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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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aus dem Inneren des Wurms heraus angreifen und seinen eingebauten Generator kurzschließen.« Fieberhaft begann der Planetenökologe, etwas auf seinem tragbaren Datenschirm zu skizzieren. »Stellen Sie sich einen abgeschirmten, trommelgroßen Generator vor, aus dem isolierte Antennen herausschauen, mit Entladungsspitzen, die einen kurzen, starken Schock verursachen können.«
    »Wie eine Unterwasserbombe?«, fragte Tuek. »Wir bringen den Wurm dazu, das Ding zu schlucken, und lösen dann das Magnetfeld aus?«
    »Genau! Jedes Wurmsegment hat ein unabhängiges Nervensystem, das mit dem Gesamtsystem verbunden ist. Also müssten wir jedes einzelne Segment kurzschließen. Wenn der Wurm die Bombe schluckt, müssen sich die Antennen auf dem langen Weg nach unten immer wieder entladen.«
    »Ja, das würde so ein Riesenmonster töten!«, sagte Gurney.
    Grinsend erwiderte Jesse: »Selbst wenn der Wurm dadurch nur für eine Weile außer Gefecht gesetzt und nicht getötet wird, hätten unsere Erntemannschaften sehr viel mehr Zeit, um Gewürz zu fördern.«
    Er schaute zu Dorothy und sah die freudige Erregung in ihrem Blick, aber auch ein gewisses Widerstreben. Sie gab zu bedenken: »Dr. Haynes, wir wissen, dass Sie offiziell für den Hochkaiser arbeiten. Das Haus Linkam hat nur wenige Mittel für Ihr Projekt übrig.«
    Jesse beugte sich zu dem Wissenschaftler vor. »Wie viel wird es kosten, Dr. Haynes?«
    Der planetare Ökologe gluckste. »Machen Sie sich keine Sorgen, Edelmann. Ich bekomme jede Ausrüstung und technische Unterstützung, die ich benötige. Ein potenzielles neues Werkzeug zur Gewürzernte zu entwickeln fällt eindeutig in meinen Aufgabenbereich, auch wenn der Hochkaiser kein echtes Interesse an meinen Experimenten hat. Doch selbst wenn ich diesem Projekt absolute Priorität einräume, ist es ein langer Weg von der Idee bis zum funktionierenden Prototyp.«
    »Dann machen wir uns am besten gleich an die Arbeit.« Jesse blickte zu seinen Beratern, dann zur verschlossenen Tür des Konferenzzimmers und stand auf.
    Tuek runzelte noch immer die Stirn. »Ich möchte vorschlagen, dass wir diese Forschungen vertraulich behandeln. Wir haben schon genug Ärger mit den Spionen und Saboteuren der Hoskanners, und wenn sie erfahren, dass wir einen neuen Ansatz haben, werden sie mit Sicherheit für Probleme sorgen.«
    »Selbst beim kaiserlichen Planetenökologen?«, fragte Gurney überrascht nach.
    Haynes nickte. »Der Kaiser und die Hoskanners tun, was sie wollen. Ich bin nicht so kühn, mir einzubilden, dass meine angebliche Wichtigkeit sie auch nur einen Moment lang zurückhalten würde. Ich sage es nur ungern, aber ich vertraue den Motiven des Kaisers nicht immer.«
    Dorothy sagte: »Ich bin geneigt, General Tuek zuzustimmen. Die Hoskanners dürfen auf keinen Fall erfahren, was wir vorhaben. Wir müssen sie in dem Glauben lassen, dass wir hoffnungslos auf dem Trockenen zappeln.« Sie lächelte verschlagen. »Wenn sie davon überzeugt sind, dass sie bereits gewonnen haben, werden sie sich nicht besonders anstrengen, uns zu besiegen.«

17
     
    Die Zeit mag eine Maske der Freundlichkeit tragen, doch sie ist immer der gesichtslose Feind, der Vernichter von Hoffnungen und Träumen.
    Der Prophet von Carthage
     
     
    Nach über einem Jahr auf der menschenfeindlichen Dünenwelt hatte Jesse schließlich eine Art »normalen Tagesablauf« entwickelt. Früh morgens zog er seinen versiegelten Ganzkörperanzug und seinen Wüstenumhang über und ging in den Hauptspeisesaal hinunter, wo Dorothy und Barri bereits auf ihn warteten.
    Bedienstete erwachten zu eiliger Aktivität und brachten ihnen ein Frühstück unter Deckeln aus Klarplaz, die nicht nur das Entweichen von Wärme, sondern auch von kostbarer Feuchtigkeit verhinderten. Von einem örtlichen Unternehmer erfunden und vermarktet, war das hochentwickelte Plazgeschirr darauf abgestimmt, selbst den winzigsten Wasserverlust zu vermeiden. Wenn sich der Essende mit seinem Besteck dem Teller näherte, öffnete sich der Deckel gerade lange genug, damit man einen Bissen nehmen konnte, und schnappte dann wieder zu. Dorothy hatte diese Erfindungen übernommen, um zu zeigen, dass die Linkams den Wert von Feuchtigkeit begriffen, dass sie keine verschwenderischen Adligen wie die Hoskanners waren.
    Durch den Plazdeckel über seinem Teller sah Jesse ein dampfendes blaues Omelette aus importierten catalanischen Eiern mit Wüstenpaprika, Schweineschinken und Ilantro-Wurzeln. Eine seiner

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