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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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, dere n empfangend e Händ e unte r unser e gehalten werden . Wi r geben , u m z u bestechen . Wi r geben , u m zu dominieren . E s gib t ein e Millio n Gründe , waru m wi r schenken, doc h hie r möcht e ic h mic h mi t nu r eine m befassen , nämlich de n Nahrungsmittelspende n europäischer , nordamerikanischer un d japanische r Regierunge n a n da s hungernd e Afrik a und waru m si e angenomm e n werden.
    Letzt e Woch e lie f di e W e l t, und Afrika hungerte. Letzte Woch e brache n Millione n vo n Mensche n olympisch e Rekorde. Ein sudanesischer Läufer flog um den Globus, um in New Yor k ein e Facke l z u entzünden . Letzt e Woch e klickten Millione n Kamera s un d fi n ge n Szene n vo n jubelnde n Männern un d Fraue n ein , di e da s Zielban d durchrisse n – di e Krönung diese r Medienereignisse . Di e sportliche n Wettkämpfe , di e als Gedenkta g organisier t wurden , liefe n run d u m di e Uh r und hielte n Radiokommentatore n un d Fernsehteam s in Westeuropa , Nordamerika , Japan , Südostasie n un d Indie n in Atem. Schließlich wurden die Ereignisse auf eine statistische Zusammenfassun g reduziert : wi e viel e Mensche n teilnahmen, wievie l Gel d gesammel t wurde , u m de n Hungernde n i n Afrika zu helfen. Letzte W oche , al s di e nichthungernde n Völke r der W e l t liefe n un d a n de n sic h selbs t verewigenden Mediendiszipline n de r Fernsehberichterstattun g teilnahmen, wartet e Afrik a i n d e n Kulisse n außerhal b de s Blickfelde s mit eine r leere n Schüsse l i n de r Han d un d bettelt e u m Almose n in de r Hoffnung , da ß großzügig e Gabe n vo n de n Regierungen un d Völker n de r Läufe r komme n würden . Leere Messingschüsseln ergeben ausgezeichnete Fotos. Videokamera s mache n au s jede m nu r vorstellbaren Blickwinke l Aufnahme n davon . We r hungert , steh t heutzutage i m Zentru m de s Medieninteresses . Vergebe n Si e mi r meinen Zynismus , abe r ic h halt e da s fü r di e Wahrheit.

Afrikas Hungersnot wurde zu einer Story, die Zeitungsschlagzeile n wer t war , al s sic h Bilde r vo n Gesichtern verkaufe n ließen , di e auße r de n Quale n de s Hungern s nichts mehr ausdrückten. Jonathan Dimbleby von BBC TV war der erste , de r di e Mach t de r i n bewegte n Bilder n gesendeten Botschaft benutzte. Der erste, der in Buchstaben, die so ins Aug e steche n wi e di e Politi k de r Dürre , da s einzige Untert h em a vo n Hunge r überdeutlic h un d i n seine m ganzen Ausmaß zur Sprache brachte: Machtlosigkeit. D i m bleby produziert e Anfan g de r 70e r Jahr e ein e einfühlsam e Sendung übe r de n Hunge r i n Äthiopien . I n diese r halbstündigen Dokumentatio n zeigt e e r abwechseln d Aufnahme n vonhungernde n Masse n un d Bilde r vo n de n mächtige n Politikern de r W e l t, die dem üppigen Fest des Negus bewohnten, bei dem Delikatesse n wi e Kavia r servier t worde n waren . Ei n paar Monat e späte r wurd e de r Negu s entthront . Di e Frag e is t doch, wie kommt e s , daß die gleiche Geschichte 1985 un d 1986 von Regierungen auf dem ganzen Kontinent zu ihren Gunsten eingesetz t wird , abe r e s rolle n kein e Köpfe , kein Despotenregim e wir d gestürzt ? Doc h ohn e Hilfe, abgeschnitte n vo n de r Nahrungsmittelhilfe , wurd e de r Negus gestürzt . Könne n wi r darau s schließen , da ß di e Bevölkerung sic h dan n gege n eine n afrikanische n Diktato r auflehnt , wenn ausländisch e Regierunge n kein e Nahrungsalmose n mehr spendieren?
    Hunge r is t ei n de n Afrikaner n vertraute s Phänomen . In Somali a gib t e s M e nschen, die den Namen der Dürrejahre tragen. Die Leute schnallten den Gürtel enger, bettelten jedoch nicht . Si e truge n de n Kop f hoc h un d ließe n e s nich t zu , daß jeman d si e demütigte , ließe n niemande n wissen , da ß ihre Herd e i n de r vergangene n Nach t nich t a n gezündet waren. Diejenigen, die das Mandat des Volkes hatten, um zu regieren, ware n sic h eini g i n de m Glauben , da ß derjenige , de r bettelt, keine n Stol z ha t un d da ß derjenige , de r respektier t werde n will, pflichtbewußt arbeitet. Doch wir wissen, daß sehr v i ele Menschen, die auf diesem Kontinent am Ruder der Macht stehen , nich t da s Manda t de r Bevölkerun g haben , überhaup t an diese r Stell e z u sein , un d wede r Stol z noc h Voraussicht besitzen . Wi r wisse n gleichfalls , da ß ihr e untauglichen Fünfjahresplän e nich t durchgeführ t werde n können , ohn e daß de r Haushal t durc h ausländisch e Quelle n

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