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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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zuzumuten, dass ich nicht mal mehr ein Mensch war.«
    »Kann ich mir denken«, sagte ich leise.
    »Ich musste ihr aus dem Weg gehen, um mein Geheimnis zu wahren.« Wieder ein freudloses Lächeln. »Ich ging auf einen weiteren Feldzug, und kurz vor Sonnenaufgang gerieten wir in einen Hinterhalt. Sonnenlicht kann Vampire zwar nicht töten, aber junge Vampire fühlen sich zu dieser Tageszeit in den ersten paar Monaten erschöpft.
    Während des Kampfes streckte das Sonnenlicht mich nieder, und meine Männer hielten mich für tot – was kaum verwunderlich war, da ich auch nicht mehr atmete. Meine Frau wurde benachrichtigt, die glaubte, die Türken wären auf dem Weg zu ihr, um sie gefangen zu nehmen. Ich hatte ihr erzählt, wie man am osmanischen Hof als Junge mit mir umgesprungen war, und sie beschloss, lieber zu sterben, als die gleichen Grausamkeiten zu erdulden. Sie stürzte sich vom Dach unseres Anwesens in den Fluss darunter, und da fand ich sie auch, nachdem ich zu mir gekommen war und ihr erzählen wollte, dass ich noch lebte.«
    Sein Tonfall war sachlich, doch ich wusste, wie viel Schuld an ihrem Tod er sich noch anlastete. Ich legte meine Hand auf seine.
    »Tut mir leid.«
    »Muss es nicht. Das ist lange her.«
    Er nahm mir das Weinglas aus der Hand und stellte es zu seinem auf dem Boden. Dann zog er mir die Handschuhe aus. Als meine Hände unbedeckt waren, knöpfte er sich das Hemd auf und sah mich an, während das Grün in seinen Augen stärker wurde, bis es den satten Kupferton völlig verschluckt hatte.
    »Gestern Nacht und heute habe ich mich ständig nach deinen Händen gesehnt.« Die Worte waren heiser vor Lust, als er sich das Hemd vom Leib riss und seine muskulöse Brust mit dem Muster aus Narben sowie die herrlichen Bauchmuskeln entblößte. »Ich werde nicht länger warten.«
    Ich starrte ihn an und leckte mir die Lippen. Dagegen war nichts einzuwenden.

34
    Schon zwei Tage nacheinander weigerten sich Gretchen und mein Vater nun, das Mittagessen mit uns einzunehmen. Zum Abendessen würden sie wohl auch kaum erscheinen. Die beiden hatten sich quasi in ihren Zimmern verbarrikadiert. Noch einen Tag würde ich ihnen geben, bevor ich versuchen würde, mit ihnen zu reden. Herauszufinden, dass die Menschen nicht die dominante Spezies auf dem Planeten waren, war schon ein ziemlicher Klops. Und ein noch größerer war es dahinterzukommen, während man unter einem Dach mit einem berüchtigten Vampir leben musste. Wenigstens hatte Gretchen mit ihrer dauernden Schreierei aufgehört. Man musste für die kleinen Dinge dankbar sein.
    Dankbar war ich auch dafür, dass Szilagyi Marty nicht mehr zusetzte. Durch die Handschellen stellte ich mehrmals am Tag eine Verbindung zu ihm her, und obwohl Szilagyi ihn noch immer in dem kahlen Betonraum gefesselt hielt, schien er Marty meist zu ignorieren. Vlad hatte wohl recht gehabt. Szilagyi hatte Marty gefangen genommen, damit er ihn foltern und mich damit zwingen konnte, auf seine Forderungen einzugehen, doch solange ich nur eine Verbindung zu Marty statt zu dem Strippenzieher herstellte, wusste er nicht, wann ich ihn beobachtete.
    Irgendwann würde Szilagyi herausfinden, warum ich mich nicht mehr mit ihm in Verbindung setzte. Fürs Erste glaubte er, ich wüsste nicht, dass er Marty in seiner Gewalt hatte, aber er war clever. Er würde eins und eins zusammenzählen, und dann war mein Freund dran. Mir blieb lediglich die Hoffnung, dass wir ihn vorher finden würden.
    Ich hatte versucht, mich abzulenken, indem ich mir das süßeste, lockerste Baklava reingezogen hatte, das mir je untergekommen war. Dann tauchte Maximus auf. Allein die Tatsache, dass er sich nicht verneigte, deutete bereits an, dass etwas im Argen lag, doch dann sah ich auch noch seinen wütenden Gesichtsausdruck.
    »Lachlans Gruppe wurde angegriffen, als sie die alte Abtei in der Nähe von Reghin durchsucht hat«, verkündete er. »Er und Ben sind getötet worden. Die anderen fordern Unterstützung an.«
    Vlad erhob sich so rasch, dass sein Stuhl umkippte und seine Hände in Flammen standen. »Das ist Szilagyis zweiter Angriff auf meinem Gebiet. Es wird sein letzter sein.«
    Ich erhob mich ebenfalls, allerdings entsetzt. »Ben, mein Freund Ben?«
    Maximus warf mir einen mitfühlenden Blick zu. »Ja.«
    Ich wollte es nicht wahrhaben. »Das ergibt keinen Sinn. Warum sollte Ben nach Szilagyi suchen? Er ist ein Mensch!«
    »Er trainierte für seine Zeit als Vampir. Meine Leute während ihrer Erkundungstour zu

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