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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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egoistischen rumänischen Fürsten schon zeigen, dass er nichts Besonderes war. »Klar.«
    »Wo soll die Führung beginnen?«, fragte er.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wo du willst.«
    »Also einfach eins nach dem anderen«, sagte Maximus, während er mich den prunkvollen Gang entlangführte. »Dies war ursprünglich ein im fünfzehnten Jahrhundert errichtetes Kloster.«
    »Das Haus war mal eine Kirche ?«, fragte ich ungläubig.
    »Klöster waren damals mehr«, antwortete er und deutete auf die riesigen Fenster, an denen wir vorbeikamen. »Sie waren auch strategische Bollwerke. Das osmanische Reich hat damals versucht, nach Westeuropa vorzudringen, und Rumänien war eins der Länder, das ihm im Weg stand.«
    »Daher also die hohen Mauern und Wachtürme«, meinte ich nachdenklich, bevor ich hinzufügte: »Und sie haben heute noch eine Funktion.«
    »Vlad hat Feinde«, antwortete Maximus, mir einen Blick zuwerfend.
    Ich schnaubte. »Ja, ist mir auch aufgefallen, als sie mich gekidnappt haben.«
    »Als Fürst hat Vlad hier nicht gelebt«, fuhr Maximus fort, während er mich an einem Gesellschaftszimmer vorbei zur Treppe führte. »Er ist erst im siebzehnten Jahrhundert hier eingezogen. Die Mauern und das Kloster waren praktisch nur noch Ruinen, aber er hat alles restauriert. Hat noch ein zweites und drittes Stockwerk hinzugefügt und im Erdgeschoss und dem ersten Stock einige Annehmlichkeiten einrichten lassen.«
    »Wie den Wintergarten?«, witzelte ich.
    Maximus grinste. »Shrapnel wollte ihn unbedingt. Im Herzen ist er mit Leib und Seele Gärtner, aber das würde er nie zugeben.«
    Der hünenhafte Vampir, den Marty als »kreativ« in seinen Foltertechniken beschrieben hatte, beschäftigte sich also insgeheim gern mit Pflanzen?
    »Welche Überraschungen hast du noch auf Lager?«, fragte ich und fügte trocken hinzu: »Lass mich raten: Du bist der römische Befehlshaber, den Russell Crowe in Gladiator gespielt hat.«
    Leise lachend fuhr er mir mit der Hand über den Arm, ohne vor der Elektrizität zurückzuzucken, die dabei in ihn floss.
    »Nein, aber mit ein wenig Anreiz könntest du mich dazu bringen, einen kurzen Lederrock anzuziehen und zu tun, als ob.«
    Es klang dahingesagt, aber etwas ganz leicht Sinnliches schwang trotzdem mit. Ich hatte bisher zwar noch keine ungehörigen Gedanken gehabt – verdammt! –, aber Maximus ließ mich wissen, dass es bei ihm anders war.
    »Erzähl mir mehr über den Restaurierungsprozess«, sagte ich, während ich mich fragte, warum ich bei dem Gedanken an lustvolle Rollenspiele mit Maximus nicht das Geringste empfand. »Warst du dabei?«
    Falls er enttäuscht darüber war, dass ich die Unterhaltung wieder auf das Haus lenkte, ließ er es nicht durchblicken.
    »O ja. Ich war sogar mit den Umbaumaßnahmen betraut. Vlad kannte mich damals schon seit Jahrhunderten, und er war sich sicher, dass ich alles fertigstellen würde, während er in Slowenien weilte …«
    Drei Stunden später schwirrte mir der Kopf. Maximus hatte mir die ersten drei Stockwerke gezeigt, die absolut riesig waren. In Vlads Haus gab es außerdem so viele unbezahlbare Antiquitäten, dass jeder Museumskurator grün vor Neid geworden wäre. Aber Gobelins, Porträts, Möbel und juwelenbesetzte Objekte mal außer Acht gelassen – in der Waffenkammer war es, als würde man in der Zeit zurückversetzt. Dort gab es Rüstungen, Kettenpanzer, Schwerter, Schilde und jede Menge ähnlicher Stücke, viele mit der Familienstandarte der Draculs oder dem Wappen des Drachenordens versehen.
    Meine rechte Hand klebte an meiner Seite, während Maximus mir den Raum zeigte. Ich wusste, dass die Stücke in Schlachten verwendet worden waren; die Beulen und Kratzer legten stummes Zeugnis davon ab. Es war fast, als würde der Raum pulsieren, so viele essenzlastige Stücke waren darin angehäuft.
    Meinem Interesse zum Trotz ging es mir stetig schlechter, als der Tag fortschritt. Als Maximus mich zu meinem Zimmer zurückbrachte, war ich so müde und geschlaucht, dass ich nur noch schlafen wollte. Vielleicht war mein Hirn einfach überlastet mit all den Informationen, und mein Schlafmangel forderte Tribut.
    »Danke für den wundervollen Nachmittag, Maximus«, sagte ich. »Sehen wir uns morgen beim Mittagessen?«
    Er lehnte sich lässig an die Wand. »Nein, Oscar oder Gabriel werden dir das Essen bringen.«
    »Hast wohl schon genug von mir«, neckte ich ihn.
    Sein Lächeln blieb, doch sein Blick wurde ernst. »Es ist schwer, jemanden zu

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