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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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mich sah, was mich aus irgendeinem Grund wütend machte. Warum gab er sich noch so höflich? Eine höfliche Person hätte keine Unschuldigen gefoltert oder seine Dienstboten prostituiert, nur um etwas zu beweisen!
    Dann gab ich mir einen mentalen Ruck. Die Tatsache, dass ich mich noch immer scheußlich fühlte und nicht in der Lage war, ihm zu beweisen, dass er unrecht hatte, gab mir noch nicht das Recht, Gift und Galle zu spucken. Verzeihung , dachte ich in der Annahme, dass er wie üblich bereits meine Gedanken gelesen hatte.
    Das sardonische Lächeln, das um seine Lippen spielte, als er mir den Stuhl bot, bestätigte meine Vermutung.
    »Dein Rendezvous ist nicht wie erhofft verlaufen?«
    Ich nahm mit einem leisen Seufzer Platz. Ich hasste es zu lügen, und er konnte Gedanken lesen, warum es also abstreiten?
    »Nein, aber Maximus will mir noch eine Woche Zeit lassen, und ich habe mich einverstanden erklärt.«
    Als ich bequem am Tisch saß, ging Vlad zu seinem Stuhl zurück; es gelang ihm, dem simplen Akt des Sich-Setzens etwas Herrisches zu verleihen. Auf einem Thron würde er sich sicher ganz zu Hause fühlen. Andererseits hatte er vermutlich auch irgendwo einen stehen. Maximus hatte mir den dritten Stock nicht gezeigt, weil er angeblich »privat« war. Ich hatte das mit »Vlads persönliches Territorium« übersetzt und mich gefragt, warum er etwas von der Größe eines ganzen Apartmentgebäudes brauchte.
    Vielleicht benutzte er das Stockwerk aber auch als Folterkammer. In dem Fall verstand ich, warum Maximus mich nicht hineinführen wollte.
    »Nein, gefoltert wird bei mir im Verlies wie bei jedem respektablen Burgherrn«, meinte er deutlich amüsiert. »Der dritte Stock ist nicht allein mir vorbehalten. Auch meine vertrauenswürdigsten Bediensteten haben dort ihre Gemächer.«
    »Du hast tatsächlich ein Verlies?« Das war ja mal richtig alte Schule.
    »Natürlich.« Während er sprach, machte er mit zwei Fingern eine Geste. Ein Diener erschien und goss dunkelroten Wein in mein Glas.
    Zumindest hoffte ich, dass es Wein war.
    »Ist es.« Er klang noch amüsierter. »Vom Offensichtlichen abgesehen, sollte der Wein dir heute Nacht einen besseren Schlaf bescheren. Auch deine Schmerzen sollte er etwas lindern.«
    Deine Fähigkeit ist SO aufdringlich , dachte ich und warf ihm einen bösen Blick zu.
    Er lächelte nur und prostete mir stumm zu.
    Ich nahm einen kleinen Schluck und ließ die Flüssigkeit über die Zunge rollen, bevor ich schluckte. Anklänge von Veilchen, Brombeeren und … Rauch. Sehr nett , fand ich und nahm einen größeren Schluck. Meine Schulterverspannungen begannen sich zu lösen.
    Vlad beobachtete mich, doch was immer er auch dachte, er verbarg es hinter seinem enigmatisch schiefen Lächeln. Ich hatte ein schlichtes Outfit fürs Abendessen gewählt, aber er nicht. Der schwere Stoff seines auberginefarbenen Hemdes sorgte dafür, dass es weit eleganter aussah als ein alltägliches Button-down-Shirt. Die Lichter des Kronleuchters spiegelten sich in den juwelenbesetzten Manschettenknöpfen, und seine anthrazitfarbene Hose passte ihm so perfekt, dass es mir schwerfiel, ihn nicht anzustarren. Sein Haar war zu weichen Wellen gebürstet, und sein starker Bartschatten betonte die markante Kinnpartie, sodass ich mich lange genug vergaß, um seine Erscheinung zusammen mit dem Wein zu genießen.
    Ich hatte erwartet, dass er über meine offene Bewunderung grinsen würde, doch sein Gesichtsausdruck blieb unverändert, während er mich seinerseits anstarrte. Seine langen, schlanken Finger strichen über den Stiel seines Weinglases, und mir fiel unwillkürlich ein, wie es sich angefühlt hatte, als er meine Hand gestreichelt hatte, während ich all meine elektrische Energie in ihn ableitete. Wärme breitete sich in mir aus, die ich auf die Wirkung des Weines zurückführte, obwohl ich es besser wusste. Drei Stunden und zwei Küsse mit Maximus hatten nicht mal ein leises Hitzeflimmern in mir ausgelöst, Vlad hingegen musste ich keine fünf Minuten gegenübersitzen, und schon fächelte ich mir im Geist Luft zu.
    Jetzt änderte sich sein Gesichtsausdruck allerdings – zu einem trägen, wissenden Lächeln.
    »Siehst du? Du reagierst nicht auf jeden Mann so«, sagte er zufrieden.
    Nichts hätte mich glücklicher gemacht als ihm sagen zu können, dass er falsch lag, aber ich empfand tatsächlich etwas für Vlad, das ich noch für keinen anderen empfunden hatte. Vielleicht hatte er recht, und es lag an dieser

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