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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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spürte, wie sich in seiner Brust etwas zusamme n zog, und er mußte schlucken. Er hatte ihr nicht schon wieder weh tun wollen. Aber sie war trotz allem eine Frau ohne Ei, wenn sie sich auch nicht so angefühlt hatte, als er sie an sich gedrückt hatte; ihr Fleisch unterschied sich nicht von dem einer Frau mit Seele. Und auch er selbst, erinnerte er sich, war eilos. In solchen Dingen trat die Logik außer Kraft.
    Da er unbedingt etwas tun mußte, um nicht an sie de n ken zu müssen, ging er zu Sloosh. Der Pflanzenmensch und der Yawtl waren gerade dabei, den Smaragden-des-Vorhersehens zu untersuchen. Deyv unterbrach ihr G e spräch.
    „Vana und ich bleiben weiter bei euch.“
    Der Yawtl brach in bellendes Gelächter aus. Sloosh summte das, was bei ihm einer gewissen Heiterkeit en t sprach.
    „Hoozisst hat mir gerade gezeigt, wie der Stein fun k tioniert, obwohl er ihn bisher nur für einfachere Situati o nen benutzen kann. Es dauert lange, bis man den U m gang mit ihm vollkommen beherrscht. Zufällig aber ha t ten wir ihn gerade gefragt, wie ihr beide euch wohl en t scheiden würdet. Und nun kommst du daher und best ä tigst genau das, was er angezeigt hat.“
    Das Innere des Smaragden wies glühende, sich krü m mende Muster in vielen Farben auf. Deyv fand, daß sie wie ein visuelles Kauderwelsch aussahen, obwohl sie anscheinend einen Sinn ergaben. Für ihn war der Stein ein amüsantes Spielzeug, aber viel mehr auch nicht. S i cher hatte er auch Feersh nicht viel weitergeholfen.
    „Nach dem, was die Hexe gesagt hat, gibt es im Leuchtenden Haus der Tausend Kammern noch tausend mal tausend von diesen Smaragden“, meinte der Yawtl. „Und es gibt tausendmal so viele verschiedene Arten von Steinen, von denen jede Art ihre eigenen Kräfte besitzt. Wenn ich von jedem einen abbrechen könnte, wäre ich der mächtigste Hexenmeister der Welt.“
    „Dafür würdest du einen Meißel aus Metall der Alten brauchen“, wandte Sloosh ein. „Feersh stahl einen, bevor sie flüchtete, und deshalb konnte sie einen Stein abhauen. Aber sie hatte zu große Angst vor der Shemibob, um noch mehr abzubrechen.“
    „Das ist ja alles gut und schön“, sagte Deyv. „Nur … ich dachte, es würde euch vielleicht freuen, daß wir mit euch weiterziehen.“
    „Was hast du denn erwartet?“ fragte Hoozisst. „Daß wir vor Freude in die Luft springen?“
    „Ich freue mich in der Tat“, sagte der Pflanzenmensch. „Eure Gesellschaft verschafft mir eine gewisse gefühl s mäßige Befriedigung, und ich muß sagen, ihr habt euch in den gefährlichen Situationen, in denen wir uns schon befunden haben, äußerst tatkräftig und auf angenehme Weise aggressiv gezeigt.“
    „ ' Gefühlsmäßige Befriedigung ' ?“ entfuhr es Deyv in sarkastischem Ton. „Ich dachte, ihr Archkerri wärt der reine Intellekt, frei von jeglichem Gefühl?“
    „Unsinn. Jedes mit einem Nervensystem ausgestattete Wesen kennt Gefühle. Auf der niedrigsten Ebene können das dann nur Angst oder Wut sein. Wenn die Systeme komplexer werden, nimmt die Zahl der Gefühle zu und mit ihr auch die Komplexität dieser Gefühle, die wec h selseitigen Beziehungen kommen hinzu, die Empfin d samkeit. “
    „Nein, soweit ich weiß, wäre es für einen Sapienten unmöglich, sich ohne Gefühle zu entwickeln. Denkendes Empfinden umfaßt mehr als einen logischen Kopf. A u ßerdem gibt es verschiedene Arten von Logik. Genau wie es verschiedene Arten von Gefühlen gibt. Wir Archkerri teilen einige eurer Gefühle, besitzen aber wiederum a n dere, die euch fehlen. Das ist alles. Außer daß wir fähig sind, unseren Intellekt etwas besser einzusetzen als ihr Menschen. Wenn ihr nicht dazu verurteilt wärt, mit di e sem Universum zusammen unterzugehen – und mögl i cherweise seid ihr das nicht –, könntet ihr euch noch zu einem höheren Wesen entwickeln. Mit ‚höher’ meine ich zu einem Volk, das weder sich selbst noch andere ze r stört.
    So ist das mit uns, oder besser gesagt, so ist das mit euch Menschen. In der ganzen unvorstellbar langen Zeit, die ihr schon auf der Erde seid, habt ihr eure äußere G e stalt kaum verändert. Es gab dafür auch keinen Grund, da ihr eine allgemeinere Entwicklung durchgemacht habt und daher leichter überleben könnt. Wie Ameise, Kake r lake, Schwein und Ratte. Jedoch habt ihr eine weit ko m plexere Hirnstruktur. “
    „Und doch, obwohl ihr viele große Kulturen hervo r gebracht habt, wart ihr nicht fähig, eine wirkliche G e meinschaft zu bilden oder

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