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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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macht, kauft sie es.«
    Ich warf Maximus und Shrapnel einen Blick zu, bevor ich meinen rechten Handschuh auszog. »Ich sag’s euch, wenn ich was finde.«
    »Was zum Beispiel?«, wollte Tolvai streng wissen. »Glaubt ihr, ich stecke mit diesem Brandstifter unter einer Decke?«
    »Natürlich nicht.« Shrapnels kühle Antwort hätte nicht mal Butter zum Schmelzen gebracht. »Aber möchtest du es nicht wissen, wenn einer deiner Leute dich hintergangen und den Waffenfrieden mit Vlad gebrochen hat?«
    Ich ging weiter die Eingangshalle entlang und überließ es den Vampiren, ihre Kompetenzrangeleien unter sich auszumachen. Nach einem gespannten Schweigen stieß Tolvai hervor: »Vlad und ich sprechen uns noch.« Dann rauschte er wie der Wind an mir vorbei und verschwand die Treppe hinauf. Ich stellte mir vor, dass der Geruch seines Zorns mir die Luft abgeschnürt hätte, wäre ich ein Vampir gewesen.
    Ich sah noch einmal zu Maximus und Shrapnel, zuckte mit den Schultern und setzte dann meinen Weg fort. Inzwischen wussten sie, dass ich mich besser konzentrieren konnte, wenn sie nicht in der Nähe waren. Tolvais Eingangshalle war nicht im Mindesten so beeindruckend wie Vlads, doch mir gefielen die Pastelltöne besser als die vornehmlich düsteren Farben in Vlads Haus. Ich machte die Runde durch das erste Zimmer, einen eleganten Salon mit weißem Marmorkamin und einer Decke, die dreimal so hoch war wie ich groß.
    Drinnen ignorierte ich die prächtigen Figurinen und anderen Kunstgegenstände. Ich hatte mich jahrelang darin geübt zu erkennen, was ich besser nicht anfasste, sodass es mir jetzt leichtfiel, die essenzlastigsten Stücke auszuwählen. Obwohl sie so oft berührt wurden, kamen Lichtschalter und Lampen nicht in Frage, blieben noch Türknäufe, Griffe jeder Art, Schubladen, Armlehnen, Stifte, Gläser und dergleichen. Nachdem ich einige Gegenstände zur Hand genommen hatte, die mir Bilder über Blutsaugen, Sex und harte Disziplinierungsmaßnahmen von Tolvais Leuten zeigten, ging ich ins nächste Zimmer weiter. Dann ins übernächste. Maximus und Shrapnel blieben in der Eingangshalle und ließen mir meinen Freiraum, während ich mich durch das ständige Aufeinandertreffen von Erinnerungen und Realität wie auf einem krassen Acid-Trip fühlte.
    Ich war gerade mit der Hand über eine sonnenscheinfarbene Couch im vierten Zimmer gefahren, als sich der Salon auflöste und zu kargen Betonwänden und einem Holzfußboden wurde. Zwei mir bekannte Vampire befanden sich darin. Einer war mit Silber an die Wand genagelt, der andere hatte es sich auf einem Lager aus Pelzen bequem gemacht und tippte etwas auf einem iPad.
    Szilagyi hob den Kopf und stand dann auf. Ich hatte gerade in Gedanken Wake Me Up Before You Go Go als Schild gegen etwaige Gedankenleser in Tolvais Haus vor mich hingesungen, und das Lied hatte meine unsichtbare Gegenwart angekündigt, bevor ich die Verbindung trennen konnte.
    »Meine kleine hellsichtige Spionin, ich hatte mich schon gefragt, wann du wieder Kontakt zu mir aufnehmen würdest«, gurrte Szilagyi. Dann ging er zu Marty, und wie durch Zauber erschien ein Messer in seiner Hand. »Etwas von dem Spaß hast du verpasst, aber nicht alles.«
    Du musst ihm nichts tun , dachte ich, bereit, so gut wie alles zu sagen, um dem Einhalt zu gebieten, was gleich geschehen würde. Ich, äh, will die Seiten wechseln.
    Szilagyi schenkte mir ein harsches Lächeln, das Eis hätte zerspringen lassen. »Wenn das stimmt, warum blockierst du deine Gedanken dann mit diesem Lied … Leila?«
    Ich ignorierte, dass er meinen echten Namen benutzte. Wie Vlad bereits gesagt hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis Szilagyi meine wahre Identität herausfand.
    Hier gibt es vielleicht noch andere Gedankenleser, improvisierte ich. Wenn ja, können sie über die Musik hinweg nicht all meine Gedanken hören, aber ich riskiere mein Leben, um Kontakt zu dir aufzunehmen, was dir zeigen sollte, dass es mir ernst ist.
    Szilagyi wusste nicht, dass ich die Verbindung zu ihm nur versehentlich hergestellt hatte, aber seine Essenz auf der Armlehne war so stark gewesen, dass sie wie ein Instant Message System funktioniert hatte.
    »Ah.« Szilagyi dachte über meine Worte nach. Dann: »Warum bist du Tepesch nicht mehr ergeben? Als wir das letzte Mal gesprochen haben, schienst du mir sehr überzeugt.«
    Ich versuchte mir einen Grund einfallen zu lassen, den er mir abkaufen würde. Seither hat sich einiges verändert. Du hast mir gesagt, Vlad würde sich

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