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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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herausgeplatzt, aber ich konnte es gerade noch verhindern.
    Sein smaragdgrüner Leuchtblick schien mich zu durchbohren. »Weil ich es dir gesagt habe«, antwortete er in einem Tonfall, der mich wissen ließ, dass er es nicht schätzte, wenn man seine Befehle in Frage stellte.
    Ich hoffe, das bedeutet nicht meinen Tod , schickte ich ihm in Gedanken verärgert zu. Meine Hand fasste das Silbermesser fester. Es war vielleicht meine einzige Rettung, wenn diese Sache schiefging und Schakal schnallte, dass Vlad mit mir kommunizieren konnte.
    »Ich kann ihn sehen«, sagte ich laut. Hätte ich an Gott geglaubt, hätte ich angefangen zu beten.
    Durch den Wind hindurch, der Vlad umwehte, hörte ich Schakals Stimme. Spürte, wie seine Hand an meiner Schulter rüttelte.
    »Im Jetzt? Oder in der Zukunft?«
    »Im Jetzt«, antwortete ich und hoffte einmal mehr, damit nicht mein Todesurteil zu unterschreiben. »Er ist nicht mehr in seinem Haus. Er fliegt.«
    Er schüttelte mich heftiger. »Wo fliegt er, Frankie?«
    »Wie soll ich das wissen?«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Es ist dunkel. Ich kann nicht viel sehen, … warte.«
    Vlad ging in den Sinkflug über. Das Rauschen des Windes wurde lauter. In der Ferne konnte ich winzige Lichtpunkte auftauchen sehen.
    »Er fliegt jetzt über bewohntes Gebiet. Ich kann Lichter sehen. Viele.«
    Eine Ohrfeige ließ eine Seite meines Gesichts brennen. »Wo? Ich brauche genauere Angaben als ›bewohnt‹ und ›Lichter‹, du dumme Kuh!«
    Ich wollte mir die Wange halten, tat es aber nicht, weil ich all meine Aufmerksamkeit brauchte, um die Verbindung zu Vlad aufrechtzuerhalten. Ich hoffe, du reißt ihm gepflegt den Arsch auf, wenn du hier bist!, schleuderte ich ihm telepathisch entgegen.
    Vlads Grinsen wurde breiter, sodass die scharf aussehenden Reißzähne zum Vorschein kamen. »Ich werde dich beim Wort nehmen.«
    Damit ging er in einen steileren Sinkflug über. Die Lichter unter ihm wurden heller, Objekte nahmen erkennbare Formen an, statt in undurchdringlichem Nichts zu versinken. Ich guckte angestrengt und hoffte, dass er nicht noch Stunden entfernt war.
    »Sieht aus wie … ich glaube, er ist gerade über einen Vergnügungspark geflogen«, fuhr ich fort. Vlad war so schnell, dass ich mir nicht ganz sicher war. »Da war gerade eine Achterbahn.«
    Schakal verpasste mir keine weitere Ohrfeige, aber hätte er mich noch heftiger geschüttelt, hätte er mir die Schulter ausgerenkt. » Was für ein Park?«
    »Aufhören!«, fuhr ich ihn an, als mich die Wut übermannte. »Willst du, dass die Verbindung abreißt? Dann störe nur weiter meine Konzentration mit deinem Geschüttel.«
    Schakal hörte tatsächlich auf, aber seine Hand auf meinem Oberarm fühlte sich an wie ein Betonklotz. »Was für ein Park?«, fragte er noch einmal.
    »Zu spät, er ist schon vorbei. Jetzt kommen jede Menge Dächer und Gebäude …«
    Und Wasser. Erregung überkam mich. An Floridas Küsten gab es Themenparks in der Nähe von Wasser und großen Städten. Wenn Vlad gerade über Disney World geflogen war, war er womöglich nur noch eine Stunde entfernt.
    Ist es das?, schickte ich ihm in Gedanken. Florida?
    Zur Antwort bekam ich diesmal nur ein Grinsen, aber die unter ihm dahinsausende Landschaft begann genauere Konturen anzunehmen. Ich brauchte einen Augenblick, um zu merken, warum.
    »Er wird langsamer. Geht tiefer …«
    Mein Herz begann höher zu schlagen. Ich hatte keine Erfahrung darin, Landmarken aus der Vogelperspektive zu erkennen, aber die Gebäudeansammlung, die Vlad gerade überflog, kam mir doch irgendwie bekannt vor.
    »Und?« Schakals Griff wurde noch fester. »Was siehst du?«
    Das Pochen in meiner Brust wurde noch lauter, als ich einen Hafen sah, den ich eindeutig wiedererkannte.
    »Er ist über einem Hafen. Ich kann noch keine Straßennamen erkennen, aber er ist … er scheint noch langsamer zu werden.«
    »Ein Hafen?« Mit einem Mal klang Schakal beklommen. Sein Griff lockerte sich.
    Ich umklammerte das Silbermesser, als wäre es ein Rettungsseil. »Ja. Jetzt steuert er auf eine Stadt zu. Ich sehe viele Gebäude … er geht noch tiefer … ich kann ein Schild erkennen …«
    »Was steht auf dem Schild?«, fiel Schakal mir hektisch ins Wort. »Was steht da, Frankie?«
    Ich brach die Verbindung zu Vlad ab. Ich brauchte sie nicht mehr. Das Hotelzimmer schien in einer Abfolge von Farben um mich herumzuwirbeln, verschluckte die tintenblaue Dunkelheit, die Vlad umgeben hatte. Mein Herz pochte, als wollte

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