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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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auf der Erde hatte er Besucher von anderen Sternen empfa n gen und sich selbst auf andere Sterne gewagt. Auch hatte er neue Lebensformen geschaffen oder die bestehenden verändert.
    „Dreimal wäre die Erde vollständig zerstört worden“, bemerkte Sloosh, „aber zum Glück hatte der Mensch j e des Mal die Macht, sich und seinen Planeten zu retten.“
    Deyv verstand nur einen Bruchteil der Erklärungen zu all den Monden, roten Riesen und schwarzen Zwergen. Er konnte sich jedoch ungefähr vorstellen, wie der leuc h tende gelbe Stern, der die Sonne gewesen war, sich zu einem roten Riesen ausgedehnt hatte. Bevor dies g e schah, war der Mensch weit hinaus in den Weltraum g e zogen. Um sich Wärme und Licht zu verschaffen, hatte man den Erdmond in einen kleinen künstlichen Stern verwandelt. Auf diese Weise war die Erde der Verdu n stung der inneren Sonnenplaneten entgangen.
    „Als die Sonne das Stadium erreichte, in dem sie H e lium zu verbrennen begann“, fuhr Sloosh fort, „wurde die Erde auf eine ihr näher gelegene Umlaufbahn zurückg e zogen. Und – dieses Mal als die kleine Sonne eines and e ren Planeten – sie wurde auch wieder herausgezogen, als die Sonne zum zweiten Mal das Stadium des roten Ri e sen erreichte. Nun war die Erde zu einem Mond gewo r den, der den Planeten umkreiste. Als dieser ausbrannte, wurde wieder ein anderer Planet benutzt, und danach noch einer.
    Während dieser ganzen Zeit brachen die Kulturen des Menschen einige Male zusammen. Aber er hatte das Glück, jedes Mal, wenn sein Planet gerettet werden mu ß te, wieder auf dem Höhepunkt seiner Macht zu stehen.
    Lange, lange vor dieser Zeit hatte die Materie ihre Grenzen erreicht und damit begonnen, zum Mittelpunkt aller Dinge zurückzustürzen. Sterne starben; Sterne wu r den geboren. Endlich verwandelte sich die Sonne der Erde in einen schwarzen Zwerg. Man kann sie noch als winzigen dunklen Fleck vor der Glut der dichtgedrängt stehenden Sterne und der Gasmeere erkennen, wenn das Schwarze Tier nicht gerade am Himmel steht. Das Schwarze Tier ist übrigens eine riesige Wolke aus ausg e brannten Galaxien. Es taucht immer während der sehr langsamen Achsendrehung der Erde auf.“
    Deyv sah zum Horizont hinüber. Dort war immer ein Streifen hellen Lichts zu sehen. Wenn das Schwarze Tier aus dem Blickfeld verschwunden war, flammte gewöh n lich der ganze Himmel auf, der dann hier und da mit ei n zelnen schwarzen Punkten oder größeren schwarzen G e bilden gesprenkelt war. Man sprach von ihnen manchmal als den Kindern des Schwarzen Tieres; die größten hatten auch Namen.
    Deyv rang eine Weile nach Luft, bis er wieder etwas sagen konnte.
    „Du meinst, es kommt einst die Zeit, wo die Sterne so eng nebeneinander stehen werden, daß sie mit ihrer Hitze oder irgendwelchen anderen Strahlen alles Leben auf der Erde vernichten?“
    „Wenn das die Erdbeben nicht schon vorher besorgen. Der Einfluß vieler Himmelskörper, die ganz nahe bei der Erde stehen, ist nämlich für die Beben verantwortlich. Vulkanausbrüche – und was das ist, habe ich euch ja schon erklärt – wird es keine geben, weil der Erdmitte l punkt bereits abgekühlt ist. Eine Energiequelle, die sich die Alten zunutze machten, war nämlich der flüssige Nickel -Eisen-Kern unseres Planeten. Sie zapften ihn an, und heute ist der Kern kalt. Oder vielleicht sollte ich besser sagen, lauwarm. Außerdem bauten sie eine gewisse Menge des Kerns ab, weil er eben Nickel und Eisen en t hielt. In den höhergelegenen Stufen der Erdschichten würde es so gut wie kein Eisen geben, wenn die Metalle nicht aus dem Kern nach oben geholt worden wären.“
    „Wieviel Zeit bleibt uns noch?“ fragte Deyv.
    „Nach eurer Rechnung vielleicht noch hundert Gen e rationen. Diese Schätzung basiert allerdings auf dem Tod durch Wärme. Welchen Effekt die Erdbeben haben we r den, kann ich nicht vorhersagen. Es kann sein, daß lange vorher die dicht gedrängt stehenden Sterne alles mit i h rem Licht verzehren. Vielleicht wird dieses Land aber auch bald so sehr erschüttert, daß das Leben auf ihm bei den folgenden Überschwemmungen verschluckt wird. Aber vielleicht versinkt auch alles einfach im Meer.“
    Sloosh hatte erklärt, daß das ganze Land jetzt eine ei n zige Masse bildete. Einst, lange vor der Entstehung des Menschen, war dieses Land schon einmal eine einzige Masse gewesen und dann in einzelne Teile auseinande r gebrochen. Diese waren über die Oberfläche des Planeten gewandert, hatten sich wieder

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