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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ihr flüchtige Blicke zu. Wahrscheinlich hatten sie Vidad bereits mit ganz ähnlichen Formulierungen bearbeitet. »Sie besitzen große Weisheit, und ich kann es nicht glauben, dass Sie inzwischen jede Spur von Menschlichkeit verloren haben. Das wäre ein schrecklicher Verlust.«
    Mit leicht ungehaltenem Unterton in der simulierten Stimme erwiderte Vidad: »Und was erwarten Sie von uns, Serena Butler? Ihre leidenschaftlichen Überzeugungen sind uns bekannt, aber wir sind Kogitoren, neutrale Philosophen. Deshalb lässt Omnius uns in Ruhe. Vor langer Zeit haben einige der Zwanzig Titanen unseren Rat gesucht, genauso wie einige Menschen aus der Liga. Wir bewahren grundsätzlich eine gerechte und ausgewogene Haltung.«
    »Ihre Haltung ist grundsätzlich falsch«, gab Serena zurück. »Sie mögen sich für neutral halten, aber Sie sind in keiner Weise unabhängig. Ohne Ihre menschlichen Sekundanten würden Sie nicht lange überleben. Nur weil wir Menschen Ihre Weisheit schätzen, widmen diese Sekundanten ihre Zeit – und ihr Leben – dem aufopfernden Dienst an den Kogitoren, damit Sie ihre ›Neutralität‹ genießen können. Weder die Denkmaschinen noch die Cymeks haben jemals irgendetwas für Sie getan. Die Menschen brauchen Ihre Hilfe. Sie haben Möglichkeiten, die meinen Djihad-Soldaten verschlossen sind. Durch Ihre angebliche Neutralität können Sie Zugang zu Omnius und den Denkmaschinen erhalten. Sie können als Kogitoren zu ihnen sprechen und sie beobachten. Und Sie können uns vielleicht sogar verraten, wie wir ihre Herrschaft stürzen können.«
    »Kogitoren arbeiten nicht als Spione«, beschied sie Vidad.
    Serena hob trotzig den Kopf. »Das mag sein. Dennoch haben Sie Ihre lange Existenz den Menschen zu verdanken. Meine Existenz ist nur von kurzer Dauer, Vidad, während Sie auf zweitausend Jahre an Erfahrungen zurückgreifen können. Wenn Sie nichts von meinem Vorschlag halten, möchte ich Sie bitten, Ihren überlegenen Intellekt zu benutzen, um eine andere Möglichkeit zu finden, wie Sie uns helfen könnten.« Sie verschränkte die Arme. »Ich weigere mich zu glauben, dass diese Bitte Ihre Fähigkeiten übersteigt.«
    »Serena Butler, Sie haben uns eine Menge zum Nachdenken gegeben«, sagte Vidad. Das Licht in seinem Konservierungsbehälter strahlte heller, genauso wie bei seinen Kollegen, als würden die körperlosen Gehirne intensive Gedankenarbeit leisten. »Wir werden über Ihre Bitte nachsinnen und angemessene Maßnahmen ergreifen.«
    Serena wartete, weil sie hoffte, er würde noch mehr sagen, aber der Kogitor schwieg. »Sinnen Sie nicht zu lange nach, Vidad. Jeden Tag fallen viele Menschen der Grausamkeit der Denkmaschinen zum Opfer. Wenn Sie einen Weg sehen, wie sich dieser Albtraum beenden lässt, müssen Sie so schnell wie möglich handeln.«
    »Wir werden handeln, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Wir geben nicht unbedacht unsere Neutralität auf, aber Sie haben überzeugende Argumente vorgetragen, nachdem unsere loyalen Sekundanten bereits ähnliche Ideen vorgebracht haben.« Keats verneigte ehrfürchtig den Kopf, um sein Grinsen zu verbergen.
    Serena verstand, dass das Gespräch beendet war, und machte sich auf den Rückweg durch die kühlen, gewundenen Korridore. Die Assistenten konnten kaum ihre Freude zügeln, als sie sie zum Schiff zurückführten.
    »Wir wussten, dass die Priesterin des Djihad schaffen würde, woran wir gescheitert sind«, sagte Keats. »Der Große Patriarch tut recht daran, Sie zu verehren. Sie sind die Mutter und die Retterin der gesamten Menschheit.«
    Serena runzelte unbehaglich die Stirn, weil sie so unverhofft zum Objekt der unverhohlenen Bewunderung wurde. »Ich bin nur eine Frau mit einer Mission. Mehr bin ich nie gewesen.« Murmelnd fügte sie hinzu: »Und mehr muss ich auch nie sein.«

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    Ein militärischer Befehlshaber, der es versäumt, eine Gelegenheit zu nutzen, macht sich eines Verbrechens schuldig, das der ausgemachten Feigheit gleichkommt.
    General Agamemnon, Neue Memoiren
     
     
    Nachdem die Titanen die düstere, wolkenverhangene Welt Bela Tegeuse als Grundstein ihres neuen Cymek-Imperiums konsolidiert hatten, verbrachten sie die nächsten Jahre damit, die Städte und die Bevölkerung nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Die drei noch übrigen Titanen sowie Beowulf und mehrere verdiente Neos benutzten den Planeten als Basis, von der aus sie Feldzüge gegen Omnius' Update-Schiffe starteten oder nach Schwächen anderer Synchronisierter

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