Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten
Kapitän einer Gewürzerntemaschine, die vor kurzem beschädigt und seitdem nicht wieder in Betrieb genommen worden war. Er hat zu viel Zeit, dachte Jesse. Gurney hätte das unter vier Augen regeln können, wenn man ihm die Gelegenheit gegeben hätte.
Als er ihn sah, entbrannte Hoyuqs Miene in tiefster Entrüstung. »Sie, Edelmann! Wollen Sie noch mehr von uns auf Strafplaneten zurückschicken?«
Jesse ging weiter und zwang sich, ruhig und vernünftig zu bleiben. »Möchten Sie Ihren Vertrag brechen, Pari? Wie die anderen Männer, die sich geweigert haben, auf den Gewürzfeldern zu arbeiten?« Er stieg die Stufen empor, um auf Augenhöhe mit dem alten Sandarbeiter zu kommen. Sich der möglichen Gefahr bewusst, beeilten sich Tueks catalanische Sicherheitsleute, ihn abzuschirmen, und nutzten ihre erhöhte Position, um die Menge nach Bedrohungen abzusuchen.
Hoyuq erwiderte: »Ich würde mich niemals weigern zu arbeiten, wenn es Arbeit gäbe! Zu viele von uns haben keine Chance, sich Prämien zu verdienen. Nicht die geringste Chance. Ich bin ein Freier. Ich habe meine Strafe abgearbeitet und bin frei.« Er berührte die winkelförmige Tätowierung auf seiner Stirn. »Wir alle möchten fort von hier, aber die Linkams haben es uns unmöglich gemacht!«
Jesse hielt den Blick auf den alten Sandarbeiter gerichtet, als wäre es eine Unterhaltung nur zwischen ihnen beiden. »Ich habe Ihnen und allen Freien bereits versprochen, dass ich Ihre Reise nach Hause bezahle – wenn wir den Wettstreit gewinnen.«
Statt Jubelrufen lösten Jesses Worte Stöhnen und Murren aus. Der Alte zog eine finstere Miene und bewegte das ledrige Gesicht dichter an das von Jesse heran. »Ha! Edelmann, da stehen die Chancen besser, dass Regen vom Himmel fällt! Mit Ihren leeren Versprechungen haben Sie uns Hoffnung gegeben, und wir haben hart gearbeitet. Wir haben an Sie geglaubt, und was ist der Dank? Sie können den Wettstreit nicht gewinnen, deshalb ist Ihr Versprechen leer.«
Jesse fühlte sich, als hätte man ihm ein glühendes Messer in die Brust gerammt. Er wusste, wie hoffnungslos diesen Menschen die Lage erscheinen musste. Wenn er und Dorothy im Anwesen die Zahlen begutachteten, war selbst ihnen klar, dass ein Wunder nötig war, um ihre Gegenspieler doch noch zu überholen. Trotzdem straffte er die Schultern. »Ich habe nicht aufgegeben, Pari. Und das sollten Sie auch nicht tun.« Zum ersten Mal wandte er sein Gesicht der Menge zu. »Keiner von Ihnen.«
Von unten riefen mehrere Leute: »Unter den Hoskanners haben wir besser gelebt!«
»Kein Gewürz, keine Arbeit, keine Prämien – kein Grund, hier zu bleiben! «
»Inzwischen ist nicht mal Eridanus V so schlimm wie die Misere, in die Sie uns gebracht haben.«
»Wir wollen die Hoskanners zurück!«
Angespannt atmete Jesse durch, um einen Wutausbruch zu unterdrücken. »Ah, ja, die Hoskanners. Vielleicht sollten Sie Ihre Sorgen etwas genauer betrachten und Ihre Wut auf das richtige Ziel lenken.« Seine Augen verengten sich. »Waren es nicht die Hoskanners, die unsere Wettersatelliten zerstört und damit Sandarbeiter in Gefahr gebracht haben? Waren es nicht Hoskanner-Spione, die die Ausrüstung sabotiert haben, sodass Sie nicht in die Wüste hinausgehen können, um Gewürzadern abzubauen? Waren es nicht die Hoskanners, die Fabrikanten auf anderen Planeten bestochen haben, um die Lieferung von lebenswichtigen Maschinen zu verzögern oder zu verhindern? Waren es nicht die Hoskanners, die Wasserlieferungen umgeleitet haben, worauf die Preise höher und höher gestiegen sind?« Er zeigte mit dem Finger in die Menge. »Das einzige Ziel der Hoskanners ist es, das Haus Linkam schwach erscheinen zu lassen. Ich bitte Sie um Fairness, um Anstand. Geben Sie mir eine Chance, Ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen!«
Der alte Hoyuq hielt sich stur an seiner Wut fest. »Dann geben Sie uns ein besseres Leben, Edelmann. Es ist leicht, anderen die Schuld zu geben, aber wenn Sie wollen, dass wir an eine Verschwörung gegen Sie glauben, beweisen Sie uns, dass Sie besser sind als die Hoskanners. Zeigen Sie es durch Taten.«
Jesse dachte fieberhaft nach, auf der Suche nach einer unmittelbar verständlichen Geste. Er und Dorothy hatten zahlreiche Möglichkeiten besprochen, die ihnen allesamt zu verschwenderisch oder zu riskant erschienen waren. Doch hier und jetzt hatte er nicht die Zeit, Finanzen und Buchführung des Hauses Linkam zu studieren. Er musste etwas unternehmen, bevor Unruhen
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