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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Fehler an der Installation festgestellt worden. Man ist sich nur sicher, daß das Feuer an den Küchenvorhängen begonnen hat. Auf dem Fenstersims wurde eine verbrannte Streichholzschachtel gefunden. Jetzt denkt man darüber nach, wie das Mädchen hinausgelangen konnte, wogegen das Paar im Nebenzimmer es nicht schaffte.
    Vielleicht ist der Verdacht falsch, Mr. Bishop... Chris..., aber die Tatsache, daß sie in der Vergangenheit psychiatrische Hilfe brauchte, daß das Feuer kein Unfall war und daß sie völlig unversehrt hinausgelangte — dazu ohne Rauchspuren - nun, all dies scheint auf sie zu deuten.« Bishop seufzte. »Okay, sie hat also vielleicht das Feuer
    gelegt. Worauf wollen sie hinaus?«
    »Die Frau und das Mädchen waren geistig instabil. Die Frau versuchte vor sechs Monaten Selbstmord zu begehen. Der Mann mit dem Gewehr war wegen Kinderschändung verurteilt worden. Er hatte seine Stellung verloren, war zu einem gesellschaftlich Ausgestoßenen geworden, und die Nachbarn sagen, daß die beiden Jungen, die er erschossen hat, ihn verhöhnt haben. Das könnte genügt haben, ihn durchdrehen zu lassen.« »Das heißt — alle drei waren wahnsinnig?«
    »Die meisten Menschen, die töten, haben einen gewissen Grad von Wahnsinn erreicht. Ich will damit sagen, daß irgendetwas in der Willow Road als Katalysator wirkt.«
    »Um sie wahnsinnig zu machen?«
    Sie schüttelte ihren Kopf. »Um ihre Instabilität auszunutzen.«
    »Für Morde?«
    »Für böse Taten. Ich glaube nicht, daß es unbedingt Mord sein muß.«
    »Und Sie glauben, daß all dies mit dem Massenselbstmord des letzten Jahres in Zusammenhang steht?« Jessica nickte. »Wir glauben, daß es einen Grund für die
    Selbstmorde gab. Pryszlak, Kirkhope und die anderen hatten ein Motiv.«
    Bishop stellte seinen Kaffee ab und stand auf. Er steckte seine Hände tief in die Taschen, ging gedankenversunken zum Kamin und blickte für wenige Augenblicke auf den leeren Rost, bevor er sich ihr wieder zuwandte.
    »Das ist doch alles ein bißchen phantastisch, oder?« sagte er
    milde. »Ich meine, es kann immer nur einen Grund für Selbstmord geben — der Wunsch zu fliehen. Darauf kommt es doch letztendlich an.«
    »Erlösung könnte ein anderes Wort für Flucht sein.« »Gut, ja, Erlösung. Ist das dasselbe?«
    »Nein, nicht ganz. Flucht bedeutet davonlaufen. Erlösung ist eine Befreiung, etwas, das man erlangen kann. Die siebenunddreißig Menschen, die sich in Beechwood getötet haben, sind in keiner Weise drangsaliert worden. Keiner von ihnen hat eine
    Nachricht hinterlassen, warum diese Tat begangen wurde, und persönliche Gründe konnten nicht festgestellt werden. Ihre Selbstzerstörung mußte irgendeine Absicht verfolgen.« »Und Sie und Ihr Vater glauben, daß die Ereignisse der vergangenen Woche etwas damit zu tun haben?«
    »Wir sind uns nicht sicher. Aber wir kennen die Ideale von Pryszlak und seiner Sekte. Mein Vater erzählte Ihnen, daß sie seine Hilfe wollten.«
    »Er erzählte mir, daß Pryszlak an die Macht des Bösen glaubt. Ich war mir nicht sicher, was er mit >Macht< meinte.« »Er meinte mit dem Bösen eine physikalische Realität, eine faßbare Kraft. Etwas, das man wie eine Waffe benutzen kann.Pryszlak glaubte das nicht nur als Okkultist, sondern auch als Wissenschaftler. Er strebte danach, sein Wissen um beides dazu zu benutzen, diese Macht nutzbar zu machen.«
    »Aber er tötete sich, bevor er Erfolg hatte.«
    »Ich wünschte, daß wir dessen sicher sein könnten.« »Ach, nun hören Sie aber auf. Zumindest sind doch dieser Mann und seine wahnsinnigen Verrückten aus dem Weg
    geräumt. Wenn es eine solche Macht gibt — was ich persönlich bezweifle —, dann scheint sie niemand benutzen zu können.«
    »Es sei denn, daß ihr Tod eine Rolle bei ihrer Suche gespielt
    hat.« Bishop schaute sie bestürzt an. »Sie sind nicht logisch. Wozu sollte das Wissen nutzen, wenn sie es nicht anwenden können?«
    Jessicas Gesichtsausdruck wurde entschlossen. Sie griff nach ihrer Tasche und holte Zigaretten heraus. Ihre Hand zitterte leicht, als sie eine ansteckte. Sie stieß eine Rauchwolke aus und betrachtete ihn kalt durch den plötzlichen Qualm. »Warum dann diese plötzlichen Gewalttaten? Warum dieser plötzliche Wahnsinn, Mr. Bishop?«
    »Chris.«
    »Also, warum?«
    Er zuckte die Schultern. »Weiß der Teufel. Ich weiß nicht mal, ob mich das interessiert!«
    »Sie sind Psychoforscher. Sie sollten ein Interesse am Paranormalen haben.«
    »Sicher, aber ich

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