Dunkle Flammen Der Leidenschaft
triebhaft, ungezügelt –, und während die Hitze meinen Arm hinaufwanderte und sich langsam in meinem übrigen Körper ausbreitete, verstärkten sich diese Gefühle noch. Ich brauchte mehr von seinem Biss, seiner Berührung, seinem Körper und vor allem der Wildheit in seinem Blick, als er mein Blut schluckte, und ich brauchte es jetzt.
Daher wimmerte ich auch protestierend, als er viel zu bald seine Fänge zurückzog und meine Hand losließ.
»Du bist dran«, sagte er kehlig.
Dann biss er sich so tief ins Handgelenk, dass eine richtige Wunde entstand, die er mir an den Mund hielt. Noch immer ganz in meinem animalischen Zustand gefangen, schluckte ich, ohne zu zögern und ohne mich vor dem beißend kupfrigen Geschmack zu ekeln, weil es sein Blut war. Ich leckte, bis der letzte Tropfen verschwunden war und die Wunde sich von selbst schloss. Daraufhin biss er sich noch einmal ins Handgelenk. Diesmal war ich es, die es an meine Lippen zog und heftig daran saugte, während ich ihn ansah.
Das Lächeln, das er mir schenkte, war ebenso lustvoll wie wild. Seine Bewegungen wurden heftiger, schneller, verwandelten mein Stöhnen in laute Aufschreie. Als sich seine Wunde zum zweiten Mal schloss, ließ ich sein Handgelenk los und zerrte seinen Kopf zu mir herunter. Seine Zunge drang genauso sinnlich brutal in mich ein wie seine Männlichkeit, und ich erwiderte beides mit gleicher Leidenschaft. Hätte er mich nicht an Kopf und Hüften gehalten, wären womöglich die Kacheln zu Bruch gegangen, so hart stieß er in mich, aber das machte mir nichts. Sein Blut floss wie Feuer durch meine Adern und erfüllte mich mit umso größerer Wildheit. Nichts existierte außer diesem einen Augenblick, und als mein ganzer Körper von einem Übermaß an Ekstase erschauderte, registrierte ich die Kälte gar nicht mehr. Ich spürte nur noch Hitze, von innen wie von außen.
37
Ich hatte angenommen, Vlad würde mich auf allen Erkundungstouren begleiten, doch das tat er nicht. Manchmal schickte er mich zum Anwesen eines Vampirs, während er einen anderen besuchte und Objekte mitbrachte, die ich berühren sollte. Es dauerte Tage, bis ich herausfand, warum. Er schickte mich zu denjenigen seiner Verbündeten, bei denen es am unwahrscheinlichsten war, dass sie ihn hintergingen, und übernahm die riskanteren Missionen selbst. Auf diese Weise hielt er sein Versprechen, die Suche nach Marty auszuweiten, ohne mich dabei zu großer Gefahr auszusetzen.
Es war gleichzeitig nervig und rührend und trug noch zu dem Gefühlschaos in mir bei. Wäre Vlad die herzlose Kreatur gewesen, als die er sich selbst darstellte, hätte er mich nach Kräften ausgenutzt, indem er mich auf die gefährlichsten Missionen schickte. Doch das tat er nicht. Welcher war der echte Vlad? Derjenige, dessen Herz für immer unerreichbar war, oder der Mann, dem meine Sicherheit mehr am Herzen lag als der schnellste Weg sich zu rächen?
Darüber dachte ich nach, als ich in dem schwarzen SUV saß, der vor einem hohen Eisentor hielt. Maximus fuhr, Shrapnel saß auf dem Beifahrersitz und ich allein hinten. Ein weiterer SUV mit sechs zusätzlichen Wachen folgte uns in dichtem Abstand. Wir waren fünfzehn Minuten von Oradea, Rumänien, entfernt, aber wenn man sich umsah, wäre man nie auf die Idee gekommen, dass ganz in der Nähe eine belebte Stadt lag. Das Tor des Anwesens lag in einem dichten Wald, und die lange Schotterpiste, die darauf zuführte, von der Abzweigung aus kaum zu erkennen – vorausgesetzt, man fand die abgeschiedene Straße, die dorthin führte. Entweder war dem Eigentümer des Anwesens seine Privatsphäre heilig, oder er hasste unangemeldete Besucher, und genau das waren wir drei.
Maximus ließ das Fenster herunter und drückte einen Knopf auf einem Metallpfosten, der etwa einen Meter vom Boden aufragte. Ich konnte nicht hören, wie eine Kamera sein markantes Gesicht heranzoomte, zweifelte aber nicht daran, dass sein Bild ins Haus übertragen wurde.
»Vlad Tepesch küldüttei Gariel Tolvai-hoz jöttek«, verkündete er.
Ich verstand nur den Namen Gabriel Tolvai, ein Verbündeter Vlads, bei dem es wie üblich nicht wahrscheinlich war, dass er mit Szilagyi unter einer Decke steckte. Doch er stand auf unserer Liste, und so mussten wir zu ihm, auch wenn Tolvai in einer Gegend wohnte, in der sich Fuchs und Hase gute Nacht sagten.
Die großen Torflügel glitten auf, und wir fuhren hindurch. Nachdem wir eine Strecke von der Länge eines Footballfeldes hinter uns gebracht
Weitere Kostenlose Bücher