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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Raum, während sie sich nach außen hin ausdehnte. Oder vielleicht dehnte sie sich auch nach innen hin aus. Wenn es keinen Raum gab, dann gab es natürlich auch kein Innen oder Außen.
    Ob der Raum nun geschaffen wurde, als der Ball nach außen oder innen explodierte, oder ob es schon ein g e waltiges Nichts gegeben hatte, in dem es explodieren konnte, spielte gar keine Rolle. Außer für Sloosh und seinesgleichen. Wichtig war allein die Tatsache, daß der Ball bei der Explosion auseinandergerissen wurde.
    „War der Ball zu jenem Zeitpunkt schon glühend?“ fragte Deyv.
    „Dazu komme ich noch. Ich bitte um etwas Geduld.“
    Die durch die Explosion ausgestoßene Masse wurde um so dünner, je länger sie durch den Raum flog. Sie kühlte ab und wurde zu Staub. Einige dieser Staubteile waren größer als andere. Sie zogen kleinere Stücke an, und viele bildeten allmählich größere Körper. Diese z o gen wiederum Teile an. Mit der Zeit dehnten sich die Staubteile im ganzen Raum aus, und die größeren unter ihnen versammelten mehr und mehr Materie um sich, bis der sie umgebende Raum von fast jeglicher Masse en t leert war.
    Von diesen Körpern bildeten nun einige neue Feue r bälle, die viel kleiner als der ursprüngliche, aber immer noch von beachtlicher Größe waren. Die Feuerbälle z o gen andere, kleinere Anhäufungen an, von denen manche in den größeren Ball hineinfielen. Andere aber entgingen der Zerstörung, indem sie sich auf eine Umlaufbahn des größeren Balles begaben, und das waren dann die Sterne. Viele Sterne bildeten Anhäufungen, die um ein gemei n sames Zentrum kreisten, und das waren die Galaxien. Und einige der Galaxien besaßen wiederum ein eigenes Zentrum.
    Während die Galaxien ein Zentrum umkreisten, tri e ben sie gleichzeitig nach außen, und der Raum zwischen ihnen vergrößerte sich. Der Entstehungsprozeß von ne u en Sternen mitsamt ihren Planeten hielt jedoch an, so daß in den Zwischenräumen zwischen den Sternen und den Galaxien neue Sterne und Planeten entstanden.
    All dies dauerte unglaublich lange. Während einige Sterne entstanden, starben wieder andere. Ihr Feuer e r losch, und schwarz und kalt rasten sie durchs All.
    „Wohin denn?“ fragte Deyv. „Gab es denn nichts, g e gen das sie im Laufe der Zeit hätten prallen können?“
    „Vielleicht. Aber das wäre nichts gewesen, was man hätte fühlen können, sondern eher etwas, was sich aus Grenzen zusammengesetzt hätte. Aus Prinzipien.“
    Mit der Zeit hatten sich die großen und die kleinen Staubteile im Raum so weit voneinander entfernt, daß sie auf den Raum keine Gesamtwirkung mehr ausüben kon n ten. Sie konnten keinen weiteren Raum mehr schaffen. Nun, da ihre Kraft geschwunden war, begannen sie z u rückzufallen. Und der Raum selbst fing an zu schrum p fen, indem er der weichenden Masse folgte.
    Während dieser ganze Prozeß ablief, hatte einer dieser Sterne ein paar Kinder um sich herum versammelt: die Planeten. Einer davon war die Erde, der Planet also, auf dem sich Deyv und Sloosh soeben unterhielten. Sloosh wollte im Moment nicht näher darauf eingehen, wie sich Luft und Wasser auf der Erde gebildet hatten und wie das Leben entstanden war. Aber er wollte noch wenige Wo r te dazu sagen, wie sich das Leben von einfachen Einze l lern zu komplizierten Wesen mit Nervensystemen, die auch ein Bewußtsein hatten, entwickelt hatte.
    Später überlegte Deyv, daß diese wenigen Worte wohl an die zwanzigtausend gewesen sein mußten.
    „Dann war der Mensch also das erste denkende W e sen?“ stellte Deyv fest.
    „Ja. Euer Geschlecht ist viel älter als meines. Und wie die noch ältere Ratte und die Kakerlake hat es im wesen t lichen in unveränderter Form überlebt. Obwohl diese beiden Arten neue Formen ins Leben gerufen haben, die zusammen mit den überlieferten Formen überleben.“
    Der Mensch hatte sich von einem affenähnlichen W e sen bis zu seiner heutigen Gestalt hin entwickelt. Er hatte ein Sklavendasein geführt, bis er einen Zustand erreicht hatte, in dem er große Macht innegehabt hatte. Sloosh beschrieb Einzelheiten dieser Macht, die Deyv wie M a gie vorkam. Aber der Mensch war immer wieder in die Sklaverei zurückgefallen, nur um den langsamen, müh e vollen Aufstieg zur Macht wieder aufs Neue zu begi n nen. Macht war die Fähigkeit, auf seine Umgebung ei n zuwirken und die Werkzeuge, seien sie sozialer oder physikalischer Art, herzustellen, die dafür nötig waren.
    Während des langen Aufenthalts des Menschen

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