Dunkle Flammen Der Leidenschaft
Elektronik lahm …«
»Dann werden wir dafür sorgen, dass du keine Elektronik anfasst«, unterbrach er mich, packte mich fest bei der Hand und führte mich in Richtung Flugzeug.
Ich wollte mich ihm entziehen, aber das ließ ihn nicht langsamer werden. »Selbst wenn ich mich einverstanden erklärt hätte, dieses Flugzeug zu besteigen, was ich nicht getan habe, kannst du nicht während des gesamten Fluges meine Hand halten. Dir dürfte bereits aufgefallen sein, dass ich den Leuten nicht nur einmal einen Schlag verpasse. Je länger du mich berührst, desto mehr Elektrizität nimmst du auf, und irgendwann wirst du von innen heraus gekocht.«
Und dann bringe ich das Flugzeug zum Absturz und gehe mit drauf , fügte ich im Stillen meine größte Sorge hinzu. Selbst Marty konnte den Kontakt mit mir nicht länger als eine Stunde ertragen, sonst bekam er am ganzen Körper eine Art Brandblasen.
Das Grinsen, das Vlad mir schenkte, wirkte belustigt und ein wenig animalisch – eine Kombination, bei der ich mir nicht sicher war, ob ich sie mochte. »Und dir sollte inzwischen aufgefallen sein, dass ich feuerfest bin. Du kannst mir nichts anhaben, Leila, egal wie viel Elektrizität du in mich hineinjagst.«
Ich blieb wie angewurzelt stehen. Ja, ich hatte gesehen, wie er Feuer hatte ausbrechen lassen, ohne auch nur die kleinste Verbrennung davonzutragen. Selbst seiner Kleidung schienen die Flammen nichts anhaben zu können, aber ich hatte mich zu sehr daran gewöhnt, dass meine Berührung gefährlich war; deshalb sagte mir mein Verstand, dass Vlad unrecht haben musste.
Diesmal zog er mich nicht weiter, sondern wartete, bis ich die Information verdaut hatte. Es kam mir ungeheuerlich vor, doch wenn es auf dieser Welt irgendjemanden gab, dem ich keinen Schaden zufügen konnte, dann war es wohl dieser Vampir. Bekam man einen Stromschlag, lief man Gefahr, einen Herzstillstand zu erleiden – kein Problem für einen Vampir –, aber dann waren da noch die immer stärker werdenden Verbrennungen. Wenn Vlad durch seine pyrokinetische Veranlagung feuerfest war, musste er wohl wirklich immun gegen mich sein.
Kein Wunder, dass ich ihn nicht hatte bezwingen können, als ich ihm vorhin die volle Dosis verpasst hatte. Ich hatte ihn wohl höchstens genervt.
Jetzt sah ich das Flugzeug voller Vorfreude an. Ich hatte geglaubt, nie wieder eines besteigen zu können. Natürlich hätte ich weiter protestieren können, aber warum? Falls Vlad mich foltern oder umbringen wollte, war diese gottverlassene Gegend ideal. Die logischste Annahme war also, dass er tatsächlich nur mit mir reden wollte, und wenn wir dazu fliegen mussten … na schön. Ich konnte so tun, als wäre mein Unfall noch nicht geschehen, als wäre die einzige Besonderheit an mir mein artistisches Talent.
»Okay«, meinte ich, bemüht, mir das Grinsen zu verkneifen.
Vlads Schnauben sagte mir, dass es mir nicht gelungen war. »Dann los.«
Er sprang in die Maschine und zog mich mit sich, als würde ich nichts wiegen. Drinnen bewunderte ich die opulente cremefarbene Ausstattung mit den eleganten Tischen und Ruhesesseln aus Leder. Früher war ich höchstens mal mit dem Linienflieger verreist, ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zu dieser Maschine. Vlad wandte sich in einer mir unverständlichen Sprache an die beiden Piloten, dann schloss sich ein kleiner Vorhang und schenkte uns so etwas wie Privatsphäre.
»Wo ist Marty?«, wollte ich wissen, als ich keine weiteren Passagiere entdecken konnte.
»Nimmt eine andere Route«, antwortete er und streifte seinen Mantel ab. »Bitte.«
Die Klimaanlage schien voll aufgedreht zu sein. Seit er mich nicht mehr in seinen warmen Armen hielt, war mir tatsächlich kühl. Hatte er meine Gedanken gelesen? Nein. Ein Blick nach unten, und ich musste ein Stöhnen unterdrücken. Da meine Brust nur von Spandex verhüllt wurde, hätte selbst ein Blinder erkannt, dass meine Brustwarzen komplett steif waren. Ich nahm sein Angebot mit einem gemurmelten Dank an und senkte den Blick, als er mir den Mantel überlegte. Dank seiner Körperwärme fühlte er sich an wie eine Heizdecke. Im Innenfutter konnte ich schwere Gegenstände spüren, forschte aber nicht weiter nach. Silbermesser vermutlich, obwohl Vlads furchteinflößendste Waffe seine Hände waren.
Da hatten wir wohl etwas gemeinsam.
Er setzte sich in einen der bequem aussehenden Ledersessel, und ich tat es ihm nach, wobei ich den Platz links neben ihm wählte, da er während des Fluges
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