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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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war, all die Wut und Hässlichkeit, die in ihm steckten. »Ich hätte ihn umgebracht, Bella. Ich habe mir nie so sehr gewünscht, jemanden in Stücke zu reißen.«
    »Aber du hättest es nicht getan.«
    »Das kannst du nicht wissen«, wandte er ein. »Zum Teufel, ich weiß es ja selbst nicht einmal.«
    »Doch, du weißt es. Kris erzählte mir, wie du von seiner Leiche weggegangen bist. Du hast nicht darauf eingetreten, ihr keine Kugel in den Kopf gejagt, hast nicht die Beherrschung verloren. Du bist weggegangen.«

    Wie gerne hätte er ihr geglaubt, doch noch immer loderte der Zorn in ihm, lag ihm beißend und heiß auf der Zunge, angeheizt von der Furcht, ihn nie wieder loszuwerden.
    »Gott, wenn ich nur daran denke, was er getan hat … was er dir hätte antun können …«
    Ihre Finger schlossen sich um sein Handgelenk, suchten nach seiner Hand. Nach kurzem Ringen mit seinem Gewissen zog er die Faust aus der Hosentasche - er brauchte diese Berührung - und drückte ihre Hand, obwohl seine Finger aufgeschürft waren und schmerzten.
    »Mir geht es gut«, wiederholte sie. »Tanya ist gesund und zu Hause bei ihren Eltern. Und Steve flirtet schon wieder mit der Ärztin. Du bist es, um den ich mir Sorgen mache. Du musst schlafen.«
    »Schlafen?« Sein hohles Lachen schmerzte körperlich. »Auf der Fahrt hierher habe ich geschlafen und geträumt, ich grabe mich durch diesen verfluchten Tunnel. Ich grabe und grabe, aber als ich dich endlich gefunden hatte, da war es ein Grab. Für dich und Shani.« Er schauderte, und das Entsetzen fuhr ihm wie ein Messer in den Leib, denn diese Vorstellung war zu nah an der Wirklichkeit. »Ich stehe das nicht noch einmal durch, Bella. Diese Stunden der Ungewissheit …« Er schluckte und fuhr dann fort: »Ich bin hier, um Lebewohl zu sagen.«
    »Nein.«
    Das Auflodern in ihrem Blick versengte seinen Verstand, der immer noch das Richtige tun wollte, linderte aber zugleich den Schmerz in seinem Herzen, das so verzweifelt nach einem Grund verlangte, nicht fortgehen zu müssen.
    »Noch nicht«, sagte sie. »Nicht heute Nacht. Nicht solange
du vor Erschöpfung nicht mehr klar denken kannst und es mir kaum anders geht.«
    Sie hob ihre verschränkten Hände in die Höhe und drückte ihre Lippen auf seine Finger. »Alec, wir beide - wir brauchen dringend ein Bett, wo wir uns im Schlaf aneinander festhalten können. Das brauchen wir heute Nacht. Wenn du wieder diesen Traum hast, dann werde ich da sein. Und wenn ich zum tausendsten Mal sehe, wie du in das brennende Haus läufst, dann wirst du für mich da sein. Morgen können wir reden. Dann sind wir ausgeruht und können wieder klar denken.«
    Er war zu müde, um zu protestieren, sogar zu müde, um sich einen Grund zum Protestieren auszudenken, denn der Wunsch, sie schlafend im Arm zu halten, alle Sorgen zu vergessen, sie bei sich zu haben, war stärker als alle Bedenken. Sie hatte recht: Das war es, was er heute Nacht brauchte, mehr als alles andere.
    Schlaf. Und Bella. Nur eine letzte Nacht.
    Und vielleicht hätte er morgen die Kraft, sie zu verlassen.

    Bella atmete erleichtert aus, als Alec aufhörte, gegen seine Dämonen anzukämpfen und mit einem Nicken sein Einverständnis gab. Sie hob die kleine Tasche auf, die Kris ihr gebracht hatte, und führte ihn, die Hand noch immer von seiner umschlossen, über den Parkplatz und fort von den hellen Lichtern, die das Zentrum der Stadt erleuchteten.
    »Wohin?«, fragte er sichtlich verwirrt. »Die Hotels sind im Ort - eins davon soll gar nicht mal schlecht sein.«
    »Auf dem Campingplatz am Fluss gibt es neue Hütten«, erklärte sie. Bei der Entlassung aus dem Krankenhaus hatte sie sich einen Tipp geben lassen. »Da ist es ruhiger
und abgeschiedener als im Hotel. Es ist gleich da vorn.«
    Die Nacht war warm, die Luft trocken und am gewaltigen Firmament funkelten hell die Sterne. Sie sprachen kein Wort, aber sie ließ seine Hand nicht los und zog ihn beim Gehen dicht an sich.
    Die Frau am Empfang des Campingplatzes erkannte die beiden - Bella hatte gestaunt, wie oft der Bericht über die Rettung heute im Fernsehen gelaufen war -, aber sie musste gespürt haben, wie erschöpft sie waren, denn abgesehen von einem von Herzen kommenden »Danke« verlief die Anmeldung ohne ein privates Wort.
    Die Hütte, die sie ihnen zuwies, lag versteckt und friedlich zwischen den Bäumen am Rand des Platzes. Beim Näherkommen ging die Außenlaterne auf der Veranda an, und als Alec die Tür aufsperrte, bemerkte Bella,

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