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Dunkle Ernte

Dunkle Ernte

Titel: Dunkle Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Mockler
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schnell wie möglich zu fliehen, ist groß, ich weiß. Aber ich denke, in diesem Fall ist die zweite Option wirklich die bessere. Versuchen Sie über Nacht etwas Kraft zu schöpfen. Ich kümmere mich darum, dass Sie morgen früh etwas zu essen bekommen.«
    Jack nickte und lehnte sich zurück. »Wissen Sie, was Sie mir außerdem besorgen könnten?«, sagte er, als Monsieur Blanc den Raum schon beinahe verlassen hatte. »Eine Karte und einen Kompass.«

48
    Ed Garner schaltete das GPS -Gerät ein. Sein Team hatte sich in der üblichen Erkundungsformation aufgestellt, vier Mann außen, der Rest in der Mitte. Die Ausrüstung wurde noch einmal überprüft, dann rief Ed die Koordinaten ihrer beiden Ziele ab, das Flugfeld und Clements Camp.
    Die digitale Karte zeigte ihre Position an: Sie waren sechzehn Kilometer vom Flugfeld und zwanzig Kilometer von der Villa entfernt. Auf jedem anderen Gelände würde es in lockerem, kraftsparendem Dauerlauf mit vollem Marschgepäck nicht länger als eine Stunde dauern, um beide Ziele zu erreichen. Doch im Dschungel war alles anders. Die Männer, die auf diese Mission mitgekommen waren, hatten alle Erfahrung mit dem Dschungel, und alle wussten, dass sie wegen des dichten Unterholzes höchstwahrscheinlich wesentlich langsamer vorankommen würden. Falls sie keine Trampelpfade von Menschen oder Tieren fanden, würden sie sich mit der Machete einen Weg durch das Gestrüpp schlagen müssen, und das würde mindestens dreimal so lange dauern.
    »Wir teilen uns in zwei Gruppen zu je fünf Mann auf«, wies Ed seine Leute an. »Team eins nimmt sich das Flugfeld vor.« Er nannte die Koordinaten. »So weit alles klar?« An McCallister gewandt, fügte er hinzu: »Gavin, ich möchte, dass Sie Team eins führen.«
    Der wortkarge Schotte, der Marcon Pharmaceuticals so eindrucksvoll in Schutt und Asche gelegt hatte, nickte. Er freute sich schon darauf, auf dem Asphaltstreifen ein hübsches kleines Feuerwerk zu veranstalten.
    »Und nicht vergessen: Ich will nicht, dass das Flugfeld selbst zerstört wird. Die umliegenden Gebäude dürfen ruhig in die Luft gehen, aber die Rollbahn soll intakt bleiben.«
    Gavin nickte erneut.
    »Sobald Sie die Sprengsätze ausgelegt haben«, fuhr Ed fort, »melden Sie sich über Funk, dann gebe ich unsere GPS -Daten durch. Wir anderen behalten mit Parabolmikros und Wärmebildkameras das Camp im Auge. Höchstwahrscheinlich werden wir dazu in die Bäume steigen, es sei denn, wir finden eine geeignete Deckung am Boden. Bis Sie die Sprengladungen angebracht haben, wird es dämmern, Sie müssen auf dem Weg zurück zu uns also höllisch aufpassen. Ich habe keine Ahnung, wann im Camp morgens der Betrieb losgeht, aber mit Sicherheit sind rund um die Uhr ein paar Späher wach. Sollten Sie entdeckt werden, schießen Sie gezielt und bitte mit Schalldämpfer.«
    Gavin nickte. Die Aussicht, dass es jetzt bald losgehen würde, setzte eine gehörige Dosis Adrenalin in ihm frei. »Okay, Jungs, ihr habt gehört, was der Mann gesagt hat«, wandte er sich an seine Leute. »Los geht’s! Ich gehe mit dem GPS voran. Versucht an mir dranzubleiben.«
    »Das dürfte ja wohl kein Problem sein, Monsterbacke«, bemerkte Mick grinsend, aber Gavin war schon im Busch verschwunden, der an dieser Stelle relativ licht war. »Haltet je zehn Meter Abstand zum Vordermann«, wies er mit Blick über die Schulter an. »Wenn sich die Wolken wieder vor den Mond schieben, setzt eure Nachtsichtgeräte ein.«
    Ed sah ihnen nach, wie sie in der Dunkelheit verschwanden. Die Geräusche des Dschungels klangen laut in seinen Ohren, das Schnarren der Zikaden surrte schrill wie ein Zahnarztbohrer. Er wandte sich an die zurückgebliebene Gruppe. »Okay, Männer, gut zuhören. Den Satellitenbildern zufolge gibt es zu beiden Seiten des Camps je einen guten Beobachtungspunkt hoch in einem Baum. Je besser unsere Position, desto schneller finden wir heraus, wie dieses Camp funktioniert. Vielleicht können wir von dort aus sogar Panzerfäuste einsetzen, sobald das Feuerwerk auf dem Flugfeld begonnen hat. Und wir können sehen, wer aus dem Haus gerannt kommt.« Er blickte in die Runde. »Wenn wir hier den ersten Versuch vermasseln, sind wir am Arsch. Dann müssen wir zu Fuß durch den Dschungel und über den Tanganjikasee nach Uganda. Und mir behagt die Vorstellung gar nicht, erst hundertfünfzig Kilometer weit durch den Dschungel zu marschieren, um dann ziemlich lange zu schwimmen. Also bitte, konzentriert euch. Dies ist ein ganz

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