Dunkel ist die Sonne
dauern, bis er es gelernt hätte.
Als das der Yawtl hörte, fragte er Sloosh, ob er es ihm beibringen würde. Der Pflanzenmensch wollte das auch gern tun. Hoozisst hatte ebenfalls die Hexe soweit g e bracht, daß sie ihm zeigte, wie man mit dem Smaragden-des-Vorhersehens umging. Er war allerdings abgewiesen worden, als er die Shemibob gebeten hatte, ihn in die Geheimnisse der Quarzkugel einzuweihen. Später hatte sie sich aber doch erweichen lassen.
Sloosh sagte zu Deyv: „Ich hatte eigentlich erwartet, daß du an diesen Dingen Interesse haben würdest.“
„Das hätte ich auch, wenn ich der Meinung wäre, daß sie etwas nützen würden“, antwortete Deyv. „Aber Vana und ich werden euch sowieso verlassen, und dann we r den wir die Sachen nicht mehr bei uns haben. Warum sollte ich mir also darüber Gedanken machen?“
„Die Shemibob und ich werden euch vielleicht etwas schenken.“
„Warum solltet ihr das tun?“
„Ja, warum eigentlich?“
Deyv wollte noch einmal auf das Thema zurüc k kommen. Nach der folgenden Ruhezeit wurde jedoch sein Interesse an etwas anderem wach, so daß er nicht mehr daran dachte. Er erwähnte nämlich Sloosh gege n über die Tatsache, daß die Shemibob nie etwas über die riesenhaften Gebilde gesagt hatte, die über dem Äquator schwebten. Hatte der Archkerri sie zufällig nach ihnen gefragt?
„Selbstverständlich“, antwortete Sloosh. „Glaubst du etwa immer noch, daß es mir an der Wißbegierde ma n geln würde, die die vernunftbegabten von den nicht ve r nunftbegabten Wesen unterscheidet?“
Womit er offensichtlich zu verstehen geben wollte, daß Deyv, falls er ihn überhaupt zu den vernunftbegabten Geschöpfen zählte, für ihn zumindest auf der Grenze lag. Deyv sah darüber hinweg und fragte: „Was weiß sie denn darüber?“
„Nichts. Sie weiß von ihrer Existenz, aber von ihrem Ursprung oder ihrer Bedeutung weiß sie auch nicht mehr als ich.“
Dann fuhr der Pflanzenmensch fort: „Es könnte aber gut sein, daß wir bald Antworten auf unsere Fragen e r halten werden. Wir nähern uns nämlich dem Gebiet, von dem sie ausgehen.“
Der Pflanzenmensch verstand es doch immer wieder, Deyv in Erstaunen zu versetzen.
„Wie ist denn das möglich? Sie ziehen doch hinter uns her.“
„Nein, sie kommen von einem Ort, der vor uns liegt. Die Gebilde, die du gesehen hast, sind dort entstanden, aber dann um den ganzen Planeten gewandert und jetzt auf der Heimreise.“
„Es sind keine Vögel?“
„Das zu entscheiden würde ich nicht wagen, bevor ich sie nicht untersucht habe.“
Die Shemibob holte aus ihrem Beutel eine Tafel he r vor, auf der sie mit einem Stab schreiben konnte. Wenn sie das Geschriebene auslöschen wollte, drückte sie nur auf einen Knopf an der Seite der Tafel. Sie und Sloosh sprachen während des Ritts auf Phemropits Rücken oder während des Lageraufenthaltes häufig über die Figuren, die sie auf die Tafel zeichnete. Nach dem zu urteilen, was Deyv von diesen Gesprächen mitbekam, versuchten sie, die schwebenden Gebilde zu deuten. Sie schienen dabei nicht gerade erfolgreich zu sein.
Der helle Himmel und das Schwarze Tier jagten ei n ander immer wieder. Vanas Bauch schwoll mehr und mehr an. Die Schlangenzentaurin legte ihr ein Kristall auf und verkündete, daß sie einen Jungen gebären werde. Dies gefiel keinem von den zukünftigen Eltern. Es mac h te mehr Spaß zu raten.
In der Zwischenzeit wurde der ansonsten herzliche Umgang der beiden miteinander durch eine lange anda u ernde Debatte beeinträchtigt: Wer würde mit wem zu wessen Stamm mitkommen?
„Vana will, daß ich von ihrem Volk aufgenommen werde, und ich würde es natürlich vorziehen, wenn sie mit zu meinem käme“, sagte Deyv zu Sloosh. „Findest du nicht, daß es für alle Beteiligten besser ist, wenn der Mann seine Frau zu seinem Haus bringt?“
„Verschone mich mit diesen verworrenen und irrati o nalen menschlichen Angelegenheiten“, entgegnete Sloosh. „Allerdings kann ich bei einem Problem nie w i derstehen. Mir scheint, daß es drei Möglichkeiten gibt, dieses hier zu lösen.
Erstens, ihr geht beide in den Dschungel und wartet, bis einer den anderen eingefangen hat. Der Verlierer geht, ob er will oder nicht, zum Stamm des anderen mit. So werden diese Angelegenheiten bei euch doch wohl üblicherweise bereinigt, oder?
Zweitens, ihr bringt eure beiden Stämme dazu, sich zu einem einzigen Volk zu vereinen. Obwohl das wieder neue Probleme aufwerfen würde, wie es bei der
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