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Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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Vanessa. »Morgen früh müssen wir ziemlich zeitig zu deinen Großeltern.«
    Johnny umarmte Christian. »Gute Nacht«, sagte er. »Und danke für das Spiel. Ich freue mich schon darauf, es mit dir zusammen auszuprobieren.« Dann ging er zu seiner Mom. Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Er hob die Hand und fuhr mit dem Finger über die Stelle. »Ich wische ihn nicht weg, ich reibe ihn nur rein.«
    Vanessa versetzte ihm einen spielerischen Klaps auf den Po. »Jetzt aber hoch mit dir.«
    Eine halbe Stunde später saß sie im Schein des knackenden Kaminfeuers und des glitzernden Weihnachtsbaums in Christians Arm gekuschelt auf dem Sofa.
    »Ich wünschte, dieser Abend würde nie zu Ende gehen«, sagte Vanessa.
    Christian drückte sie an sich. »Ich auch.« Er fuhr ihr mit der Hand durchs Haar und drehte einzelne Strähnen zwischen den Fingern, wie um sich deren Weichheit in Erinnerung zu rufen. »Weißt du, was ich dir eigentlich zu Weihnachten schenken wollte?«
    »Was denn?«
    »Einen Ring. Einen Verlobungsring.«
    Vanessas Herz stolperte, und sie richtete sich ein wenig auf, um Christian anzusehen.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er schnell. »Ich überstürze die Dinge. Aber wenn ich mir einer Sache sehr sicher bin, kann mich nichts mehr stoppen. Und ich bin mir absolut sicher, dass ich dich für immer in meinem Leben haben will, Vanessa. Dich und Johnny.«
    Sie löste sich aus seiner Umarmung und fuhr sich nervös mit den Fingern durchs Haar. »Ich will das auch. Aber wie es im Moment aussieht, hätte ich einen Verlobungsring gar nicht annehmen können. Nicht, so-lange ich nicht weiß, ob Jim wirklich tot ist.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Ich kann nicht mit einem Mann verheiratet sein und mit einem anderen verlobt.«
    Christian blickte ihr eine ganze Weile schweigend in die Augen. Dann legte er eine Hand an ihre Wange, wärmte sie mit seiner Berührung. »Du darfst nicht vergessen, dass es auch jemand anders sein könnte. Wenn du dich darauf versteifst, dass er es ist, hast du keine Augen für dein Umfeld. Ich will nicht, dass du dich in Gefahr bringst.«
    »Das tue ich nicht.«
    Sie kuschelte sich wieder an ihn. Er hielt sie fest und lauschte auf ihr Herz, das im Takt mit seinem schlug. »Wenigstens war alles, was passiert ist, keine unmittel-bare Bedrohung. Nur Rosen, anonyme Anrufe und ein kaputtes Kleid.«
    Seit der Sache mit dem Kleid konnte Christian sich eines mulmigen Gefühls nicht erwehren. Er hatte in seinem Leben noch nie wirklich Angst gehabt. Auch nicht an dem Abend, als man ihn auf dem Parkplatz niedergeschlagen hatte. Da hatte er gar keine Zeit gehabt, sich zu fürchten.
    Aber jetzt hatte er Angst, Angst um Vanessa, Angst davor, dass ein Toter ihm die Frau entriss, nach der er so lange gesucht hatte.

    Es war Weihnachtsabend und Tyler King verbrachte ihn mit toten Männern. Seine Leute hatte er schon vor Stunden nach Hause geschickt, denn die meisten hatten Familie.
    Sie hatten in den letzten Tagen alles darangesetzt herauszufinden, ob Jim Abbott noch lebte. Sozialversicherung, Finanzamt, Kfz-Zulassungsstellen – Detective Tompkins hatte alle möglichen Datenbanken nach Hinweisen durchforstet, aber nichts zutage gefördert, das darauf hinwies, dass Jim Abbott noch am Leben war.
    Sie hatten herausgefunden, dass Gary Bernard Kansas City wenige Tage nach Jims Sprung von der Brücke verlassen hatte und nach Sedona, Arizona, gezogen war.
    Sie hatten mit seinem Vermieter in Sedona und den Behörden dort geredet und schließlich eine Frau ausfindig gemacht, die während Garys Zeit in der staubigen Stadt kurz mit ihm verheiratet gewesen war. Nichts wies jedoch darauf hin, dass Gary seinem Freund womöglich geholfen hatte, eine neue Identität anzunehmen, oder dass er ihn versteckt hätte. Sackgassen. Nichts als Sackgassen.
    Eins stand jedoch fest. Irgendjemand brachte Leute um, die Jim Abbott nahegestanden hatten. Und sein Instinkt sagte King, dass der tote Maler nicht der Mörder war.
    Er zog die Kaffeetasse zu sich heran und trank einen Schluck, während er fieberhaft nachdachte. Die Wut, mit der die Morde ausgeführt worden waren, deutete auf einen persönlichen Hintergrund, eine Beziehungstat hin. King schloss die Augen und beschwor das Bild von Vanessa Abbott herauf.
    Konnte sie die Mörderin sein? Die Frau, die sich an den Menschen rächen wollte, die ihrem Mann unrecht getan hatten? Konnte es sein, dass sie die anonymen Anrufe erfunden und das Kleid selbst zerschnitten hatte, um jeglichen

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