Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)
bleiben.«
Traurigkeit erfüllte Vanessa, und sie vergrub ihr Gesicht in seinem Pullover, sog den Duft von Waschmittel, Weichspüler und Eau de Cologne ein. »Mich hat der Tod daran gehindert, eine erwachsene Beziehung zu meinen Eltern aufzubauen. Ich finde es tragisch, dass deine Eltern offensichtlich kein enges Verhältnis zu dir haben wollen.«
»Es ist, wie es ist. Ich glaube, dadurch, dass ich keine so enge Familienbindung habe, bedeuten mir andere Beziehungen mehr. Zum Beispiel die zu meinen Freunden. Zum Beispiel die Beziehung zu dir.«
Ihr Herz lief über, als Christian einen Finger unter ihr Kinn legte und ihr Gesicht anhob. Diesmal war sein Kuss nicht zärtlich, sondern fordernd.
Sie erwiderte den Kuss mit all der Leidenschaft, die sich in ihr aufgestaut hatte.
Irgendwo in ihrem Hinterkopf wusste Vanessa, dass eine Entscheidung anstand. Die Entscheidung, ob sie mit Christian schlafen wollte oder nicht. Sie hatte keine Ahnung, was er von ihr erwartete, falls er etwas erwartete. Aber sie wusste, dass sie ihn wollte.
Und in dem Kuss, den er ihr gab, schmeckte sie seine Begierde, spürte es an der Art, wie er sie streichelte, hörte es an seinem Seufzer, als er den Kuss vertiefte.
Obwohl sie Christian Connor erst kurz kannte, war er ihr vertraut, hatte sie das Gefühl, unendlich lange auf ihn gewartet zu haben.
Als er den Kuss diesmal beendete, las sie Begehren in Christians rauchblauen Augen. »Ich möchte dich nicht drängen, Vanessa. Ich möchte nicht, dass du etwas tust, was du nicht tun willst, aber wenn wir nicht weitergehen wollen, sollten wir jetzt besser aufhören.«
Vanessa wusste instinktiv, dass er es akzeptieren würde, wenn sie ihm sagte, dass sie noch nicht so weit sei. Aber wollte sie das? Ein Wunsch erwachte in ihr, der Wunsch in seinen Armen zu liegen, seine warme, nackte Haut zu spüren. Ihr war, als hätte sie ihre Entscheidung an dem Abend getroffen, als Andre ihr Christian vorgestellt hatte. An dem Abend hatte sie Schmetterlinge im Bauch gehabt und sich durch Christians Nähe wie elektrisiert gefühlt.
»Ich glaube, wir sollten nicht aufhören«, sagte sie. Und während sie das sagte, wusste sie, dass es kein Zurück mehr gab. Christian stand auf, streckte Vanessa die Hand entgegen und zog sie vom Sofa hoch.
Ohne ein Wort zu sagen, führte er sie durch den Flur ins Schlafzimmer. Große, wuchtige Designermöbel dominierten den Raum, das Herzstück, ein Doppelbett, mit einer blau-goldenen Tagesdecke.
Beim Anblick des Bettes bekam Vanessa Angst. »Entschuldigst du mich einen Moment?« Sie zeigte auf die Badezimmertür. »Ich bin gleich wieder da.« Während sie ins Bad flüchtete, fragte sie sich, warum ihre Nerven auf einmal verrücktspielten.
Sie schloss die Tür und starrte in den Spiegel über dem Waschbecken. Ihre Wangen waren unnatürlich gerötet und ihre Lippen von den Küssen leicht geschwollen. Ihre blauen Augen wirkten dunkler als sonst und spiegelten all die Gedanken, die ihr durch den Kopf schossen.
Jim war bisher der einzige Mann, mit dem sie geschlafen hatte, und er hatte sich nie besonders für Sex interessiert, weshalb Vanessa so manche Nacht wach gelegen und gegrübelt hatte, ob sie nicht begehrenswert genug war.
Sie wusste nicht, ob sie eine gute Liebhaberin war, aber für Christian wollte sie es sein. Sie wollte alles sein, was er sich wünschte, alles, was er brauchte.
Sie drehte den Hahn auf, spritzte sich kaltes Wasser ins erhitzte Gesicht und sagte sich, dass es keinen Grund gab, nervös zu sein. Christian würde die Führung übernehmen. Sie bräuchte nichts anderes zu tun, als ihm zu vertrauen und sich ihm zu überlassen. Und sie vertraute ihm. So plötzlich, wie die Angst gekommen war, verging sie auch wieder.
Christian hatte sich nicht von der Stelle gerührt. »Vanessa, wir müssen es nicht tun«, sagte er, als sie zurückkam. Offensichtlich hatte er ihren inneren Zwiespalt gespürt. »Ich kann warten. Ich werde so lange warten, bis du dir sicher bist.«
Falls Vanessa noch irgendwelche Bedenken gehabt hatte, so waren sie jetzt zerstreut. Sie schlang die Arme um seinen Hals. »Ich bin mir sicher.«
Bei diesen Worten war es mit seiner Selbstkontrolle vorbei. Er neigte den Kopf und küsste sie mit einer Leidenschaft, die jeden Zweifel in ihr verstummen ließ. Seine Zunge spielte mit ihrer, und er zog Vanessa an sich, so dass sie seine Erektion spürte.
Seine Hände strichen über ihren Rücken, sie spürte die Wärme seiner Hände durch den
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