den du verdienst hast. Selbst wenn wir zusammen sind, schenke ich dir zu wenig Aufmerksamkeit.«
Ihre Augenlider flatterten, und sie legte eine Hand auf ihren aufgeblähten Bauch. »Eine gewisse Aufmerksamkeit scheinst du mir schon geschenkt zu haben. Sonst wäre ich nicht wieder schwanger geworden.« Sie verzog das Gesicht, als eine neue Wehe einsetzte, aber sie kämpfte den Schmerz tapfer zurück.
Xavier wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen. »Offen gesagt, ich habe viel zu viel Zeit damit verbracht, mir Gedanken über diesen verdammten Krieg zu machen. Die wahre Tragödie ist, dass ich so lange gebraucht habe, um zu erkennen, wie glücklich ich mich schätzen darf, dich an meiner Seite zu haben.«
Tränen strömten über Octas Gesicht. »Ich habe dich niemals in Frage gestellt, mein Schatz. Du bist der einzige Mann, den ich je geliebt habe, und ich bin glücklich mit dir, wie du bist.«
»Du hast etwas Besseres verdient, und ich ...«
Doch bevor er weitersprechen konnte,
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