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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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ihn in einem angrenzenden Raum führte, und Jessica schrie mit furchterfüllter Stimme:
    »Schließ deine Augen!« bevor der gleißende Blitz alles zu einem unheimlichen weißen Schweigen erstarren ließ. Schreie und das Geräusch fallender Körper drangen zu ihnen. Bishop spürte Jessica mehr in den Raum laufen, als daß er sie sah und schloß rasch die Tür.
    »Schnell, wir müssen die Tür verbarrikadieren!« Kulek schüttelte Bishops Arm.
    Jessica verschloß die Tür und eilte dann zu einem schweren Tisch. »Helft mir, Chris, Edith.« Sie begann, ihn von der Wand zu ziehen, vor der er stand.
    Bishop blinzelte mehrmals und erkannte allmählich Konturen. Durch die lange Fensterwand drang soviel Licht, daß er die zwei Frauen am Tisch sehen konnte. Er eilte zu ihnen und bald war das Möbelstück gegen die Tür gestemmt.
    »Wir holen das Bett!« rief Bishop. Sie stellten es auf, und er spürte erleichtert sein schweres Gewicht. Es krachte auf den Tisch, verstärkte die Barrikade. Schritte kamen über den Korridor gerannt, und sie hörten Bewegung im Nachbarraum. Weiteres Gerenne, dann verhielten die Schritte vor ihrer Tür. Der Griff drehte sich, Bishop lehnte sich gegen die Barrikade und flüsterte den anderen zu, dasselbe zu tun. Das beginnende Hämmern ließ sie alle zusammenzucken, obwohl sie es erwartet hatten.
    Die Tür erbebte in ihrem Rahmen, hielt aber zum Glück.
    »Wer sind sie? Woher kommen sie nur?« Jessica stand neben Bishop, und er konnte im Düster nur verschwommen ihr weißes Gesicht ausmachen.
    »Ich bin sicher, daß einige aus dem Gefängnis sind. Sie müssen bei der Revolte entflohen sein.«
    »Aber unter ihnen sind auch Frauen und andere Männer. Sie sind in einem schrecklichen Zustand.«
    »Die Vermißten! Sie müssen es sein! Gott weiß, wie sie in diesen Zustand geraten sind.«
    »In welchen Zustand?« fragte Kulek, der ebenfalls gegen das hochgestellte Bett drückte.
    »Ihr Schmutz, ihre zerlumpte Kleidung. Sie sehen auch verhungert aus. Der erste, den ich hinauswarf, war schwach wie ein Kätzchen.«
    Das Hämmern gegen die Tür wurde lauter, als die draußen Gegenstände gefunden hatten, mit denen sie gegen das Holz schlagen konnten.
    Kuleks Stimme war grimmig. »Sie waren die ersten Opfer. Was immer sie beherrschen mag, es kümmert sie nicht um ihr Leben. Es benutzt sie und zerstört sie.«
    »Und die Stärkeren sind die neueren Opfer? Wie die Sträflinge?«
    »Es scheint so.«
    Die ganze Barrikade rutschte ein Stück, und Bishop wußte, daß die Tür aufgebrochen worden war. Er stemmte seine Füße fester in den Teppich und preßte sich kräftiger gegen das Bett. Mit einer Hand packte er den Tisch, um ihn festzuhalten, und bemerkte nur vage, daß Edith Metlock zu Boden gesunken war und auf den Knien schwankte, den Kopf in ihren Händen.
    Ein Krachen hinter ihnen ließ sie alle zu dem großen Fenster herumfahren. Jessica bedeckte ihr Gesicht, sie rechnete damit, daß das Glas wieder nach innen splittern würde.
    »Sie werfen Steine gegen das Fenster«, sagte Bishop atemlos und merkte plötzlich, daß das Hämmern gegen die Tür nachgelassen hatte. »Drückt weiter gegen das Bett«, rief er Jessica und ihrem Vater zu, während er durch den Raum lief. Im Dunkel stieß er gegen etwas, das auf dem Boden lag und lächelte, als er sah, daß es eine Kamera war, an der etwas Rechteckiges befestigt war. Jessica hatte das Blitzlicht gegen den Mob benutzt, der ihn jagte, und ihn mit dem kurzen, grellen Licht geblendet und aufgehalten.
    Er erreichte das Fenster in dem Augenblick, als etwas dagegen krachte, und wich in einem Reflex zurück. Zum Glück war das Glas außerordentlich stark und brach nicht, obwohl ein weißlicher Riß entstand. Vorsichtig spähte Bishop an der Seite hinaus. Das Schlafzimmer führte zum hinteren Garten, und er konnte Gestalten in den Schatten von Gebüsch und Bäumen stehen sehen. Während er hinschaute, begann ein Mann an den Ziegeln einer niedrigen Gartenmauer zu zerren, trat dann auf den Rasen, hob sein Beutestück und bog seinen Körper zum Wurf zurück. Doch der Ziegelstein erreichte das Fenster nicht; er fiel aus den Fingern des Mannes zu Boden.
    Der Mann wich zurück, den Blick noch immer auf das Fenster gerichtet, aus dem Bishop beobachtete; er sank in das Gebüsch hinter sich und Bishop bemerkte, daß die anderen Gestalten plötzlich verschwunden waren. Der Mann wurde ein Teil der Schatten und war dann wie die anderen weg.
    Eine Bewegung neben ihm veranlaßte

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