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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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meinem Club gefunden wurde, hatten es die Angreifer dort plaziert, das wisst ihr.«
    Logan musste sich zusammennehmen. Er wusste, dass er schon von Glück reden konnte, weil Merrick bereit war, mit ihm zu sprechen, ohne dass sein eisiger Dämonenanwalt zugegen war, aber er hatte gehofft, dass der Mann ihm wenigstens
etwas
geben konnte.
    »Also, rein hypothetisch«, begann Logan erneut, »
falls
du in dieser Stadt an Mindglow rankommen willst, und
falls
du es in einem Dämonenclub fändest, von wem käme es dann?«
    »Das kommt darauf an, zu welchem Clan der Clubbesitzer gehört. Die Dealer handeln am liebsten mit ihren eigenen Clans, weil sie Außenseiter selten vertrauen.«
    »Na gut, sagen wir, es ist ein Club des Djowlan-Clans. Wer würde ihn, rein theoretisch, versorgen?«
    »Was im Djowlan-Clan vor sich geht, ist mir nicht
en detail
bekannt, zumindest im Hinblick auf Mindglow. Offensichtlich wusste ich ja nicht einmal, dass sie einen Überfall auf mich geplant hatten.«
    »Okay, nehmen wir den Lamiah-Clan«, sagte Logan, dessen Zähne fast knirschten. »Solltest du zufällig erfahren, wer die Clubs deines Clans versorgt, wer wäre das dann, rein hypothetisch?«
    Logan rechnete eigentlich nicht mit einer Antwort. Der Mann genoss es anscheinend, ihn an der Nase herumzuführen und nichts zu verraten. Der klassische vorsichtige Kriminelle. Er wusste, dass Merrick nicht riskieren durfte, als Informant der Polizei ins Gerede zu kommen, auch wenn er gern so
tat
, als würde er ihnen helfen. Ob er Logan jedoch irgendetwas Hilfreiches lieferte, stand in den Sternen.
    Plötzlich stieß Merrick ein kehliges unverfälschtes Lachen aus. »Mann, bist du diplomatisch, Detective! Das krasse Gegenteil zu deiner Partnerin. Sie hätte mir jetzt schon körperliche Schmerzen angedroht oder mich zumindest verhaftet, nur um zu zeigen, dass sie es kann.«
    »Tja, ein bisschen Verhaften schwebt mir schon auch vor«, erwiderte Logan gelassen. »Ist immer wieder schön.«
    Merrick hob eine Hand. »Frieden, Wolf! Ich weiß, dass du dich mit Freuden in das Tier in dir verwandeln und die Bude hier auseinandernehmen würdest. Gestaltwandler sind geradezu frustrierend berechenbar. Aber ich werde fair zu dir sein, weil du fair zu mir warst. Ich bin nur überrascht, dass du nicht selbst darauf gekommen bist.«
    Logan schwieg, denn er wollte auf keinen Fall andeuten, wie viel ihm die Information bedeutete.
    Der Dämon lachte wieder und schüttelte den Kopf. »Weil sie nun tot ist und die Spur damit auch sterben wird, denke ich, es schadet nicht, wenn ich’s dir verrate«, erklärte er und lehnte sich zurück. »Die Versorgerin für die Lamiah-Clan-Clubs war die Matriarchin.«
     
    Tain schlief. Er wusste nicht, wo er war, und sein Körper war ein unbewegliches leeres Etwas.
    Er träumte wieder von der Finsternis, die durch die aufrechten Steine waberte. Zuerst dachte er, es wäre die Fortsetzung seines vorherigen Traumes, aber in diesem war er älter, sein Körper kräftiger, stärker und in ein Kettenhemd gehüllt. Und er befand sich sehr viel weiter nördlich als die Gegend, in der er aufgewachsen war: in einer Schlucht vor einem dunkelblauen See, der von hohen Bergen umgeben war. Auf der einen Seite der Felsen ragte eine kantige Burg aus der Bergwand auf. Tain erkannte das Bild und versuchte, sich aus dem Traum zu lösen, weil er wusste, was als Nächstes passieren würde.
    Seine Schulter wippte nach vorn, als Hunter ihm schwungvoll daraufklopfte. Dann ging sein Bruder den Hügel hinunter und zu der lauernden Bedrohung, die zu vernichten sie hergerufen worden waren. Dunkelfeen, hässliche, eklige Biester, waren in die Welt eingebrochen, und die Brüder waren angewiesen worden, um sie wieder in ihr Höllenloch zurückzusperren.
    Eine leichte Übung für fünf Unsterbliche mit Schwertern und mächtiger Magie. Sie würden die Arbeit erledigen, in die Burg gehen, um sich Ale und Frauen zu gönnen, und dann nach Ravenscroft zurückkehren. Das war ihr Leben.
    Nur dass Tain die Burg betrat, bevor seine Brüder die Schlacht beendet hatten. Er ruderte in einem Boot hinüber, die gekreuzten Schwerter auf dem Boden des Holzbootes. Dann stieg er am Felsen zu der Burg hinauf. Er wusste, dass sie auf ihn wartete.
    Sie hatte dunkles Haar und brunnentiefe Augen, was Tain genoss. Anders als Hunter mit seinem fanatischen Hass gegen Dämonen ließ Tain sich ab und zu gern auf das ein, was sie ihm boten. Er wusste, wie er sie kosten konnte, ohne sich von ihrer

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