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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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was er wollte.
    Mich.

35
    Ich hatte im Wintergarten gewartet und sprang auf, als die Haustür aufgestoßen wurde und ich Stimmengemurmel hören konnte. Doch so nah ich dem Eingang auch war, konnte ich nur einen Blick auf einen blutverschmierten Shrapnel und Maximus erhaschen, der einen nicht minder blutigen Fremden festhielt, bevor die drei in Richtung der Steintreppe nach unten verschwanden. Weitere mir bekannte und unbekannte Vampire tauchten auf und verschwanden ebenso schnell, einer trug den Leichnam mit dem mir schmerzlich vertrauten braunen Lockenschopf.
    Ben . Tränen wollten mir in die Augen schießen, doch ich unterdrückte sie. Ich würde später angemessen um ihn trauern. Im Augenblick musste ich den Vampir zu fassen kriegen, der für seinen Tod verantwortlich war.
    »Ich komme gleich«, verkündete Vlad in einem Tonfall, in dem ich ihn nie zu mir sprechen hören wollte. Dann kam er auf mich zu, stark nach Rauch und verbranntem Fleisch riechend, doch wie üblich war ihm äußerlich nichts anzusehen – außer ein paar roten Flecken, die auf seinem anthrazitfarbenen Hemd und der schwarzen Hose prangten.
    »Vlad«, begann ich.
    »Nach deiner Vision wollte ich, dass du dich selbst von meinem Wohlergehen überzeugen kannst«, fiel er mir in weitaus sanfterem Tonfall ins Wort, »aber jetzt muss ich zu Maximus und Shrapnel. Wir konnten nur einen von Szilagyis Männern lebend gefangen nehmen, und ich will ihn selbst verhören.«
    Er hatte sich bereits abgewandt und bewegte sich mit dieser übermenschlichen Geschwindigkeit auf die Kellertreppe zu, als meine Stimme ihn erreichte.
    »Ich bezweifle, dass er weiß, wo er ist. Wenn Szilagyi ihn in der Abtei eingesetzt hat, sieht er ihn wohl als verzichtbar an, weil er alles zusammen mit dem Berg zum Einsturz bringen will. Außerdem weiß ich, wie wir ihn heute Abend noch finden können.«
    Vlad blieb wie angewurzelt stehen. Er fuhr herum und sah mich an, während es in seinen kupferfarbenen Augen grün aufblitzte.
    »Wie?« Ein einfaches Wort voller Überraschung und todbringender Entschlossenheit.
    »Es wird dir nicht gefallen, aber hör mich an.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. Dann kam er ganz gemächlich auf mich zu, was irgendwie noch gefährlicher wirkte als die Überschallgeschwindigkeit, die er manchmal an den Tag legte.
    »Sprich.«
    Ich sah mich um. Ich konnte keinen der etwa ein Dutzend Männer sehen, die in diesem Stockwerk Wachdienst hatten, aber sie waren da. Vielleicht hätte ich warten sollen, bis wir ungestört waren.
    »Ich vertraue jedem in diesem Haus bedingungslos, also sprich«, meinte Vlad, der meine Gedanken belauscht hatte.
    »Lass mich allein in die Stadt gehen. Ich tu so, als wollte ich weglaufen, dann stelle ich eine Verbindung zu Szilagyi her und erzähle ihm, ich wollte die Seiten wechseln. Er wird mich holen kommen, zu dem Ort bringen, an dem er sich aufhält, und dann stelle ich eine Verbindung zu dir her, und du kannst kommen und ihn grillen.«
    Vlad sagte nichts. Die Zeit zog sich hin, bis die Stille schmerzte. Sein Gesichtsausdruck verriet nichts über seine Gedanken. Er war so leer, dass man hätte glauben können, er hinge Tagträumen nach.
    »Selbst wenn seine Männer dich nicht auf der Stelle umbringen, würde Szilagyi kaum zulassen, dass du herausfindest, wo er sich aufhält«, antwortete er schließlich. »Er würde dafür sorgen, dass du auf dem Weg dorthin bewusstlos bist. Vor deiner Ankunft würde er dir alles abnehmen, Kleidung eingeschlossen, wodurch du Kontakt zu mir herstellen könntest. Und weil er dir nicht traut, würde er dich foltern, bis er überzeugt ist, dass jedes Wort, das du ihm erzählt hast, der Wahrheit entspricht. Kurz gesagt ist es eine mutige, aber dumme Idee.«
    Ich wurde fuchsteufelswild. Ich war zwar nicht der berühmteste Vampir der Welt wie ein gewisser arroganter Jemand, aber dumm war ich nicht .
    »Wie, glaubst du, habe ich Kontakt zu dir aufgenommen, als ich in dem Club gefangen war?«, fuhr ich ihn an. »Ich hatte dich an dem Tag noch nicht gesehen. Deine Essenz war nirgends auf meiner Kleidung, doch ich konnte trotzdem eine Verbindung zu dir herstellen. Szilagyi könnte mich splitternackt ausziehen und dafür sorgen, dass ich keine Ahnung habe, wo ich bin, und doch könnte ich dir innerhalb von zehn Minuten mitteilen, wo ich mich aufhalte.«
    »Ich dachte, du hättest etwas bei dir gehabt, das ich angefasst habe«, murmelte er, und seine Augen wurden schmal. »Wie hast du das angestellt?«
    Ich

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