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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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kniete nieder und leuchtete mit der Taschenlampe in Kuleks Gesicht. Der blinde Mann sah wie ein Toter aus. Seine Augen waren schmale Schlitze, durch die nur das Weiße zu sehen war, sein Mund war leicht geöffnet, ein schwaches, leeres Lächeln lag auf seinen Lippen. Bishop runzelte die Stirn, da er keine äußerlichen Anzeichen einer Verletzung sehen konnte. Er drückte mit zwei Fingern auf die Haut unter Kuleks Kinn und war überrascht, den Puls schwach schlagen zu fühlen.
    »Er lebt«, sagte er zu Jessica, und ihr Schluchzen verstummte. Sie schob ihren Arm unter den Kopf ihres Vaters und hob ihn behutsam vom Pflaster hoch. Das Blut aus seinem Schädel begann zu fließen.
    Bishop merkte, daß der Fahrer und Edith neben ihnen standen.
    »Tot?« fragte der Polizist.
    Er schüttelte seinen Kopf. »Bewußtlos. Vielleicht ein Schädelbruch.«
    Bishop nahm ein Taschentuch heraus und half Jessica, es auf die Wunde zu legen; das Tuch wurde sofort rot von Blut. Aber Kulek bewegte sich, und ein Murmeln drang über seine Lippen.
    Jessica rief seinen Namen, berührte seine Wange mit ihrer freien Hand, und für einen Augenblick bebten seine Augenlider, als ob er sie öffnen wollte.
    Der Polizist bückte sich und sagte drängend: »Wir müssen gehen, Bishop, es ist zu gefährlich, hierzubleiben.
    Bishop stand auf und reichte Edith, die seinen Platz an Kuleks Seite eingenommen hatte, die Taschenlampe. Obwohl sie noch immer benommen war, hatte sie die Geistesgegenwart, Hemdkragen und Krawatte des blinden Mannes zu lösen.
    »Wir sollten ihn nicht bewegen«, sagte Bishop leise zu dem Polizisten, so daß Jessica ihn nicht hören konnte. »Wir wissen nicht wie schwer er verletzt ist. Zum Glück war kaum noch Glas in der Windschutzscheibe, aber er muß mit großer Wucht hindurchgeflogen sein. Wahrscheinlich gegen die Betonwand.«
    Der Polizist nickte. »Wir haben keine andere Wahl - wir müssen ihn tragen. Wir müssen jemand finden, der uns von hier wegbringt.«
    »Da stehen viele Autos geparkt, aber wie können wir die anlassen?«
    »Das ist kein Problem - man muß nur einige Drähte ...«
    Er wurde unterbrochen, weil ein Motorgeräusch an ihre Ohren klang. Sie drehten sich um und blickten in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Suchende Scheinwerfer warfen lange Schatten vor die vielen Gestalten, die sich auf das Wrack zubewegten.
    »Sie kommen zu uns«, sagt Bishop ruhig.
    Das Geräusch des Lastwagenmotors wurde zu einem Brüllen, als er schneller fuhr; mehrere Menschen verschwanden lautlos unter seinen Rädern, als hätten sie das Fahrzeug nicht bemerkt, selbst als sie zermalmt wurden. Bishop und der Polizist ahnten die Absicht des Fahrers.
    »Rein in das Haus!« befahl der Polizist den beiden Frauen. Jessica öffnete den Mund, um zu protestieren, sah aber, was geschah. Bishop und der Polizist bückten sich nach dem verletzten Mann und schoben die beiden Frauen auf die Schwingtüren neben den Liften in der Eingangshalle zu. Sie zogen Kulek dorthin, je eine Hand unter seinen Schultern.
    Der ganze Eingang wurde hell erleuchtet, als der Lastwagen näherkam und der Fahrer begann, sein Fahrzeug um das Wrack herumzumanövrieren. Jessica und Edith stießen gegen die gelben Schwingtüren und öffneten sie so weit, daß die beiden Männer Kulek hindurchziehen konnten.
    »Nehmen Sie die Waffe!« rief der Polizist. »Versuchen Sie, den Bastard zu erwischen, bevor er uns erreicht!« Bishop ließ den verletzten Mann los, rannte zum Eingang zurück und zog dabei die Smith and Wesson aus seiner Tasche. Die Lichter waren wieder blendend, und er kniff seine Augen zusammen. Die Hände um den Kolben der Pistole gelegt, zielte er sorgfältig, erstaunt über seine Gelassenheit und in dem Bewußtsein, daß er den Lastwagen irgendwie stoppen mußte. Er richtet die Pistole auf einen Punkt oberhalb und etwas rechts von dem einen Lichtkreis, wo er den Fahrer vermutete. Das Fahrzeug näherte sich schnell und Bishop drückte den Abzug. Nichts geschah.
    Er widersetzte sich dem Drang wegzulaufen, und tastete nach dem Sicherungshebel.
    Abdrücken. Rückstoß. Dreimal...
    Einer der Scheinwerfer erlosch. Glas zerschellte. Der Lastwagen kam näher. Bishop rannte.
    Er warf sich durch die Schwingtüren, die Jessica und das Medium aufhielten, und hörte hinter sich die Explosion von Metall auf Beton. Sein ausgestreckter Körper rutschte über die Fliesen und weiter über die Stufen hinunter, die zum Hinterausgang führten. Die beiden Frauen wichen von den

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