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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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kniete sich vor meinen Sessel, ein Lächeln zuckte um seine Lippen. »Du neigst nicht zur Hysterie. Daher habe ich auch auf dich gehört, als du mir gesagt hast, ich sollte haltmachen.«
    Damit erhob er sich und ging zur Tür. »Maximus!«
    Sofort erschien der blonde Vampir. Seinem grimmigen Gesichtsausdruck nach hatte er alles mit angehört.
    »Begib dich mit Shrapnel und vier anderen zu der Abtei«, befahl Vlad. »Geht nur einzeln hinein, um Gefangene oder Tote herauszuholen, und gebt gut acht. Ihr werdet ausgespäht, aber Szilagyi wird die Sprengladungen nicht einsetzen, wenn er sieht, dass ich nicht bei euch bin. Er kann den Berg nur einmal zum Einsturz bringen.«
    Maximus verneigte sich vor Vlad, starrte aber dabei mich an, und der Ausdruck auf seinem Gesicht war beunruhigend. Dann ging er, und als Vlad sich wieder mir zuwandte, wirkte er bitter amüsiert.
    »Ich hätte nie gedacht, dass eine Frau zwischen uns kommen könnte, aber bei dir ist es vielleicht so. Wäre Maximus mir nicht bis zum letzten Blutstropfen ergeben, würde ich ihn für die Art, wie er dich ansieht, umbringen.«
    Sein Tonfall war beiläufig, aber wieder einmal wusste ich nicht, ob er das, was er gesagt hatte, im übertragenen oder wörtlichen Sinne meinte.
    »Er ist bloß froh, dass du heute nicht sterben wirst.«
    Vlad zog die Augenbrauen hoch. »Glaubst du, er hat dich zum ersten Mal so angesehen?«
    Ich hatte nichts bemerkt, aber das änderte auch nichts. »Du kannst niemanden für die Art umbringen, wie er mich ansieht . Das ist Wahnsinn.«
    Ich glaubte zu hören: »Kann ich wohl, wenn er so weitermacht«, war mir aber nicht sicher, und Vlads nächste Worte verblüfften mich so, dass ich es vergaß.
    »Wir sehen uns in ein paar Stunden. Ich will nicht weit hinter Maximus und den anderen zurückbleiben.«
    »Du gehst trotzdem?«, entfuhr es mir erstaunt.
    Er stand auf, sein Lächeln war voll kühler Erwartung. »Nicht nach drinnen, aber jemand überwacht die Abtei, um die Sprengsätze zu zünden. Und mit etwas Glück wird es Szilagyi selbst sein.«
    Ich würde keine Verbindung zu dem Strippenzieher aufbauen, um es herauszufinden; wenn er da war, würde Szilagyi wissen, dass ich ihm nachspionierte, und abhauen. Stattdessen packte ich Vlads Arm mit der rechten Hand. Sah ich wieder seinen Tod, würde ich nicht zulassen, dass er diesen Raum verließ, egal was er sagte.
    Nichts. Ich stieß einen langen, erleichterten Seufzer aus.
    »Geh.«
    Er streichelte meine Wange, wobei ihm das tödliche Lächeln nicht aus dem Gesicht wich.
    »Keine Bange. Szilagyi müsste schon einen Berg über mir zusammenstürzen lassen, um mich umzubringen, denn ich bin zu mächtig, um Opfer eines normalen Überfalls zu werden.«
    Und damit war er fort. Mein Haar flatterte noch, so schnell war sein Abgang gewesen. Vlad hatte des Teufels Ego, aber dem Mythos zufolge hatte sein Stolz bereits Luzifer zu Fall gebracht. Seine Arroganz könnte am Ende seine Achillesferse werden, wenn Szilagyi sie auf die richtige Weise auszunutzen wusste.
    Ich biss die Zähne zusammen. Das würde nicht passieren. Vlad würde auf seine Art nach ihm suchen und ich auf meine. Bisher hatten die Gebeine aus dem Club keine weiteren Informationen enthüllt, aber ich würde sie mir weiter vornehmen. Mit etwas Glück würde einer der Knochen mich zu Szilagyis Unterschlupf führen oder zu seinen Gehilfen. Vlad meinte, einige seiner »Verbündeten« wollten ihn tot sehen. Nach dem Brand im Club hatte er Gegenstände zusammengetragen, die ich berühren sollte, doch nachdem wir den Strippenzieher enttarnt hatten, war die Suche nach falschen Verbündeten in den Hintergrund getreten.
    Und doch hatte irgendjemand sich Marty geschnappt, und Szilagyi war die ganze Zeit über in seinem Betonversteck verschanzt geblieben. Vielleicht steckte der jung aussehende Vampir mit dem zu früh ergrauten Haar dahinter, doch wie Vlad sagte, hatte Szilagyi jahrhundertelang auf den richtigen Augenblick für den Angriff gewartet, weil er erst ausreichend Leute zu seiner Unterstützung brauchte. Wenn Szilagyi ganz in der Nähe war, wie Vlad annahm, dann waren seine geheimen Verbündeten es womöglich auch …
    So plötzlich wie der Stromschlag, der mein Leben auf den Kopf gestellt hatte, ging mir auf, wie wir Szilagyi finden konnten, ohne wochenlang peinlich genau verfallene Gebäude abzusuchen oder uns durch Erinnerungen in den Gebeinen irgendwelcher Leute wühlen zu müssen. Wir mussten dem Strippenzieher lediglich geben,

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