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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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ganz selbstbewusst männlich. Seine Wirkung auf mich war spürbar, ließ meine eigenen Lippen zucken und mich einen Schritt näher an ihn herantreten, bevor ich merkte, was ich tat.
    In seinem Blick loderte es smaragdgrün, und seine Finger schlossen sich fester um meinen Arm. In mir begann es zu pochen, sacht, aber unmissverständlich, sodass ich einen trockenen Mund bekam und mein Puls zu jagen begann. Noch ein Schritt, und unsere Körper würden sich berühren, so dicht standen wir beieinander. Doch dieser eine Schritt würde wahrscheinlich meine Vision wahr werden lassen. Was du in deiner letzten Vision gesehen hast … lass nicht zu, dass es wahr wird, hatte Marty mich bedrängt. Wenn du dich mit ihm einlässt, wird er dir das Herz herausreißen und dein Leben zerstören.
    Ich machte nicht einen, sondern gleich zwei Schritte rückwärts und löste meinen Arm aus Vlads Griff. Er versuchte nicht, mich aufzuhalten, und ich stieß den Atem aus, von dem ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich ihn anhielt. Bemüht, das angespannte Schweigen zwischen uns zu durchbrechen, deutete ich auf eine Tür, auf deren Rahmen sich geschnitzte Efeuranken wanden.
    »Was ist das?«
    »Der Eingang zur Kapelle«, antwortete er.
    Ich stieß ein nervöses Lachen aus. »Maximus hat mir erzählt, dass hier mal ein Kloster war, aber du hast tatsächlich die Kapelle behalten?«
    »Nein, sie war zerstört«, sagte er, ohne auf meine Nervosität oder den Grund dafür einzugehen. »Diese hier habe ich auf den Ruinen der alten Zitadelle wieder aufbauen lassen. Möchtest du sie sehen?«
    »Nein, danke«, antwortete ich sofort.
    »Das kam aber prompt. Nicht der religiöse Typ?«
    »Nein, warum? Sag mir nicht, dass du an Gott glaubst.«
    »Viele Vampire tun das. Die Geschichte unserer Entstehung besagt, dass Gott durch das Kainsmal den ersten Vampir erschuf, der zur Strafe für die Ermordung seines Bruders Blut trinken musste.«
    Dann beugte er sich vor und senkte die Stimme fast zu einem Flüstern. »Überrascht? Ist es so ungeheuerlich zu glauben, dass ich denke, der Tag wird kommen, an dem ich für jedes Leben, das ich genommen, jeden Tropfen Blut, den ich vergossen habe, zur Rechenschaft gezogen werde … und doch weiter tue, was nötig ist, um meine Leute zu schützen?«
    Ich schluckte, von dem Gedanken ebenso beunruhigt wie von seiner Nähe. In Vlad kamen so viele Extreme zusammen, dass ich nicht wusste, ob er seine Worte rhetorisch oder ernst meinte, doch vielleicht war das besser so. Es war einfacher, ihn wieder zu verlassen, wenn ich mich nicht weiter in sein faszinierend komplexes Wesen vertiefte.
    Er stand ganz dicht bei mir. Ohne nachzudenken, rieb ich mir die Stelle, an der seine Hand gelegen hatte. Sie fühlte sich jetzt seltsam leer an. Lächerlich , sagte ich mir. Du bist hier runtergegangen, um Spannung abzubauen. Hör auf, durch deine Dummheit noch mehr zu erzeugen.
    Vlads Lippen zuckten, als er einen Blick auf meinen Arm warf. Natürlich hatte er alles gehört. Wie ich mir wünschte, ihn aus meinem Kopf aussperren zu können.
    »Ist der Fitnessraum noch weit?«
    Er machte eine Kopfbewegung in Richtung der Tür gegenüber.
    »Gleich hier.«
    Wir hatten nur ein so kurzes Stück entfernt gestanden, und er hatte kein Wort gesagt. Am liebsten hätte ich ihn gefragt, was für ein Spiel er spielte, bloß glaubte ich, dass er das gar nicht tat. Als er in stummer Provokation die Augenbrauen hochzog, fragte ich mich sogar, ob er Schlimmeres im Schilde führte – mich weiter zu verführen versuchte.
    Wenn dem so war, war ich jetzt am Zug, und da ich mich immer mehr von ihm angezogen fühlte, wusste ich nicht, ob ich eine kluge Entscheidung treffen würde.

15
    Wie sich herausstellte, war der Fitnessraum topmodern eingerichtet. Schön für jeden, der hier wohnte, aber nichts für mich. Zumindest gab es eine große Übungsmatte, ein paar Gewichte und ein von der hohen Decke baumelndes, geknotetes Seil. Ich machte das Beste daraus, indem ich mich durch eine Reihe von Routineübungen kämpfte, die ich immer dann absolvierte, wenn ich für Wettkämpfe trainierte.
    In den ersten beiden Stunden hatte ich den Raum für mich allein, dann hörte ich Stimmen, und die Tür wurde aufgerissen. Eine Gruppe Mittzwanziger trat ein, die sich in einer Sprache unterhielt, die ich inzwischen als Rumänisch identifizieren konnte. Als sie mich kopfüber, das schwarze Haar baumelnd, am Seil hängen sahen, hielten sie inne.
    »Hi«, sagte ich und fühlte mich

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