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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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zusammengebrochen.“
    „Das Ende unserer Tage ist nahe“, sagte Hoozisst.
    Wie um dies zu unterstreichen, begann der Boden zu zittern. Sie fielen auf die Straße und krallten sich an ihr fest, die sich hob und senkte, sich krümmte und wand. Die Bäume am Straßenrand neigten sich oder stürzten. Endlich ließ das Beben nach. Sie standen auf und setzten ihren Weg ohne ein Wort fort. Phemropit polterte hinter ihnen her. Selbst dieses Wesen hatte aufgehört, Ko m mentare über die Erdbeben abzugeben.
    Das Schwarze Tier warf seinen Schatten viele, viele Male. Vanas Bauch wurde allmählich dick. Phemropit erkundigte sich nach diesem Phänomen und war durch die Erklärung vollkommen verblüfft.
    „Wir wissen nichts von solchen merkwürdigen Di n gen“, sagte es. „Wir waren von Anfang an einfach da. Wir haben zwar eine Tradition, der zufolge wir von e i nem Wesen, das ganz verschieden von uns war, gemacht worden sein sollen. Aber das ist zu unwahrscheinlich, um zu stimmen. Von uns waren alle von Anfang an da, das heißt, seit dem Zeitpunkt, seit dem wir das Bewußtsein erlangten. Wir hatten einen voll entwickelten Verstand, aber er war leer. Wir aßen zwar aus dem Gefühl heraus, das ihr Instinkt nennen würdet, aber wir hatten keine Sprache. Die mußten wir erfinden, und es gab viel Streit darüber, welches Zeichensystem wir benutzen sollten.
    Natürlich konnten wir nicht lange diskutieren, da wir verschiedene Systeme benutzten – zu der Zeit waren, glaube ich, an die zehn verbreitet –, und so verstand oft das eine nicht, was das andere sagte. Mit der Zeit wurde es besser. Wir sind ein vernunftbegabtes Volk.
    Einer von uns sagte, daß wir einen Schöpfer gehabt haben müßten. Wir könnten nicht einfach so aus der M a terie unserer Welt entstanden sein. Andere meinten, daß sie das nicht einsähen. Aber als unsere Welt auf diese fiel, hatte die Schule, die der Schöpfertheorie den Vorzug gab, den Sieg davongetragen.“
    Inzwischen, so sagte Phemropit auch, hatten Unfälle und etliche Streitigkeiten die Zahl ein wenig verringert. Das hätte aber nichts ausgemacht. Wäre ihre Welt bei dem Sturz nicht auseinandergebrochen, wäre sie mit der Zeit zu klein geworden, um alle zu ernähren.
    „Mit der Zeit hätte unsere Welt nur noch aus einem Haufen Kot und dem steinernen Kern bestanden, der u n sere Nahrung darstellte. Wir hätten alle übereinander g e standen, und jeder hätte versucht, sich durch die unteren hindurchzukämpfen, während die am Boden alles aufg e gessen hätten.“
    „Vielleicht auch nicht“, sagte Shemibob. „Vielleicht hättet ihr soviel von eurer Welt g egessen, daß nicht mehr genug Masse dagewesen wäre, um euch anzuziehen. Ihr wärt einfach davongeschwebt , für immer durch den Raum geschwebt, oder jedenfalls so lange, bis ihr von einer anderen Masse angezogen worden wärt, einem a n deren Planetoiden oder Stern – oder, zu guter Letzt, bis ihr mit der gesamten übrigen Materie zu einem gemei n samen Zentrum hingezogen worden wärt.“
    Sloosh nahm sein Prisma und hielt es vor dem Stamm eines gewaltigen Baumes in die Höhe. Deyv sah ihm u n ter der Schulter hindurch. Für eine Weile war es faszini e rend, die vielen eigenartigen Muster in dem Kristall zu beobachten. Mit der Zeit hatte er jedoch genug davon und ging weg. Aber als der Pflanzenmensch ins Lager zurückkehrte, fragte Deyv ihn, was er aus dem Pflanze n reich erfahren habe.
    „Mein Volk ist auf Wanderschaft gegangen“, antwo r tete er. „Auch sie suchen nach einem Tor. Nach dem gleichen übrigens, nach dem auch wir suchen. Aber sie lassen sich Zeit dabei. Wir werden lange vor ihnen a n kommen.“
    „Wieso sind deine blättrigen Genossen denn so plöt z lich aufgebrochen?“ wollte Deyv wissen.
    „Weil sie gemerkt haben, daß ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt. Damit meine ich natürlich ihre eigene Zeit. Euch würde sie lange genug vorkommen. Jedenfalls habe ich ihnen gesagt, daß ich mich freuen würde, sie wiede r zusehen. Ich habe auch erwähnt, daß ich eventuell ein paar recht interessante, denkende Wesen mitbringe.“
    Deyv war überrascht. „Heißt das, daß du mit ihnen g e redet hast? Ich dachte, du hättest nur die Muster beobac h tet?“
    „Ich habe elektrische Analogien meiner Gedanken b e ziehungsweise die obere Schicht derselben mittels b e stimmter Hautimpulse zu ihnen hinübergesandt.“
    Deyv fand das höchst erstaunlich, bis Sloosh ihm sa g te, daß er das gleiche tun könne. Es würde jedoch eine Weile

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