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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gekleidete Wachleute in Zivil begleiteten ihn, obwohl er wusste, dass Tuek, der stets an Jesses Sicherheit dachte, irgendwo weiter hinten mit einer größeren Truppe folgte.
    Durch das Gedränge des Basars schallten die Rufe von Ladenbesitzern und Straßenverkäufern, die Kunden auf ihre Waren aufmerksam machten. Verkäufer von Weihrauch und exotischen Parfüms wedelten mit kleinen Proben von süßen Düften oder kräftigem Rauch herum und weckten mit diesen verlockend andersartigen Aromen, die so gar nicht dem für Carthage typischen Melange-Geruch entsprachen, das Interesse der Passanten.
    Hinter einem dünnen Drahtzaun saßen zwei alte Frauen neben Dutzenden kleinen, in Gehegen aufgezogenen grauen Felsfasanen. Die Frauen hatten den Vögeln die Köpfe unter die Flügel gebunden, wodurch sie zum Schlafen gezwungen wurden. Die eigentlich auf anderen Planeten heimischen Wüstenvögel waren ursprünglich von den Hoskanners hergebracht worden – eine ihrer klügeren Entscheidungen. Sie tranken sehr wenig kostbares Wasser, und ihr zartes Fleisch wurde auf der Dünenwelt hoch geschätzt (und war entsprechend teuer). Wenige Gewürzförderer konnten sich eine solche Delikatesse leisten, obwohl man sie der geschmacksarmen Firmenverpflegung vorzog. Wenn ein Kunde bereit war, den geforderten Preis zu zahlen, drehte eine der beiden alten Frauen den gewünschten Vögeln den Hals um und überreichte das frische Fleisch in einem Gewürzfasersäckchen.
    Als Jesse gerade wieder gehen wollte, sah er, wie einer seiner Wachleute in sein Kragenmikrofon sprach. Der Mann, der ein spitzes Kinn und kleine dunkle Augen hatte, nahm Jesse beiseite. »Mylord, soeben findet eine spontane Kundgebung am anderen Ende des Zentrums statt, angeführt von einem Freien. Er verlangt, dass das Haus Linkam den Planeten verlässt.«
    Am Rande des Marktplatzes traf Jesse sich mit General Tuek. »Ich gehe hinüber«, verkündete der Edelmann. »Ich habe schon seit längerem das Bedürfnis, etwas zu meiner Verteidigung vorzubringen, und das ist die Gelegenheit.«
    »Ich rate Ihnen davon ab, Herr.«
    »Aus irgendeinem Grund überrascht mich das nicht.« Jesses Augen funkelten amüsiert. Mit fester Stimme erklärte er, dass er den Demonstranten gegenübertreten und mit ihnen reden wollte, um sie wissen zu lassen, dass er sich der Missstände bewusst war und für sie tun würde, was er konnte.
    »Die Menge ist in übler Stimmung«, erwiderte Tuek.
    »Dann ist es umso wichtiger, dass ich zu ihr spreche.« Jesse schob stur das Kinn vor.
    »Nichts anderes habe ich erwartet«, sagte der alte Sicherheitschef. »Ich habe bereits vierzig unserer besten Wachleute angefordert, die Sie begleiten sollen.«
     
    In Begleitung seiner Wachleute näherte Jesse sich einer Flotte von Bodenfahrzeugen, die direkt unter den Augen des hoch aufragenden kaiserlichen Inspektionsschiffs standen. Das Raumschiff befand sich noch immer genau dort, wo es in der vorigen Woche uneingeladen gelandet war. Es nahm einen Großteil des Hauptraumhafens ein, sodass viele kleinere Schiffe Ersatzlandefelder benutzen mussten. Jesse fragte sich, ob die Geheimagenten der Hoskanners hinter den Absperrungen irgendwie den kleinen Aufstand verursacht hatten. Warteten sie jetzt darauf, sich an seiner Reaktion weiden können?
    Ulla Bauers und die anderen, die sich hinter dem Sicherheitskordon befanden, sahen Jesse, doch er beachtete sie nicht. Er übernahm selbst die Steuerung seines Fahrzeugs und ließ Tueks Wachen in seinen und einen zweiten Wagen einstiegen. Dann brauste er in einer Wolke des auf der Dünenwelt allgegenwärtigen Staubes los und fuhr durch die steil abfallenden Straßen dorthin, wo sich das wütende Volk versammelt hatte. Als er ausstieg und sich der Kundgebung näherte, bildeten seine Sicherheitsleute einen schützenden Keil, um ihm einen Weg durch das Gedränge zu bahnen. Männer in Ganzkörper-Wüstenanzügen und Frauen in langen Gewändern traten beiseite und tuschelten überrascht, als sie den adligen Besucher erkannten, der nun den seinem Stand angemessenen förmlichen Umhang trug.
    Während seine Gedanken hektisch um die Alternativen kreisten, die ihm zur Verfügung standen, und er versuchte, sich zu entscheiden, was er sagen sollte, ging Jesse auf die Stufen eines großen Versammlungsgebäudes aus Fertigbauteilen zu. Dort stand ein wettergegerbter alter Mann und rief in diesem Moment: »... unter den Hoskanners besser gegangen!« Jesse erkannte ihn sofort: Pari Hoyuq, der fähige

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