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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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wer es war, Vlad würde ihn einer peinlichen Befragung unterziehen, wir würden herausbekommen, wo Szilagyi steckte, und Marty rechtzeitig retten. Immer wieder sagte ich mir das vor, bis ich es selbst glaubte.
    Der Angriff kam keine zwanzig Minuten später.

38
    Ich war noch immer dabei, Tolvais Haus zu durchstöbern, um herauszufinden, wer mit Szilagyi unter einer Decke steckte, als das erste Fenster barst. Ich lief los, um nach Maximus und Shrapnel zu suchen. Als ich sie in der Eingangshalle sah, war der Angriff auch schon in vollem Gange.
    Glasscherben regneten herab, als Vampire durch mehrere Fenster brachen und sich den beiden Männern in der Halle näherten. Draußen war noch mehr Tumult zu hören, und Schüsse brachten mich dazu, mich instinktiv zu Boden zu werfen. Ich erstarrte, unsicher, ob ich versuchen sollte zu helfen oder nur im Weg sein würde. Die Entscheidung wurde mir abgenommen, als jemand mich plötzlich von hinten packte und meine rechte Hand mit eisernem Griff festhielt. Der unbekannte Angreifer fluchte, als er einen Stromschlag abbekam, aber ich konnte ihm nicht die volle Ladung verpassen. Nicht einmal zu Vlad konnte ich Kontakt aufnehmen, um ihn wissen zu lassen, dass wir angegriffen wurden, weil meine Hand bewegungsunfähig war.
    Dann zischte eine Stimme in stark akzentgefärbtem Englisch: »Hör auf, dich zu wehren! Szilagyi hat mich angewiesen, dich zu beschützen.«
    Tolvai. Nicht einer seiner Leute war es, der mit Szilagyi gemeinsame Sache machte, sondern er selbst . Kein Wunder, dass Szilagyi so leicht kapituliert hatte, als ich ihm nicht hatte sagen wollen, wo ich war. Tolvai war nicht aus Zorn über die Durchsuchung seines Hauses davongestürmt. Er wollte Szilagyi über den ungebetenen Besuch informieren. Daher hatte er auch gewusst, wo er angreifen musste. Als ich Szilagyi vorhin auf seinem iPad hatte tippen sehen, hatte er vermutlich gerade den Angriff befohlen.
    Tolvai drängte mich die Treppe hinauf in einen Wandschrank in einem der oberen Schlafzimmer. Unterdessen ging der Kampflärm weiter. Den Schreien und dem Beben der Wände und Fußböden nach zu urteilen hatte Szilagyi mit überwältigender Macht zugeschlagen. Maximus, Shrapnel und die anderen Wachleute würden keine Chance haben. Tränen brannten in meinen Augen, aber ich ließ nicht zu, dass mein Feind mich weinen sah. Ich wartete in der Hoffnung, Tolvais Griff um mein Handgelenk würde sich so weit lockern, dass ich irgend etwas tun konnte, aber das geschah nicht.
    Als die Rufe und das Beben endlich aufhörten, ertränkte mich die Stille in einer Flut aus Furcht. Waren Maximus und Shrapnel noch am Leben? Dann hörte ich eine Männerstimme rufen, natürlich nicht in Englisch. Tolvai antwortete in derselben Sprache, und er klang erleichtert.
    »Was?«, fragte ich.
    Statt zu antworten, was mich auch überrascht hätte, wich er von mir ab, als wäre ihm die Nähe zu mir unangenehm gewesen. Bevor ich ihm einen Stromschlag verpassen oder Vlad kontaktieren konnte, tauchte eine unheilvoll vertraute Gestalt vor mir auf.
    »Na, hallo«, gurrte der silberhaarige Vampir, der mich sterbend in dem brennenden Club zurückgelassen hatte.
    Ich sah seine Faust nicht kommen, spürte nur die Schmerzexplosion, die schnell von Finsternis ausgelöscht wurde.
    Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich ohne Bewusstsein gewesen war, erwachte aber mit einem chemischen Geschmack im Mund und gefesselt mit Stricken, die mir in die Hand- und Fußgelenke schnitten. Das war nicht weiter überraschend, doch in meinem Kopf hämmerte es nicht, was mich dann doch erstaunte, bis mir wieder einfiel, wie viel von Vlads Blut ich letzte Nacht getrunken hatte. Es würde meine Selbstheilungskräfte für die nächsten paar Tage beschleunigen. Gegen die beißende Kälte konnte es allerdings nichts ausrichten. Sofort begannen meine Zähne zu klappern, doch bevor ich an etwas anderes denken konnte, begann ich mir im Geist Right Said Freds I’m Too Sexy vorzusingen. Kein Achtziger-Jahre-Song, aber in Dauerschleife ausreichend nervig.
    Als ich es riskierte, die Augen zu öffnen, sah ich weder graue Betonwände noch Szilagyi oder Marty. Stattdessen befand ich mich in einem hölzernen Stall, dessen strohbedeckter Boden stark nach Pferd roch. Außerdem war ich nackt bis auf eine kratzige Decke, in die ich eingewickelt war.
    Allein war ich allerdings nicht.
    Der silberhaarige Vampir hatte sich auf der hohen Boxentür niedergelassen und balancierte mühelos auf der schmalen

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