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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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dem Weg sind, dürften die bis dahin hier sein, und es bleibt immer noch genügend Zeit, um bis zu den Abendnachrichten einen sendefertigen Beitrag zu haben.«
    »Wir brauchen die nächste Presseerklärung also bis spätestens vier Uhr«, schärfte er ihr ein.
    Er würde sich kein Bein ausreißen, um die Medien bei Laune zu halten, aber es bestand zumindest die Chance, dass irgendjemand irgendetwas wusste, was ihnen dabei helfen konnte, Tanya aufzuspüren, und die Medien konnten sich noch als wichtiger Multiplikator erweisen.
    Eine Frau im schicken Fernsehreporterinnen-Kostüm klopfte an die geöffnete Tür und spähte hinein, aber bevor sie eintreten konnte, war Alison schon bei ihr und zog die Eingangstür hinter sich zu, um neugierigen Augen - und Kameras - keine Chance zu geben.
    Leider war damit auch der minimale Luftzug ausgesperrt, der die Hitze im Gemeindesaal beinahe erträglich gemacht hatte.
    Alec ging zu dem Fernmeldetechniker, der draußen im Wagen mit der Telekommunikationseinrichtung und der Satellitenschüssel hockte. »Telefonieren Sie mal ein bisschen herum, und treiben Sie ein paar Ventilatoren auf, ob geschenkt, geliehen oder gekauft ist mir gleich.
Wenn nötig unterschreibe ich Ihnen auch eine Beschlagnahmung.«
    Der Techniker nahm sich das örtliche Telefonbuch vor, und Alec kehrte an seinen Schreibtisch zurück und wünschte, sämtliche Probleme würden sich derart unkompliziert lösen lassen. Finn bezog in unmittelbarer Nähe Stellung und legte die Schnauze auf die Pfoten, die Ohren aber stellte er wachsam auf und ließ Alec keine Sekunde aus den Augen.
    Alec überlegte kurz, sich über Funk zu vergewissern, ob bei Gillespies Hütte alles in Ordnung war, ließ es dann aber bleiben. Die mussten in Ruhe ihre Arbeit machen, und das Sicherstellen sämtlicher Spuren am Tatort dauerte eben seine Zeit.

    Als Bella und Kris endlich zurückkehrten, war die Pressekonferenz auf der Freitreppe zum Gemeindesaal in vollem Gang. Sie wichen dem Grüppchen von Journalisten, Kamera- und Tonleuten aus und strebten dem Hintereingang des Gemeindesaals zu. Als Isabelle an ihm vorbeiging, sah Alec ihr kurz in die Augen. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf, das Gesicht fahl und ernst. Keine vielversprechenden Neuigkeiten also.
    »DCI Goddard, stimmt es, dass man die Leiche eines Mannes gefunden hat und dass einer Ihrer Detectives angegriffen wurde? Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Verbrechen und der Entführung der kleinen Tanya?«
    Die forscheste unter den anwesenden Journalistinnen hatte ihre Hausaufgaben offensichtlich gemacht und sich sowohl mit den Leuten im Ort unterhalten, als auch das Kommen und Gehen der Einsatzkräfte genau beobachtet.
    Hinter den Medienvertretern hatte sich eine kleine Gruppe von Einheimischen versammelt, die ihn ebenfalls genau beobachtete. Sie hatten die Streifenwagen auf der Landstraße nach Birraga natürlich gesehen, und auch wenn der Wagen der Gerichtsmedizin mit ziemlicher Sicherheit nicht durch den Ort gefahren war, so war doch nicht auszuschließen, dass irgendjemand ihn bemerkt hatte. In einem so kleinen Nest war es nicht allzu schwer, zwei und zwei zusammenzuzählen.
    Er bestätigte beide Vorfälle, ließ sich sonst aber kaum etwas entlocken. Ihm war vollkommen klar, dass der Entführer die Abendnachrichten sehen würde - womöglich stand er sogar direkt vor ihm in der Menge -, also reduzierte er das, was er preisgab, ganz bewusst auf das absolute Minimum. Sollte der Bastard ruhig rätseln, wie viel sie wirklich wussten .
    Er ließ den Blick über die Leute schweifen und fuhr fort: »Wir bitten jeden, der irgendetwas über Tanyas Verschwinden weiß, sich hier bei uns in der Einsatzzentrale zu melden.«
    Er dankte den Reportern und ging wieder hinein. Nach dem abrupten Wechsel zwischen dem hellen Sonnenschein und dem trüben Licht im Gemeindesaal dauerte es einen Moment, bis er Isabelle entdeckte. Sie saß auf einem Stuhl, belagert von Finn, der auf den Hinterpfoten stehend halb auf ihrem Schoss lag und versuchte, ihr das Gesicht abzulecken.
    »Was gibt es Neues?«, fragte er.
    »Die Spurensicherung ist so gut wie durch«, erwiderte sie. »Sie werden sich hier noch mal kurz melden, bevor sie mit ihrer Ausbeute nach Inverell zurückfahren. Da können sie ein paar Tests machen, aber der Großteil muss
natürlich ins Labor nach Sydney. Wobei sie sich keine großen Hoffnungen machen. Das Gewehr dürfte Gillespie gehört haben - jedenfalls stimmt die Marke mit der

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