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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Hausgebrauch.«
    Der wieselige Mann zog die Augenbrauen hoch. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihre Freien und Strafarbeiter ausgesprochen unzufrieden sind. Geringe Fördermengen und Exporte bedeuten verringerte Prämien für die Arbeiter. Unter der Leitung der Hoskanners hätten viele von ihnen bereits genug angespart, um nach Hause zurückzukehren. Man hat mir gesagt, dass Carthage ein Pulverfass ist und jeden Augenblick Unruhen aufflammen können. Trifft das zu?«
    »Übertreibungen, die von ein paar verbliebenen Hoskanner-Loyalisten verbreitet werden«, antwortete Jesse gelassen. »Ein paar Unruhestifter sind verhaftet worden, die meisten davon Strafarbeiter, die noch Jahre vor sich haben. Wir haben die Lage vollkommen unter Kontrolle.«
    »Mmmm-ähem, als die Hoskanners hier waren, haben sie sich ebenfalls Schwierigkeiten gegenübergesehen, aber das Gewürz floss wie ein breiter Strom. Sie haben einen Markt versorgt, der sich über das gesamte Imperium erstreckt, und jetzt, wo sich die Gewürzvorräte auf anderen Welten erschöpfen, wird die Verknappung spürbar. Die Preise haben Rekordhöhen erreicht.«
    »Dann müssen die Adligen eben den Gürtel enger schnallen und ohne diesen Luxus auskommen oder mehr dafür bezahlen. Der Kaiser erhält seinen Anteil, also sollte er doch zufrieden sein.« Jesses graue Augen waren wie scharfkantige Eissplitter. »Hofrat Bauers, ich wurde nie darum gebeten, irgendeine Art von Lagebericht abzuliefern. Bis dahin ist die Förderrate ganz allein meine Sorge. Die einzige Zahl, auf die es ankommt, ist die Gesamtmenge, die ich am Ende des Wettstreits abliefere. Wenn ich versage, dann können Sie meine Niederlage nach Ablauf der zwei Jahre verkünden – und nicht eine Sekunde früher.«
    »Mmm-ähem. Denken Sie an das Kleingedruckte, Linkam.«
    »Eine Vereinbarung ist mehr als das Kleingedruckte, Hofrat, und Gerechtigkeit besteht aus mehr als nur Worten. Wir haben klare Beweise dafür, dass die Hoskanners sich hier im Laufe des letzten Jahres immer wieder eingemischt haben. Wenn der Kaiser so große Angst um sein Gewürz hat, hätte er meinen Feinden nicht gestatten dürfen, mir Stöcke zwischen die Beine zu werfen.«
    Jesse hörte sich nähernde Stiefelschritte und sah, wie Esmar Tuek in der Tür erschien. »Entschuldigung, Herr. Kann ich unter vier Augen mit Ihnen sprechen?«
    »Hofrat Bauers wollte gerade gehen und seinem Inspektionsschiff befehlen, sich auf eine angemessene Distanz zurückzuziehen«, sagte Jesse. »Er möchte unseren Gewürzexportschiffen nicht den Weg versperren.«
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte Bauers naserümpfend. »Ich und mein Schiff werden erst dann abreisen, wenn ich es entscheide. Im Moment bleibt es dort, wo es ist.«
    Tuek nickte unbeeindruckt. »Nun gut, Hofrat, meine Informationen betreffen auch Sie. Meine Männer haben die Identität Ihrer Besatzungsmitglieder überprüft, die sich auf dem Landefeld des Hauptraumhafens aufhalten. Ist Ihnen bewusst, dass sich an Bord Ihres Schiffes bekannte Hoskanner-Agenten befinden, die vor einem Jahr von der Dünenwelt verwiesen wurden?«
    Bauers wirkte ehrlich überrascht. »Wie bitte?«
    »Ihre Spezialität mag das Kleingedruckte sein, doch die von General Tuek ist die Sicherheit«, sagte Jesse mit einem wachsamen Lächeln. »In solchen Angelegenheiten irrt er sich nie.«
    »Ähem, ich hatte ganz sicher keine Ahnung, dass irgendein Mitglied meiner Besatzung schon einmal auf diesem Planeten war.«
    »Die Hoskanners haben zweifellos auch Sie zum Narren gehalten«, erklärte Jesse. »Obwohl Sie mir nicht wie ein Mann vorkommen, der sich allzu leicht täuschen lässt.«
    Tuek, der steif in seiner staubigen Uniform dastand, fuhr fort: »Aufgrund des offensichtlichen Sicherheitsrisikos müssen wir darauf bestehen, dass Ihre Besatzung für die Dauer Ihres hiesigen Aufenthalts nicht den Landebereich verlässt, Hofrat. Meine Truppen werden zu diesem Zweck einen Sicherheitskordon einrichten. Kein Angehöriger Ihrer Besatzung darf Carthage betreten oder sich unter die Freien oder Strafarbeiter mischen.«
    Jesse lächelte matt. »Sie dürfen natürlich kommen und gehen, wie es Ihnen beliebt, Hofrat Bauers.«
    »Ich weiß nichts von Hoskanner-Agenten.« Missmutig rümpfte Bauers erneut die Nase. »Der Hochkaiser hat mich hierher geschickt, damit ich Ihnen mitteile, dass das Gewürz fließen muss. Wenn Sie nicht bald dramatische Fortschritte machen ... hmmm, er ist kein geduldiger Mann.«

18
     
    Die Geschichte lehrt

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