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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gatten. »Nachdem ich Rafel geheiratet habe, scheint der Vermerk aus den Verwaltungsakten verschwunden zu sein, dass ich deine Tochter bin. Die Beamten wussten nicht, wer ich bin, als ich hierher geschickt wurde. Andernfalls hätte Lord Bludd die Versetzung niemals erlaubt.«
    Ishmael griff nach ihrer Hand und drückte sie. »Du bist meine Tochter, Chamal.« Dann nahm er auch die Hand ihres Ehemannes. »Und du bist jetzt mein Sohn, Rafel.«
     
    * * *
     
    Wochen später entdeckte Ishmael durch Zufall, welche Pläne Aliid bereits in Gang gesetzt hatte. In der isolierten Sklavengruppe hatte eine Zensunni-Frau einen Zenschiiten zum Ehemann genommen und beobachtet, wie er improvisierte Waffen versteckte. Außerdem hatte sie geheime Notizen gefunden, die in einer fast vergessenen buddhislamischen Sprache verfasst waren, die kein Aristokrat der Liga lesen konnte. Da sie Ishmael als ihren Anführer betrachtete, als Interpret der Sutras und als Mann von zögernden Entscheidungen, erzählte sie ihm, was sie gesehen und geschlussfolgert hatte.
    In einem Monat würde sich Bel Moulays Aufstand zum siebenundzwanzigsten Mal jähren. Die Herren von Poritrin planten erneut eine große Feier, mit der sie die Sklaven an ihr Scheitern und ihr unentrinnbares Schicksal erinnern wollten. Aliid beabsichtigte, diese Veranstaltung als Sprungbrett für eine neue gewaltsame Rebellion zu nutzen. Er hatte bereits seine Agenten in Stellung gebracht und heimliche Botschaften nach Starda geschickt, wo sich der Plan, der den Namen Bel Moulays beschwor, wie eine Virusinfektion verbreitete.
    Die Zenschiiten wollten einen Sturm der Gewalt über die selbstgefälligen Herren von Poritrin hereinbrechen lassen, die fest daran glaubten, dass sie vor Jahrzehnten jeden Widerstand zerschmettert hatten. Ishmael erkannte nun, dass auch sein friedliches Angebot an Lord Bludd dazu beigetragen hatte, den Adel in dieser Überzeugung zu festigen. Doch das brachte ihn nicht von seinem Glauben ab.
    Offenbar wusste Aliid, dass Ishmael einen gewalttätigen Aufstand nicht gutheißen, sondern Koran-Sutras zitieren würde, die den Mord an Unschuldigen ächteten und davor warnten, Gott als höchsten Richter zu verleugnen. Doch Aliid interessierte sich nicht für die schriftlichen Lehren. Er glaubte nicht daran, dass sein Freund seit Kindertagen den Plan unterstützen würde, und schien sogar den Verdacht zu hegen, dass Ishmael versuchen könnte, den Aufstand zu verhindern.
    Als Ishmael davon erfuhr, dass Aliid an ihm zweifelte und ihn ausschloss, kam es ihm vor, als hätte sein Freund ihm einen Stich ins Herz versetzt. Auch wenn sie sich nicht auf eine gemeinsame Taktik einigen konnten, wollten sie doch beide nur die Freiheit für ihr Volk! Ishmael hatte nicht erwartet, dass sein Gefährte ihm ein so wichtiges Geheimnis vorenthalten würde.
    Erschüttert grübelte er mehrere Nächte lang und suchte nach einer Entscheidung. Glaubte Aliid tatsächlich, dass sein Plan völlig geheim bleiben könnte, oder hatte er sogar gehofft, dass Ishmael etwas hörte und die Botschaft zwischen den Zeilen las? War es ein Test, mit dem sie herausfinden wollten, ob die Zensunni bereit waren, für ihre Freiheit zu kämpfen, oder ob sie lieber gefügige Sklaven blieben?
    Was ist, wenn Aliid Recht hat?
    Ishmael spürte einen kalten Knoten in der Brust. Er war überzeugt, dass Aliids Vorhaben zu einem Blutbad führte und die Sklaven einen grausamen Preis entrichten würden – auch jene, die nicht mitkämpften. Wenn sie erneut rebellierten, würden sie ihren Herren beweisen, dass sie den Anhängern des Buddhislam niemals vertrauen konnten. Vielleicht wurden sie vollständig eliminiert, oder man legte sie für immer in Ketten, wie gefangene Tiere, um ihnen selbst die wenigen Freiheiten zu nehmen, die ihnen bis jetzt geblieben waren.
    Ishmael hatte keine andere Wahl – er musste mit seinem Freund reden, bevor es zu spät war.
    Als an jenem Abend der Wind auffrischte und die Sonne unterging, stieg Ishmael die Metallsprossen der Leiter hinauf, die zum Dach des Hangars über der großen Höhle führte. Aliid und sieben Zenschiiten waren mit einem Reparaturteam nach oben geschickt worden, um die Wellblechabdeckung zu flicken, die sich bei einem Sturm gelockert hatte. Das Dach war wichtig zum Schutz des Schiffsprototyps vor dem kalten Regen des näher rückenden Winters von Poritrin.
    Ishmael stieg aufs Dach und schaute sich um. Nachdem er sich für seinen Besuch bei Lord Bludd rasiert hatte, ließ er

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