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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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verführen, wenn man auch seine Teller abräumt. Deshalb habe ich andere dazu abgestellt, dich während deines Aufenthalts hier zu bedienen.«
    Am liebsten hätte ich geseufzt. Ich hatte zwar wahrheitsgemäß gesagt, dass es schön mit Maximus gewesen war, doch der Funke war nicht übergesprungen – und ich hatte mich bemüht . Ich hatte auf seinen Hintern gestarrt, als er vor mir herlief, mir vorgestellt, wie meine Fingernägel sich in seinen breiten Rücken krallen würden … Mann, sogar ein paar verstohlene Blicke auf sein bestes Stück hatte ich riskiert. Aber abgesehen von meiner Bewunderung für seinen durchtrainierten Körper war da nichts.
    So leicht wollte ich mich allerdings nicht geschlagen geben. Vielleicht fehlte die Berührung. Dank meiner Elektroprobleme hatte mich seit Johnny Staples in der achten Klasse keiner mehr geküsst. Ein Kuss würde meiner Libido auf die Sprünge helfen. Ich lächelte, befeuchtete meine Lippen und hoffte, dass Maximus nicht zur schüchternen Sorte zählte.
    Tat er nicht. Er beugte sich herunter, umfasste mit der Hand meinen Nacken und senkte seine Lippen auf meine. Sie waren kühl, voll, aber fest, und er ließ die Zunge weit raffinierter in meinen Mund gleiten als Johnny Staples damals. Ich erwiderte den Kuss, froh, dass es sich wie mit dem Fahrradfahren verhielt und ich noch nicht vergessen hatte, wie es ging. Unsere Zungen berührten sich, und mich überkam umso größere Dankbarkeit, als ich merkte, dass er nicht nach Blut schmeckte. Es gefiel mir, dass ich meine Arme um jemanden legen und selbst umarmt werden konnte, obwohl ich bemüht war, Maximus nicht mit der rechten Hand zu berühren. Das leise Stöhnen, das ihm entfuhr, als er mich an sich zog, war auch nett. Wie schön, dass die Jahre ohne Übung aus mir nicht den schlechtesten Küsser der Welt gemacht hatten, und …
    Ach, verdammt, es funktionierte einfach nicht! Sein großer, fester Körper war an meinen geschmiegt, seine Zunge in meinem Mund fühlte sich immer besser an, aber ich spürte keine Hitzewelle in mir aufsteigen. Typisch. Jahrelang hatte mich mein erzwungenes Einsiedlerdasein genervt, und jetzt, da sich mir die Gelegenheit bot, ihm in Form eines äußerst willigen, äußerst attraktiven blonden Vampirs ein Ende zu bereiten, stand ich nicht auf ihn. Vielleicht sollte ich dem Jungfrauenclub beitreten. Durfte man das eigentlich als Ungläubige? Oder war das nur was für Eingeweihte?
    »Maximus, es tut mir leid«, sagte ich und entzog mich ihm.
    »Zu schnell?«, fragte er mit belegter Stimme. »Keine Sorge, es macht mir nichts aus zu warten. Vlad wird Wochen brauchen, um persönliche Gegenstände all seiner Feinde zusammenzutragen, wir haben also Zeit.«
    Attraktiv, verständnisvoll und nicht in der Lage, mit einem Herzanfall zu Boden zu sinken, sobald ich ihn berührte. Frustriert sog ich die Luft ein. Hatte ich mich nicht in all meinen einsamen Nächten nach einem wie ihm verzehrt? Warum also beschleunigte sich mein Puls nicht? Warum war meine Reaktion auf ihn so verdammt nichtssagend im Vergleich zu dem, was ich für Vlad empfunden hatte?
    Ich war so angeschissen.
    »Maximus«, hob ich an.
    Er legte mir einen Finger auf die Lippen. »Nicht. Ich kenne diesen Tonfall, aber … warte. Wenn du es nach einer Woche immer noch sagen willst, schön, aber lass mir die Zeit, bevor du zulässt, dass ein anderer sich um dich bemüht.« Ein schiefes Lächeln. »Was hast du sonst zu tun?«
    Ja, was? Sicher nicht, Gedanken über einen gefährlichen Vampir nachhängen, der so von sich überzeugt war, dass er mir einen anderen Typen aufdrängte und mir quasi antrug, mit irgendeinem seiner Bediensteten zu schlafen.
    »Okay«, antwortete ich und zwang mich zu lächeln.
    Er küsste mich wieder, und ich hoffte, dass ich diesmal mehr empfinden würde, doch obwohl es angenehm war, fehlte immer noch besagter Funke.
    »Gut«, sagte er, als er mich losließ. »Dann sehen wir uns morgen.«

14
    Um neun Uhr trottete ich die Treppe so enthusiastisch hinunter wie ein Verurteilter auf dem Weg zum elektrischen Stuhl. Diesmal trug ich kein enges schwarzes Kleid. Angetan war ich mit grauen Freizeithosen und einem olivgrünen Rollkragenpullover, das schwarze Haar zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, keine Spur von Make-up; und meine Lippen waren zu einer dünnen, ärgerlichen Linie zusammengepresst. Alles an mir schrie dem Vampir, der bereits im Speisezimmer auf mich wartete, ein Lass-mich-in-Ruhe entgegen.
    Vlad erhob sich, als er

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