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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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n fordert ? Wird dan n al l die s Gered e vo n Mythe n bloße s Geschwätz , bloße Worte gewesen sein, nicht mehr?« fragte sie. »Er wird ein andere s Moti v i n unsere r Geschicht e angenomme n haben; jeder wird etwas anderes von ihm erhalte n .« Er verstummte kurz . »I m schlimmste n Fal l ha t e r daz u gedient , da ß e r einige vo n un s zu m ernsthafte n Nachdenke n beweg t hat.«
    »Wa s ist , wen n Qaasi m herkomm t un d ih n fü r sic h fordert?« E s wa r amüsant , ih n d a zöger n z u sehe n wi e ein e vorsichtige Huda , di e Angs t hat , übe r di e Konsonante n ihre s Unbehagens z u stolpern . Den n da s la g vie l näher , da s wa r kei n jüdischer, christlicher , islamische r ode r Mendink - Mythos mehr, das war rea l un d berührt e brüderlich e Wirklichkeite n un d Wahrheiten, di e Beziehun g zwische n ä l tere m un d jüngere m Bruder . Und Taari q wußt e e s un d wußt e gleichzeitig , da ß Duniy a e s auch wußte . E r wa r gan z offe n i n seine r Meinung.
      »Qaasi m kenn t de n Wer t vo n Gabe n nicht . Ic h hab e ihn schon erlebt, da hat er Sachen verschenkt, noch bevor er sie selbst b esaß.«
    »Sa g mir , waru m ic h ih n behalte n soll.«
    »Wei l d u seine r a m eheste n würdi g bist.«
    »A u f w elch e Art?«
    E r setzt e wiede r sei n distanzierte s Lächel n auf , un d Duniya wußte , wa s da s bedeutete . Nichtsdestowenige r hört e si e ihm respektvol l zu . »Ic h möcht e ni c ht religiös klingen«, sagte er, »abe r ic h denk e meh r un d mehr , da ß di e Menschhei t an abstrakt e Konzept e glaub e n muß, und auf dieser Grundlage müsse n wi r di e W e l t , s o wi e wi r si e kennen , au s de m vo n uns geglaubten , nich t gewußten , nich t wirklic h gewußte n M y thos ne u aufbauen . Ei n Mytho s is t ein e hilfreich e Stütze.«
    Duniy a begrif f nicht , vo n wa s e r d a redete , hiel t e s abe r nicht fü r notwendig , ih n u m ein e Erklärun g z u bitten . Da s Lich t in seinen Augen wurde trüber wie das Blaue der Zündflamme eine s Gaskochers , di e ausgeht , wei l di e si e speisende Gasflasch e lee r wird . Hatt e ein e plötzlich e Enttäuschun g sich seine r bemächtigt ? Könnt e e s ei n Entzugssyndr o m sein, unangenehm e Reaktione n au f da s Ausbleibe n vo n Nikoti n und Alkoho l zugleich ? Si e wechselt e i n beträchtli cher Hast das Thema.
    »Mi r ha t dein e ›Geschicht e eine r Kuh ‹ gu t gefallen« , sagte sie.
    E r ran g nac h Worte n mi t de r Unbeholfenhei t eine s Mannes mi t seh r dicke n Fingern , de r eine n enge n Knote n z u lösen versucht. Er brachte keinen vollständigen Satz zusammen, d em si e folge n konnte . Sein e Auge n verengte n sic h z u Schlitzen.
    Duniy a wa r sicher , da ß e r schlief , un d si e lie ß ihn . Ih r f i elen etlich e Mal e ein , w o e r ausgebrann t heimgekomme n war . Oder wen n si e vo n de r Arbei t gekomme n wa r un d ih n i n der formlose n Lag e vo r gefunde n hatte , i n de r di e Ermüdun g ihnun d di e dre i Kinde r überfalle n hatte . Si e bracht e si e dann imme r a n ihr e j eweilige n Schlafplätze . Nu n wa r sic h Duniya sicher , schwe r z u identifizierend e Geräusch e z u hören . Weil si e mi t de m Rücke n zu r Tü r stand , dre h t e si e sic h um , damit si e sehe n konnte , we r gekomme n wa r un d wiede r entschieden hatte, zu gehen. Unabsichtlich stieß sie Taariq wach, der verblüff t etwa s ausrief , wa s klan g wi e »Wer?«
    Die Stimme einer genauso bekümmerten Frau antwortete, »Ich bin es.«
    »Bi t t e kom m zurück« , sagt e Duniya , welch e di e Stimm e der alte n Fra u erkannte.
    Inzwische n setzt e sic h Taari q mi t blutunterlaufene n Augen au f un d rie b si e noc h wunde r un d röter . Si e entschuldigt e sich dafür , ih n geweck t z u habe n – e r sic h fü r da s Einnicken.
    Dan n gin g Duniya , u m M aryam , Marilyn s Großmutter , mit de n Worte n z u begrüßen : »Di e Kinde r sin d all e mi t Bosaaso weggegange n un d habe n mi r heut e di e Aufsich t überlassen.« Dan n stellt e si e Taari q vor . E s wa r seltsam , abe r di e alt e Frau wollt e Taari q nich t anseh e n , de r aufgestande n war , u m ih r die Han d z u geben . Mi t eine m eindringliche n Blic k au f Duniya sagt e sie : »Tu t mi r leid , da ß ic h einfac h s o hereinkomme , aber ic h hab e eigentlic h nac h Marily n gesuch t un d gehofft , si e hier zu finden.«
    »Nein , ic h fürchte , si e i st nicht hier.«
    »Is t si e mi t de n Kinder n weg?«
    »Ic h bezweifl e

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